„kreuz und quer“ mit „Kopftuch und Rock ’n’ Roll“

Außerdem am 10. Juli: „Können Haare Sünde sein? Religiöse Kopfbedeckungen“

Wien (OTS) - „kreuz und quer“ am Dienstag, dem 10. Juli 2018, ab 22.30 Uhr in ORF 2 stellt in dem Film „Kopftuch und Rock ’n’ Roll“ die Frage, wie es muslimischen Frauen, die öffentlich ein Kopftuch tragen, in der westlichen Zivilisation geht. Danach folgt ab 23.20 Uhr ein Antwortversuch auf die Frage: „Können Haare Sünde sein? Religiöse Kopfbedeckungen“.

22.30 Uhr, ORF 2
Kopftuch und Rock ’n’ Roll

Wie geht es muslimischen Frauen, die öffentlich ein Kopftuch tragen, in der westlichen Zivilisation? Dieser Frage geht die italienische Filmemacherin Luisa Porrino in ihrer Dokumentation „Kopftuch und Rock ’n’ Roll“ nach.

In einem sehr persönlich gestalteten Film lässt sie drei junge muslimische Italienerinnen zu Wort kommen, die für sich entschieden haben, einen Hidschab, ein Kopftuch zu tragen: Die aus Perugia stammende Sumaya, die als Soziologin und Kulturvermittlerin mit jungen Musliminnen und Muslimen arbeitet, die syrischstämmige Batul, die als Psychiaterin in einem Bozener Krankenhaus beschäftigt ist, und die mit ihren Eltern aus Tunesien geflüchtete, jetzt in Rom lebende Karikaturistin Takoua, deren Titelheldinnen immer Kopftuch tragen.

Durch ihre Kopfbedeckung geben sich die drei Frauen öffentlich als Musliminnen zu erkennen und sind daher auch immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert, die generell dem Islam und seinen Anhängerinnen und Anhängern entgegengebracht werden. Natürlich wissen die drei Frauen, dass im Namen des Islam grauenhafte Attentate verübt werden, mit zahllosen Toten und Verletzten. Al Kaida, IS, Boko Haram – das sind nur einige der islamistischen Terrororganisationen, die die Welt in Angst und Schrecken versetzen.

Dennoch wehren sich die italienischen Musliminnen gegen Verallgemeinerung. Sie möchten nicht ihres Glaubens wegen als potenzielle Verbrecherinnen abgestempelt werden, sondern verlangen für sich das Recht, ihre Religion frei und unbehelligt ausüben zu können.
Unter anderem bringen sie auch das Thema Dschihad zur Sprache, das im Westen praktisch immer als „Heiliger Krieg“ verstanden wird. Doch die tiefere Bedeutung von Dschihad ist Bemühung, Anstrengung.

„Wir sind alle Dschihadisten“, bringt es die junge Karikaturistin Takoua auf den Punkt, denn jeder Mensch bemühe sich, seinen Alltag so gut wie möglich zu bewältigen. Ein Film, der ein heikles Thema sehr offen, aber auch sehr differenziert behandelt.

23.20 Uhr, ORF 2
Können Haare Sünde sein? Religiöse Kopfbedeckungen

Juden, Muslime, Christen und Sikhs – was haben Sie gemeinsam? Haare spielen bei diesen Religionen eine wesentliche Rolle, sie werden auf verschiedene Weisen gepflegt, bedeckt, ver- und enthüllt. Das vitale lange Haar als Zeichen von Stärke und Fruchtbarkeit und als schönster „Schmuck“ der Frau steht seit vielen Jahrhunderten im Mittelpunkt eines geregelten religiösen Alltagslebens: Schon im 12. Jh. vor Christus verhüllte sich die ehrenhafte, verheiratete Frau beim Verlassen des Hauses mit einem Schleier, die Bedeckung verschaffte den Frauen die Freiheit, nicht belästigt zu werden, sie war ein Zeichen ihres sozialen Ranges.

Heute sind sichtbare Religionssymbole in der Öffentlichkeit suspekt:
Kopftuchträgerinnen, verschleierte Frauen und Männer mit Turban sind im Straßenbild verdächtig – meint man doch „radikale Muslime“ vor sich zu haben. Gurdial Singh Bajwa, Unternehmer und stolzer Sikh mit Turban, kann davon viel berichten. Nicht nur bei jedem grenzüberschreitenden Flug, sondern auch im Alltag wird seine Familie von Ahnungslosen behelligt.

Besonders dem „Kopftuch“ wird ein negativer Symbolgehalt zugesprochen. Dass mittlerweile das Kopftuch von vielen Musliminnen der neuen Generation freiwillig und mit Selbstbewusstsein sogar als Symbol der Emanzipation getragen wird, ist ein Faktum. Menerva Hammad, 25-jährige Studentin und Journalistin, gehört zu jenen jungen Frauen in Österreich, die ihr Haar sogar gegen den Rat ihrer Eltern verschleiert hat. „Ich war ohnehin nie als Österreicherin richtig akzeptiert – also warum nicht gleich wie eine Muslimin ausschauen.“

Ihre Identität durch ihre Religion auszudrücken ist auch für die gläubige Jüdin Malka Bernholtz wichtig. „Wir Juden fragen nicht, warum die Regeln so sind wie sie sind, wir tun es einfach“, erklärt sie. Verheiratete jüdische Frauen bedecken ihre Haare entweder mit einem Tuch, einer Perücke oder einem Hut. Oft sieht die Perücke dann genauso aus wie die eigenen Haare darunter. Es gehe bei dieser Vorschrift allerdings keineswegs darum, die Schönheit der Frau zu mindern, sondern darum, dass die Haare etwas Privates sind und nur dem Ehemann vorbehalten.

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