„kreuz und quer“ mit „Der Polizist, dein Freund und Vater“

Außerdem am 22. Mai: „Tag der Pflicht“

Wien (OTS) - „kreuz und quer“ am Dienstag, dem 22. Mai 2018, porträtiert zunächst ab 22.35 Uhr in ORF 2 mit „Der Polizist, dein Freund und Vater“ zunächst einen Polizisten mit außergewöhnlicher Familien-Geschichte. Um 22.55 Uhr geht es mit dem „Tag der Pflicht“ und der Lebensrealitäten junger Frauen im Iran weiter.

Der Polizist, dein Freund und Vater

Wie bildet man Vertrauen bei einem Kind, das nachts vom Lärm eines Streits erwacht, in die Küche tappt und seine Mutter tot am Boden liegen sieht? Kriminalhauptmeister Carlos Benede hatte zweimal mit Buben zu tun, deren Mütter ermordet worden waren – von den Vätern der Kinder. Zweimal fasste er sich ein Herz und adoptierte sie. Er, der selbst ohne Eltern aufgewachsen ist, unter der Obhut von Ordensschwestern.

Es war an einem Abend vor 16 Jahren. Eine Frau hatte die Polizei gerufen, ihr getrennt lebender Mann drohe ihr. Man positionierte zwei Zivilstreifen vor dem Mietshaus. Der Mann drang dann durch die Tiefgarage ein und erstach seine Frau. Alex, damals 12 Jahre alt, erwachte vom Lärm des Streits. Er tappt in die Küche und sieht seine Mutter tot am Boden liegen.

Normalerweise trug Carlos Benede zivil, wie bei der Kripo üblich. Wenn Kinder Opfer waren, trug er Uniform. Sie fassten schneller Vertrauen, wenn er aussah wie ein Schutzmann. So holte er den jungen Alex ab. Es war Frühling. Sie fuhren im Streifenwagen mit Blaulicht nach Schwabing Eis essen. So wünschte es sich Alex. Es war der Beginn einer Freundschaft.

Alex hatte noch einen zweiten Wunsch: Er wollte getauft werden. Das hatte sich seine Mutter immer für ihn gewünscht. Sein Vater hatte es immer unterbunden. Carlos Benede kümmerte sich auch darum und erwirkte die Zustimmung von Alex‘ Vater für die Taufe. Nach dem Prozess des Vaters hatte Carlos Benede zunächst keinen Kontakt mehr zu Alex. Bis er eines Tages eine Einladung ins Jugendamt erhielt. Alex wünschte sich, bei Carlos Benede zu leben. Carlos fasste sich ein Herz und nahm Alex als Pflegekind – vorerst. Einige Zeit später adoptiert er ihn sogar.

Carlos Benede selbst ist bei Ordensfrauen aufgewachsen. Als er vier war, hat seine Mutter ihn weggegeben. Bei den Dillinger Franziskanerinnen in Kalzhofen ging es ihm immer gut, erinnert sich Carlos Benede. Bis heute hat Carlos Kontakt zu den Schwestern.
Alex ist nicht der einzige Adoptivsohn von Carlos. Einige Jahre später wurde ihm erneut ein Kind anvertraut, dessen Vater vor seinen Augen seine Mutter getötet hatte. Letztlich adoptierte Carlos auch dieses Kind – seinen zweiten Sohn.

Mittlerweile hat Carlos Benede gemeinsam mit anderen Polizisten, Rechtsanwälten und Pädagogen den Verein: „Weitblick Jugendhilfe e.V.“ ins Leben gerufen und ein Jugendheim in Dachau für junge Menschen, die sonst niemand aufnehmen will, gegründet. Derzeit leben 24 Kinder und Jugendliche dort. Benede sagt, wichtig sei Respekt: Seiner für sie – ihrer für ihn. Der Rest ergebe sich dann. Er findet, Vertrauen könne man nicht bilden. Vertrauen wächst. So hat er es gelernt – bei den Dillinger Franziskanerinnen.
Ein Film von Michael Cencig.

Tag der Pflicht

Die preisgekrönte Dokumentation von Firouzeh Khosrovani gewährt seltene Einblicke in die Lebensrealität junger Frauen im Iran. In einer Halle drängen sich iranische Schulmädchen, die violette Gewänder tragen und ihr Haar unter weißen Hidschabs verbergen. Im Alter von neun Jahren hätten sie nun das „Alter der Pflicht“ erreicht; dies, so schärft es ihnen der schiitische Imam ein, sei die Zeit, in der die Pubertät beginne – und diese sei verbunden mit religiösen Regeln. Ihre sorglosen Tage seien nun vorbei. Von nun an werde sie der Engel an ihrer rechten Schulter und der Teufel an ihrer linken beobachten, um das Gute wie das Schlechte zu wägen. Der Imam fordert die Mädchen auf, pflichtbewusst zu wiederholen, wann sie den Hidschab zu tragen haben und wann nicht. Unter lautem Jubel der Kinder wird ein Stück einer Torte in der Form der Kaaba, des zentralen Heiligtums in Mekka, angeschnitten.

Acht Jahre nach den Aufnahmen dieser Szenen trifft Filmemacherin Firouzeh Khosrovani zwei der Kinder, die sie damals gefilmt hatte:
die Cousinen Melika und Maryam, die auch beste Freundinnen waren. Wie ist es ihnen seither ergangen?

Im intimen Rahmen ihres Milieus sprechen die beiden Frauen über ihre Vergangenheit und ihre aktuelle Situation – und wie sie ihre Zukunft sehen. Maryam trägt ihren Hidschab mit voller Überzeugung und teilt auch ihre existentiellen Zweifel im Gebet mit Gott. Melika hingegen träumt von ihrer Karriere als Schauspielerin, lackiert ihre Fingernägel und postet „Selfies“ auf Instagram.

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