„kulturMontag“: 75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg, Gesellschaft der Angst, neue soziale Wirklichkeit

Außerdem: Doku-Premiere „Im Bann der Magie – Die europäische Kulturhauptstadt Galway“

Wien (OTS) Dem Anlass 75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg widmet der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 4. Mai 2020 um 22.30 Uhr in ORF 2 eine kulturelle Zeitreise und beschäftigt sich dabei u. a. mit dem Kulturwandel, den der Einzug der Alliierten in Österreich ab 1945 mit sich brachte. Das Thema Angst in der Zivilgesellschaft, das in Zeiten der Pandemie gerade in aller Munde ist, analysiert der renommierte deutsche Soziologe Heinz Bude aus Berlin. Auch die durch das Coronavirus ausgelöste neue soziale Wirklichkeit wird in der Sendung analysiert – live dazu im Studio ist die österreichische Soziologin Laura Wiesböck. Anschließend an das Magazin steht das neue Filmporträt „Im Bann der Magie – Die europäische Kulturhauptstadt Galway“ (23.30 Uhr) auf dem Programm.

75 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg und Ausrufung Zweite Republik, „Die Vier im Jeep“ und der Kulturwandel ab 1945

Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums Ende Zweiter Weltkrieg und Gründung der Zweiten Republik (Details zum ORF-Programmschwerpunk unter presse.orf.at) setzt auch das Haus der Geschichte Österreich mit einer Web-Ausstellung einen Themenschwerpunkt aus hundert einzigartigen Fotos, die den Beginn des demokratischen Lebens in Österreich dokumentieren. Neben einem Ausblick darauf befasst sich der „kulturMontag“ u. a. mit dem Kulturwandel, den der Einzug der Alliierten in Österreich ab 1945 mit sich brachte. Denn trotz aller unbestreitbaren Belastungen war das Bedürfnis der Bevölkerung nach Kultur und Unterhaltung groß. Der Radio-Sender „Rot-Weiß-Rot“ wurde unter der Aufsicht der amerikanischen Besatzungsbehörde, als Gegenpol zum „Russensender“, der unter sowjetischen Einfluss stehenden Radio Verkehrs AG, gegründet. Mit Unterhaltungssendungen und den in Österreich neuen Disk-Jockeys wollte man das Publikum nicht nur unterhalten, sondern auch beeinflussen. Mit Ami-Zigaretten wurde reger Tauschhandel betrieben und der Jazz revolutionierte das österreichische Musikleben. Die Briten brachten mit dem „British Council“ und Henry Moore Hochkultur ins Land. Für Udo Jürgens, der 1952 in Kärnten Moderator einer wöchentlichen Radioshow des Senders der britischen Besatzungstruppen war, bildeten die Besatzungsjahre die Grundlage seines späteren Weltruhms. In Wien eröffnete der spätere Direktor des „20er Hauses“, Alfred Schmeller, den legendären Club „Strohkoffer“, der tagsüber als Art-Galerie diente und nachts als „Ort der Begegnung“. Die Franzosen machten mit Jean Cocteau, dem Surrealismus und jeder Menge Mode ihren Einfluss geltend. Eine kulturelle Zeitreise mit den „Vier im Jeep“ zur Geburtsstunde der Zweiten Republik.

Vertrauen versus Vernunft – Analyse einer Gesellschaft der Angst

Seuchen wie Covid-19 sind gesellschaftliche Katastrophen, ihre Eindämmung verlangt nach striktem Handeln. Die Behörden erlassen Regulierungen und schaffen Institutionen, um der Krise Herr zu werden. Mit Ausgangsbeschränkungen, Abstandsbestimmungen, Maskenpflicht & Co. sind die Länder dieser Welt mit einer wahren Regulierungsflut konfrontiert, die in Österreich zunehmend Kritik auf den Plan ruft. Denn Angst und Furcht erweisen sich als gewaltige politische Kräfte. Ist der Mensch tatsächlich mehr angst- als vernunftbegabt? Entwickelt er in Zeiten von Krisen eine Obrigkeitshörigkeit und vergisst dabei auf kritische Eigenverantwortung? Via Schaltung aus Berlin analysiert der deutsche Soziologe Heinz Bude eine Gesellschaft der Angst.

Das Leben in Corona-Zeiten – Die neue soziale Wirklichkeit

Homeoffice, als Errungenschaft einer elitären neuen Arbeitswelt signalisierte bis vor kurzem Selbstbestimmtheit, Unabhängigkeit und Spaß. Doch seit dem Ausbruch von COVID-19 muss sich unsere Gesellschaft beinahe über Nacht mit diesem Thema auseinandersetzen. Wie gelingt es, Wohnen, Familie und Büro-Arbeit einschließlich Videokonferenzen in den eigenen vier Wänden unter ein Dach zu bringen? Veränderte Arbeitsumgebungen, neue Kommunikationswege, andere Verfügbarkeiten und familiäre Eingebundenheit bringen völlig neue Herausforderungen mit sich. Die Gefahr von psychischen Belastungen steigt. Wie sieht er aus, der Arbeitsplatz der Zukunft, der schon in der Gegenwart ein Fixpunkt ist? Dazu im Interview der Philosoph Wolfgang Pauser und die Designexpertin Lilli Hollein. Die Krise verdeutlicht außerdem die Ungleichheiten unserer Gesellschaft. Inwiefern findet ein feministischer Backlash statt und beamt die Frau zurück in die 1950er Jahre? Sind es doch vor allem Frauen, die sich jetzt um Haushalt und Angehörige kümmern und im Homeoffice nebenbei ihre Kinder zu unterrichten versuchen. Emanzipierte Lebensmodelle brechen binnen Tagen zusammen, stattdessen finden sich Frauen – und mit ihnen ihre Männer – in längst überholt geglaubten Rollenmodellen wieder. Dazu ist die Soziologin Laura Wiesböck live zu Gast im Studio.

Kulturdokumentation „Im Bann der Magie – Die europäische Kulturhauptstadt Galway“ (23.30 Uhr)

Galway im Westen Irlands ist Europäische Kulturhauptstadt 2020 und schnürt dafür ein fulminantes Kulturpaket. Die charmante Kleinstadt mit ihren 80.000 Einwohnern gilt als eine von Irlands engagiertesten Metropolen für junge Kultur. Der Bogen spannt sich von Pop-up-Restaurants über Kunstforen bis hin zu Seiltanz-Workshops. Galway ist kultiviert, künstlerisch und unkonventionell. Die leuchtend bemalten Pubs pulsieren zu traditioneller Livemusik. Der Film von Matthias Widter und Siegfried Steinlechner porträtiert eine Stadt, die der alten Natur des Landes und seinen Traditionen verhaftet bleibt und dabei gesellschaftlich hochaktuelle und zukunftsweisende Fragen aufwirft. Mit seiner historischen Landschaft und Vielsprachigkeit stellt sich Galway im Kulturjahr aber auch als außergewöhnliche Region vor, wo Kunstschaffende schon lange richtungsweisend für ihre Kultivierung waren. Über diverse künstlerische Großprojekte hinaus werden zahlreiche musikalische Highlights geboten. Die Theaterkunst hält überall Einzug, Musik, Tanz, Literatur und Poetik wandern in abgelegene Landstriche.

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