„kulturMontag“ mit Europa-Schwerpunkt anlässlich Österreichs EU-Ratspräsidentschaft – Martin Pollack live im Studio

Außerdem: Filmporträt „Ich bin's am Ende immer selbst – Klaus Maria Brandauer“ zum 75. Geburtstag

Wien (OTS) - Der „kulturMontag“ am 18. Juni 2018 um 22.30 Uhr in ORF 2, setzt einen Europa-Schwerpunkt anlässlich des bevorstehenden österreichischen EU-Ratsvorsitzes. So befasst sich die von Clarissa Stadler moderierte Sendung u. a. mit der kulturellen DNA Europas und der Zukunft der europäischen Idee, besucht die Europäische Kulturhauptstadt Valletta und präsentiert ganz persönliche Video-Postkarten europäischer Kunst- und Kulturschaffender – ein Kaleidoskop aus Wünschen, Visionen, aber auch Ängsten. Anschließend an das Magazin steht das Porträt „Ich bin's am Ende immer selbst – Klaus Maria Brandauer“ (23.20. Uhr) anlässlich des 75. Geburtstags des Weltstars auf dem Programm. Danach: István Szabós Oscar-gekrönte Verfilmung „Mephisto“ (0.00 Uhr) nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann.

„Hotel Europa“ im Umbruch

„Europa, das schützt“ – unter diesem Motto übernimmt Österreich am 1. Juli den EU-Ratsvorsitz. Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger, ein verstärkter EU-Außengrenzschutz und der Kampf gegen illegale Migration sind die Schwerpunkte der österreichischen Präsidentschaft. Was aber macht Europa eigentlich aus, wie lässt sich die kulturelle Identität des Kontinents definieren, was verbindet und was trennt die Europäer? Wie sehen europäische Künstler und Kulturschaffende, Dichter und Denker wie Robert Menasse, Rem Koolhaas oder Wolfgang Tillmans die neuen Herausforderungen? Welchen Umbruch erlebt die alte Welt oder erleidet die europäische Idee gar Schiffbruch?

Die kulturelle DNA des Kontinents

Tagtägliche Negativ-Schlagzeilen machen der „alten Dame Europa“ schwer zu schaffen, sie vermittelt den Eindruck, demoralisiert und ziemlich gebrechlich geworden zu sein. Dabei vergisst man viel zu leicht, was dieses Europa auch ausmacht und uns alle vereint. Durch die gemeinsame Kultur, die von Dublin bis nach Lesbos, von St. Petersburg bis nach Lissabon reicht, lassen sich Grenzen überwinden. Es gibt genug paneuropäisches Kulturgut, auf das alle Europäerinnen und Europäer stolz sein können. 100 Persönlichkeiten, Begriffe und Dinge, die diesen Kontinent so großartig machen, hat der niederländische Autor Pieter Steinz in seinem Buch „Typisch Europa“ versammelt. Von Beethoven bis zu den Beatles, von Sherlock Holmes bis Pipi Langstrumpf, von der Sixtinischen Kapelle bis zum Billy-Regal. Ein buntes Kaleidoskop, das die Vielfalt unserer europäischen Kultur zeigt. Eine Anregung, damit die „alte Dame“ wieder in die Gänge kommt und die Europäer nicht erst dann stolz darauf sind, wenn sie sich von ihr verabschieden.

Europa und die bedrohte Demokratie – die Volksherrschaft in der Krise

Vielfach ist heute davon die Rede, dass unsere Demokratien und damit Europa in einer Krise ist – doch wäre es nicht adäquater, von einem Transformationszustand zu sprechen? Während die einen überzeugt sind, dass die liberalen Demokratien gegen alle Widrigkeiten verteidigt werden müssen, entwerfen andere wieder ein gänzlich anderes politisches Bild: dass nämlich inzwischen das Zeitalter „christlicher Demokratien“ angebrochen ist, liberale Demokratien der Vergangenheit angehören. Historisch gesehen sind moderne Demokratien ein sehr junges politisches Projekt, dessen Fundamente täglich aufs Neue errungen werden müssen. Über die sichtbar werdende Fragilität der „besten aller schlechtesten Regierungsformen“ philosophieren der italienische Schriftsteller Paolo Rumiz, die Politikwissenschafter Gudrun Hentges und Ivan Krastev sowie die beiden US-amerikanischen Demokratieforscher Steven Levitsky und Daniel Ziblatt.

Europa-Dämmerung – was verbindet und was trennt uns?

Die Europäische Union hat ein Imageproblem, sie gilt als Bürokratiemonster, Nationalisten sehen sie als Ausbeuter der Mitgliedsstaaten, der nur Geld nimmt, aber keine wirklichen Vorteile bietet. Die Selbstverständlichkeit Europas aber beginnt jenseits von Identitätswahn und Wertehysterie. Wie lassen sich die Bürgerinnen und Bürger wieder für die europäische Idee begeistern? Der niederländische Stararchitekt Rem Koolhaas und der renommierte deutsche Fotograf Wolfgang Tillmans haben Künstler aus dem ganzen Kontinent zusammengetrommelt, um gemeinsam an einem „Rebranding“ einer angeschlagenen Marke zu arbeiten. Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse versteht sein „European Balcony Project“, das er mit dem Schweizer Regisseur Milo Rau und der deutschen Politikwissenschafterin Ulrike Guérot für diesen Herbst entwickelt, als Plädoyer für ein dezentrales, bürgernahes, soziales und demokratisches Europa. Das Manifest, das in zehn Sprachen übersetzt werden soll, basiert auf dem Konzept des Gemeinwohls, in dem der politische Gleichheitsgrundsatz für alle europäischen Bürger/innen jenseits der nationalen Herkunft gilt. Die deutsche Theatertruppe „Rimini Protokoll“ tourt mit ihrer Produktion „Hausbesuch Europa“ quer durch die Lande, hinterfragt die Identitäten der Europäer und wirft die provokante Frage auf, ob man sich auf diesem Kontinent überhaupt dieser gemeinschaftlichen Idee zugehörig empfindet. Live zu Gast im Studio ist der österreichische Schriftsteller und Europaexperte Martin Pollack.

