„kulturMontag“: Fassbinder-Biopic im Kino, Kunstherbst mit Ausstellungen und Messen – dazu Studiogäste Rollig und Almsick

Außerdem: Nachruf auf Jazzlegende Hans Salomon, „Orte der Kindheit“-Porträt zum 75er von Marianne Mendt

Wien (OTS) Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 28. September 2020, um 22.30 Uhr in ORF 2, befasst sich schwerpunktmäßig mit den bildenden Künsten: So gibt die Sendung einen Ausblick auf den kommenden Herbst in der heimischen Museenlandschaft sowie auf bevorstehende Kunstmessen, die trotz Corona-bedingter Modifikationen vielversprechend klingen. Live zu Gast im Studio sind dazu Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig und Galerist Cornelis van Almsick. Außerdem stellt der „kulturMontag“ Oskar Roehlers Biopic über Filmlegende Rainer Werner Fassbinder vor und bringt einen Nachruf auf die kürzlich verstorbene Jazzlegende Hans Salomon, aus dessen Feder der von Marianne Mendt gesungene Hit „Wia a Glock’n, die 24 Stunden läut’“ stammte.
Das anschließende TV-Porträt „Orte der Kindheit – Marianne Mendt“ (23.30 Uhr) begleitet die „Mutter des Austropop“ anlässlich ihres 75. Geburtstags zu ihren Wurzeln im Wien der Nachkriegsjahre. Danach ist die Sängerin und Schauspielerin auch in einer neuen Ausgabe der Sendereihe „Aus dem Archiv“ (0.00 Uhr) in Begleitung von Film-Ehemann und Freund Erwin Steinhauer sowie Jazzsängerin Ines Reiger zu Gast auf der Bühne des ORF RadioKulturhauses zu erleben.

Künstlerischer Augenschmaus – Von A wie Araki bis W wie Warhol

Der Ausstellungsreigen in der Wiener Museenlandschaft diesen Herbst lässt die Herzen von Kunstfans gewiss höherschlagen. Einen Urknall mit Pop und Pep liefert das MUMOK mit seiner geballten Andy-Warhol-Schau „Exhibits – a glittering alternative“, die die Pop-Art-Ikone als bahnbrechenden Installationskünstler und verkappten Kurator neu entdeckt. Im Kunstforum ist dem wohl teuersten lebenden Künstler der Welt eine sensationelle Ausstellung gewidmet: Gerhard Richter, dem Maler ohne Markenzeichen, den man trotzdem gleich erkennt. Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen wird er wie kaum ein anderer Künstler umjubelt. Der Markt zahlt für seine, von ihm „ohne Sinn“ bezeichneten Werke nicht selten Preise ohne Verstand in zweistelliger Millionenhöhe.
Der jüngste Albertina-Coup ist die atemberaubende Kollektion des renommierten Kölner Galeristen Rafael Jablonka. Von Nobuyoshi Araki bis Mike Kelley – der gebürtige Pole, der in Tirol lebt, hat ein ausgeprägtes Faible für Kunst der 1980er Jahre. Vor einem Jahr konnte Museumsdirektor Klaus Albrecht Schröder diese profilierte Sammlung für sein Haus gewinnen. Nicht als Schenkung oder Leihgabe, sondern in einer Stiftungskonstruktion, vorerst bis 2026. Die Ausstellung „My Generation“ gibt nun erstmals Einblick in rund 110 Werke von u. a. Damien Hirst, Eric Fischl, Thomas Schütte oder Andreas Slominski. Dem „kulturMontag“ ist es gelungen, dem sympathischen und öffentlichkeitsscheuen Kunstsammler Jablonka beim Ausstellungsaufbau über die Schulter zu schauen und ihn in seiner Wahlheimat Tirol zu besuchen.

