„kulturMontag“: Heeresgeschichtliches Museum, 70er-Revival, Österreichs Mode im MAK

Außerdem: Dokumentation „CineKino – Schweiz“ zum ersten Todestag von Bruno Ganz

Wien (OTS) Der von Martin Traxl präsentierte „kulturMontag“ am 17. Februar 2020, um 22.30 Uhr in ORF 2, befasst sich u. a. mit dem in der öffentlichen Kritik stehenden Heeresgeschichtlichen Museum. Live-Gast zum Thema ist Politologin Ljiljana Radonić. Weiters berichtet das Magazin über das Revival der 70er Jahre und gibt einen Ausblick auf die Ausstellung über Österreichs Modedesign im MAK. Anschließend steht anlässlich des ersten Todestags von Bruno Ganz am 16. Februar die Dokumentation „CineKino – Schweiz“ (23.30 Uhr) auf dem Programm.

Heeresgeschichtliche Museum unter Beschuss

Derzeit steht das im Wiener Arsenal untergebrachte Heeresgeschichtliche Museum – das letzte Museum in Bundesverwaltung – unter großer Kritik. Im Fokus: der Museums-Shop und die inhaltliche Ausrichtung des Zeitgeschichte-Saals. Objekte seien nicht kontextualisiert, es werde zu wenig erklärt oder NS-Propagandagemälde würden gänzlich ohne kritische Einbettung ausgestellt. Auch ein rechtes Netzwerk im Museum wollen Kritiker entdeckt haben. Das für das Haus zuständige Verteidigungsministerium lässt derzeit die Anwürfe von einer externen Kommission prüfen. Ein Zwischenbericht soll im März fertig sein. „HGMneudenken“ heißt eine aus 30 Expertinnen und Experten bestehende zivilgesellschaftliche Initiative, die sich aufgrund der jüngsten Ereignisse formiert hat. Diese befasst sich mit dem Einfluss diverser Lobbys, wie Militärs, Monarchisten und politiknaher Vereine, und fordert ein Zurechtrücken des verzerrten Geschichtsbildes. Ein Rechnungshofbericht, der für das Frühjahr avisiert ist, soll dem Vernehmen nach auch wirtschaftlich ein desaströses Bild des Museums zeichnen. Der Direktorenposten, heißt es, werde ebenfalls im Frühjahr neu ausgeschrieben. Christian Ortner, der seit 2005 das Museum leitet, wird im ORF-Interview erstmals Stellung nehmen. Die Politik ist gefordert und eine jahrzehntealte Debatte um eine notwendige Neuaufstellung des Militärmuseums wieder voll entfacht. Soll das Heeresgeschichtliche Museum mit dem Haus der Geschichte, dessen Zukunft noch immer ungewiss ist, fusioniert werden? Wie soll Geschichte im 21. Jahrhundert vermittelt werden? Wie geht man zeitgemäß mit Erinnerungskultur um? Und wie sieht der internationale Vergleich aus? Dazu ist Politologin Ljiljana Radonić von der Akademie der Wissenschaften live zu Gast im Studio.