Zwischen Tourismusboom und Korruption – die maltesische Kulturhauptstadt Valletta

Mit nicht einmal 6.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Valletta die kleinste Hauptstadt und die Insel Malta das kleinste Land der Europäischen Union. So ist es wenig verwunderlich, dass die maltesische Kulturhauptstadt mit ihren Aktivitäten zum ausufernden Inselfest gerät. 50 Millionen Euro haben die Verantwortlichen investiert, rund 600 Veranstaltungen sind für das ganze Jahr geplant. Allein durch den Titel rechnet man in der Reisebranche mit einem Wachstum von 7 Prozent. Seit dem Jahr 2010 hat sich die Besucherzahl auf etwa 2,5 Millionen Menschen pro Jahr verdoppelt. Sicherheit war stets eines der Hauptargumente für einen Urlaub auf den Inseln. Doch der Mord an der maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia vergangenen Oktober hat weit über den kleinen Inselstaat hinaus für Entsetzen gesorgt und tiefe Spuren hinterlassen. Vallettas erklärtes Ziel ist es, sich in diesem Kulturhauptstadtjahr selbst auf die Spur zu kommen, sich der eigenen Kultur und Geschichte zu stellen. Und das in einer problematischen Gegenwart, in der Korruption, Machtmissbrauch und die Verfolgung von Kritikern die Menschen in Malta beschäftigen.

„Postkarten“ aus Europa – Künstlerbotschaften vom alten Kontinent

Für die meisten Menschen reicht Europa von Island im Westen bis zum Uralgebirge im Osten und von der Nordspitze Norwegens bis Kreta im Süden. „Kein Ort, sondern eine Idee“, wird Europa vom französischen Philosophen Bernard-Henri Lévy genannt – dies in Anspielung auf die Tatsache, dass die geografischen bzw. geologischen Grenzen Europas nicht fest umrissen sind. Anlässlich der österreichischen Ratspräsidentschaft bittet der „kulturMontag“ junge Künstler/innen und Kreative, Kulturschaffende und Lifestyle-Kenner um ihre ganz persönlichen Video-Botschaften aus Europa. Ein europäisches Kaleidoskop über Wünsche, Visionen, aber auch Ängste soll damit entstehen.

Filmporträt „Ich bin's am Ende immer selbst – Klaus Maria Brandauer“(23.20 Uhr)

„Den Namen wird man sich merken müssen“, lautet eine Drehbuchzeile aus István Szabós cineastischem Meisterwerk „Mephisto“ – ein Satz, den Hauptdarsteller Klaus Maria Brandauer in ganz jungen Jahren wohl genauso hätte sagen können. Sendungsbewusstsein, das Streben nach künstlerischer Perfektion und ein gutes Maß an Selbstbewusstsein sind seine Markenzeichen. Mit „Mephisto“ begann Brandauers Aufstieg zum Weltstar, mit „Oberst Redl“ fand die Zusammenarbeit mit Szabó eine kongeniale Fortsetzung. In den 1980er Jahren war er schier omnipräsent, dominierte als „Jedermann“ jahrelang den Salzburger Domplatz, faszinierte als James-Bond-Bösewicht ein Millionenpublikum und gestaltete am Burgtheater exemplarische Rollen. In den vergangenen Jahren hat er in der Zusammenarbeit mit Regie-Altmeister Peter Stein eine fulminante Alterskarriere begonnen. Eva Maria Klinger zeichnet ein Porträt des Schauspielgiganten und bittet ihn zum Gespräch.

Weitere ORF-Programme zum 75. Geburtstag von Klaus Maria Brandauer

Im Rahmen des ORF-Programmschwerpunkts zum 75er von Klaus Maria Brandauer sind noch folgende Sendungen geplant: Am Samstag, dem 16. Juni, das „Land der Berge“-Porträt „Brandauer und die Berge“ (19.30, ORF III) von Lutz Maurer, am Montag, dem 18. Juni, der bereits erwähnte und Oscar-gekrönte Spielfilm „Mephisto“ von István Szábo, der Brandauer zum internationalen Durchbruch verhalf, weiters am Mittwoch, dem 20. Juni, das preisgekrönte ORF/SWR-Drama „Die Auslöschung“ (20.15 Uhr, ORF 2) und am Samstag, dem 23. Juni, Sydney Pollacks Drama „Jenseits von Afrika“ (13.10 Uhr, ORF 2), für den der Jubilar an der Seite von Meryl Streep und Robert Redford spielte und für seine Rolle des Baron Bror Blixen-Finecke einen Golden Globe sowie eine Oscar-Nominierung erhielt.
Ö1 widmet dem Jubilar am 17. Juni um 14.05. Uhr eine Ausgabe der „Menschenbilder“.

Rückfragen & Kontakt:

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