„kulturMontag“: Kulturschaffende über den Wahlausgang, Tobias Moretti live im Studio und die neue Ära des Nobelpreiskomitees

Außerdem zum Andenken an Herwig Zens das Filmporträt „Zens – Der Versuch“

Wien (OTS) - Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 30. September 2019 um 22.30 Uhr in ORF 2 widmet sich zunächst der Literaturverfilmung von „Deutschstunde“, einem Roman von Siegfried Lenz – live zu Gast im Studio ist Hauptdarsteller Tobias Moretti. Weiters blickt das Magazin zu einem besonderen Wahlabend mit den „Staatskünstlern“ Scheuba, Palfrader und Maurer und befragt am Tag nach der Wahl Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende zum Wahlausgang. Außerdem gibt es ein Interview mit Mikaela Blomqvist, einem der zehn neuen Mitglieder des Nobelpreiskomitees. Anschließend an das Magazin steht im Andenken an den im September verstorbenen Künstler Herwig Zens die Dokumentation „Zens – Der Versuch“ auf dem Programm von ORF 2. Das Filmporträt beleuchtet die verschiedensten Facetten seiner Persönlichkeit.

Freigeister und Linientreue – Die Literaturverfilmung „Deutschstunde“

Erst im Frühjahr dieses Jahres hatte Angela Merkel ein Gemälde von einem der wohl populärsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts aus dem Kanzleramt verbannt. Ein regelrechter Bilderstreit war anlässlich einer groß angelegten Emil-Nolde-Schau im Hamburger Bahnhof in Berlin entbrannt. Denn nach neuesten Erkenntnissen wurde einer der Hauptmeister des Expressionismus als Nazi, Antisemit und NSDAP-Mitglied entlarvt. Viel hätte in den 1930er Jahren nicht gefehlt und Nolde wäre der Staatskünstler des „Dritten Reichs“ geworden. Doch der größere Teil der NS-Führung versuchte schon früh, den Maler künstlerisch und wirtschaftlich zu diskriminieren, darunter Hitler selbst. Schon 1968 verewigte der deutsche Schriftsteller Siegfried Lenz den widersprüchlichen Künstler in seinem Bestseller „Deutschstunde“. Unschwer lässt sich in der Romanfigur des Malers Nansen Nolde als Vorbild erkennen. Der Roman verhandelt die Themen Mitläufertum, Heimattreue und falsch verstandenes Pflichtbewusstsein in der Zeit des Nationalsozialismus anhand eines Vater-Sohn-Konflikts. Jetzt kommt die Verfilmung mit hochkarätiger Besetzung in die Kinos. Tobias Moretti, der den Maler spielt, ist live zu Gast im Studio.

Tu Felix Austria? – Künstler und Kulturschaffende über den Wahlausgang

Anlässlich der Wahl am Sonntag laden die einstigen „Staatskünstler“ Florian Scheuba, Robert Palfrader und Thomas Maurer ins Offene Haus Oberwart. Sie kommentieren dort die Ereignisse des Wahlabends. Dass ihr ursprünglich geplanter Kabarett-Abend zum Wahlspektakel mutieren wird, damit haben die drei Satiriker eigentlich nicht gerechnet. Am Tag nach der Wahl bittet der „kulturMontag“ zudem Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende um ihre Einschätzung des Wahlausgangs, u. a. Schauspieler Klaus Maria Brandauer, Ex-Belvedere-Chefin Agnes Husslein, Pianist Rudolf Buchbinder, Musiker und Filmemacher Reinhold Bilgeri, die Hip-Hopper Skero und Esrap und Österreichs Anwärterin auf den Deutschen Buchpreis Raphaela Edelbauer.

Geschlossene Gesellschaft – die schwedische Akademie auf neuen Wegen

Eine Frischzellenkur hat sich das altehrwürdige Nobelpreiskomitee verpasst, nachdem es tief im Skandalsumpf steckte. Das 18-köpfige Gremium des Literatur-Nobelpreises wurde nach dem Missbrauchs- und Korruptions-Eklat rund um den Ehemann einer Jurorin ausgewechselt. Die krisengeschüttelte Schwedische Akademie kommt damit der Forderung der Nobelstiftung nach, ein unabhängiges Gremium einzusetzen. Nach Statutenänderungen, die ein Ausscheiden der auf Lebenszeit gewählten Juroren ermöglichen, herrschte in der Akademie das große Kommen und Gehen. Jetzt werden im Oktober gleich zwei Literatur-Nobelpreise vergeben, hat doch die Verleihung im letzten Jahr durch die Umbrüche nicht stattgefunden. Teil des neuen zehnköpfigen Gremiums ist Mikaela Blomqvist. Die erst 31-Jährige arbeitet als Literatur- und Theaterkritikerin für den „Göteborgs-Posten“, die zweitwichtigste Tageszeitung Schwedens. Sie scheint für diese Aufgabe ausreichend weltliterarisch gerüstet zu sein, zählen doch Robert Musil, Thomas Bernhard oder Marguerite Duras zu ihren Lieblingsautoren. Der „kulturMontag“ hat das Neo-Mitglied in Stockholm besucht und mit Blomqvist über Talent und Geschmack, den Wahlspruch der Schwedischen Akademie, gesprochen.

In memoriam: Filmporträt „Zens – Der Versuch“ (23.15 Uhr)

Hunderte Kunstwerke in Kohle, Kreide, Tusche, Feder und Öl hat Herwig Zens bisher geschaffen. An guten Tagen könnten es schon einmal an die 40 Radierungen werden, erzählt er. Quer durch Europa und auch in der Aufbahrungshalle in Brunn am Gebirge hat er mächtige Werke und Zyklen kreiert. Seine Bilder werden bis nach Amerika verkauft. Seit 1977 ritzt Zens Tagebucheintragungen in schmale Kupferplatten und vereint damit Kunst und Geschichtsschreibung. Von Beginn an fühlt Zens in seinem Leben die Gegenwart des Todes – ein Naheverhältnis, das sich fortlaufend in seinem Werk niederschlägt. Im Film „Zens – Der Versuch“ zeichnet der österreichische Filmemacher Herbert Link ein Bild des Malers, das ihn als getriebenen Künstler, als begeisterten Lehrer, als kritischen Zeitgenossen und als unprätentiösen Menschen zeigt.

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