Flashback in die Seventies

Die 70er Jahre: Von A wie Abba bis Z wie Zwentendorf – eine wilde wie schrille Epoche, eine Zeit des Aufbruchs, geprägt von einem Infragestellen überkommener Gewohnheiten und Werte im Zusammenleben, sowie politischen Veränderungen. Der Sound des Jahrzehnts erwies sich als innovationsfreudig wie folgenreich – neben allgegenwärtigen Ikonen wie ABBA, Bee Gees oder Led Zeppelin haben so unterschiedliche Genres wie Glam, Soul, Punk, Reggae und Metal hier ihren Ursprung, nicht zu vergessen Krautrock, Elektropop, Disco und Hip-Hop. In Österreich läutete Marianne Mendt mit ihrer „Glock‘n“ die Ära des Austropop ein. Die popkulturelle Vielschichtigkeit dieses Jahrzehnts analysiert Kulturjournalist Jens Balzer in seinem Buch „Das entfesselte Jahrzehnt“ und verfolgt die gesellschaftlichen Hintergründe und ihr Fortwirken bis heute. Rock-Legende Bob Geldof meldet sich nach 36 Jahren mit seinen „Boomtown Rats“ mit neuem Album zurück. Seine Band, die er 1975 in Dublin gründete, wurde damals schnell zu einer der größten der damaligen Punk-Szene. Im Interview erinnert er sich an die wilden Jahre. Dass sich auch heute eine jüngere Generation in diesem exzentrischen Jahrzehnt wiedererkennt, stellt die in Wien lebende dänische Sängerin, Gitarristin und Songwriterin Mikala Nørgaard aka GØRL unter Beweis. Warum erleben die 70er gerade ein Revival? Welche gesellschaftlichen Visionen, Utopien, Befreiungskämpfe und Bürgerrechtsbewegungen spiegeln sich im Heute wider?

„Show OFF“ für Österreichs Modewelt im MAK

Es ist für alle Fashion-Victims wohl ein wahrer Pflichttermin, wenn das Wiener MAK zu einer spektakuläre Zeitreise lädt. „Show OFF. Austrian Fashion Design“ ist der Titel der Schau, die Österreichs Modedesign von den 1980er Jahren bis heute in Pose bringt. In den verrückten 80er Jahren wurde das Schrille, Expressive des vergangenen Jahrzehnts noch weitergedreht. Hierzulande knallte dieser Trend wie eine Bombe ins graue Wien, wo zwei österreichische Modeikonen prägend für Aufbruch und Wandel waren: Austro-Amerikaner Rudi Gernreich revolutionierte mit seinen Entwürfen die Modewelt und Helmut Lang avancierte zum Liebling der internationalen Branche. Wie facettenreich sich die Wiener Mode Szene entwickelt hat, demonstrieren Kultlabels wie Wendy&Jim und fabrics interseason, „big player“ Andreas Kronthaler, seit zwei Jahren Teil des Labels „Andreas Kronthaler für Vivienne Westwood“ oder Susanne Bisovsky mit ihrem Wiener Salon. Auch die jüngere Generation wie Rising Star Arthur Arbesser tragen zur Formierung einer vielschichtigen, international verankerten Szene bei. Es geht um lustvolle Inszenierung, um Statements von Stil und Klasse, am Puls der Zeit und doch ganz individuell, sind die beiden Kuratoren Andreas Bergbaur und Ulrike Tschabitzer-Handler (am Montag auch in „Guten Morgen Österreich“ zu Gast) überzeugt.

Dokumentation „CineKino – Schweiz“ (23.30 Uhr):

Europäisches Kino – das sind mehr als 120 Jahre Filmgeschichte und mehr als 1.000 neue Produktionen jährlich. Die internationale TV-Dokureihe „CineKino“ von Matthias Luthardt und Laurent Heynemann präsentiert cineastische Höhepunkte, Schlüsselszenen und Kostbarkeiten aus zehn europäischen Ländern. Die aktuelle Folge über das Schweizer Kino steht in Erinnerung an den Schweizer Charaktermimen Bruno Ganz auf dem Programm, dessen Todestag sich am 16. Februar zum ersten Mal jährt. In zehn Kapiteln lässt „CineKino – Schweiz“ wichtige Momente der eidgenössischen Filmgeschichte Revue passieren: Die Folge blickt u. a. auf die Karriere von Bruno Ganz, der zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schauspielern zählte, und berichtet von Regisseur Jean-Luc Godard und dessen Erfolg „Rette sich, wer kann (das Leben)“. Als berühmteste Schweizer Kinoproduktion gilt „Die letzte Chance“ von Leopold Lindtberg, die unter schwierigsten Bedingungen während des Zweiten Weltkriegs gedreht wurde.

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