Künstlerischer Kraftakt – Die Wiener Kunstmessen im Herbst

Während in Paris die „Fiac“ und in London die „Frieze“ Corona-bedingt abgesagt wurden, wagt sich der Wiener Kunstmarkt mit den Messen „viennacontemporary“ und „Parallel Vienna“ sowie dem Festival „Curated by“ in einen heißen Kunstherbst. Für den krisen-gebeutelten Kunstmarkt sind die Messen ein wichtiges Signal und ein waghalsiges Unternehmen, wurde doch Wien von den Nachbarländern Schweiz und Deutschland auf die rote Liste gesetzt. Bei der heurigen „viennacontemporary“ werden sich nur rund 65 Galerien aus 16 Ländern in der Marx Halle einfinden – im Vorjahr waren es noch 110 aus 26 Ländern samt 500 Künstlerinnen und Künstlern. Das kleinere Format soll Gelegenheit für eine tiefergehende, persönlichere Auseinandersetzung mit dem Gezeigten sowie intensive Gespräche bieten. Ohne Party und dem sonstigen Rummel findet auch die „Parallel Vienna“, ein Hybrid zwischen Kunstmesse, Ausstellungsplattform und Studio von Kunstschaffenden, heuer im leerstehenden WKO-Gebäude am Rudolf-Sallinger-Platz statt. Ihr Schwerpunkt liegt auf der heimischen Szene, da nicht zuletzt wegen der Coronakrise die Regionalität immer mehr an Bedeutung gewinnt. „Hybrids“ lautet das Motto des diesjährigen Festivals „Curated by“, bei dem internationale Gastkuratoren die Wiener Szene aufmischen wollen. Welche Strategien, Alternativen und Visionen entwickeln Kunstinstitutionen und Kunstmarkt in Zeiten der Krise? Darüber diskutiert Clarissa Stadler mit Belvedere-Chefin Stella Rollig und Galerist Cornelis van Almsick live im Studio.

Filmisches „Enfant Terrible“ – Biopic zum 75. Geburtstag von Rainer Werner Fassbinder

Rainer Werner Fassbinder war einer der produktivsten wie umstrittensten Regisseure Deutschlands. Seine Arbeiten wie „Die Ehe der Maria Braun“, „Angst fressen Seele auf“ oder „Berlin Alexanderplatz“ haben sich ins Gedächtnis der deutschen Filmgeschichte eingeschrieben. Mit seiner radikalen Art und seinen schockierend ehrlichen Arbeiten stellte er die deutsche Kulturlandschaft auf den Kopf. Insgesamt 44 Filme hinterließ der auch von Alkohol und Drogen Getriebene als er 1982 mit nur 37 Jahren starb. Anlässlich Fassbinders Geburtstag, der sich im Frühsommer zum 75. Mal jährte, setzt Oskar Roehler dem charismatischen Bildermacher mit seinem demnächst im Kino startenden Film „Enfant Terrible“ ein Denkmal und legt damit auch dessen Schwächen, Stärken und Fehlbarkeiten offen. Tabulos, kontrovers und genial erzählt er episodenhaft aus Fassbinders Leben, der zum Aushängeschild des „Neuen Deutschen Films“ wurde. Die Hauptrolle verkörpert der deutsche Schauspieler Oliver Masucci.

Dokumentation „Orte der Kindheit – Marianne Mendt“ (23.30 Uhr)

In einem 2017 entstandenen Film der TV-Porträtreihe „Orte der Kindheit“ führt Marianne Mendt, begleitet von Peter Schneeberger, zu ihren Wurzeln im Wien der Nachkriegsjahre. Schon in früheren Jahren war die Künstlerin musikalisch äußerst begabt und improvisierte am Klavier in der elterlichen Wohnung im dritten Bezirk. Als ihr der Vater eine Ella-Fitzgerald-Platte schenkte, war für sie der Entschluss klar: „Das will ich auch machen!“ – und so kam es auch. Sie erhielt Klavier- und Gesangsunterricht, sang im Kinderchor des Konservatoriums der Stadt Wien und gewann bereits mit zwölf Jahren ihren ersten Gesangswettbewerb. Auf Wunsch der Mutter besuchte sie jedoch die Handelsschule und erlernte einen kaufmännischen Beruf. Gerade einmal zwei Jahre hielt der Teenager die geregelte Existenz aus, dann stürzte sich Mendt ins Bühnenleben. Im Gespräch erzählt die bemerkenswerte Künstlerin, wie sie ihren Wunsch, auf der Bühne zu stehen, zielstrebig umsetzte. Den Film gestaltete Ute Gebhardt.

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