„kulturMontag“: Nachruf auf Stefan Weber, neues Helnwein-Projekt, Freidenker Jerofejew im Interview, Peter Simonischek im Studio

Ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Clarissa Stadler führt durch den „kulturMontag“ am 11. Juni 2018, der ab 22.30 Uhr in ORF 2 einen Nachruf auf den Musiker und Drahdiwaberl-Frontman Stefan Weber bringt. Zu Wort kommen Wegbegleiter/innen wie Wickerl Adam, Jazz Gitti, Thomas und Bernhard Rabitsch oder Markus Spiegel. Weiters befasst sich die Sendung u. a. mit dem neuen, aufrüttelnden Ringturm-Projekt von Gottfried Helnwein. In einem Interview erzählt der russische Schriftsteller und Freidenker Viktor Jerofejew, was er über die Fußball-WM denkt und wie er die weitere Zukunft Russlands unter Langzeitpräsident Putin sieht. Live zu Gast im Studio ist Publikumsliebling Peter Simonischek, der aktuell in der neuen Theaterproduktion „The Who and the What“ des pakistanisch-amerikanischen Autors Ayad Akhtar zu sehen ist. Anschließend an das Magazin steht eine weitere Folge der zehnteiligen Dokureihe „CineKino“ auf dem Programm: diesmal über die Filmländer „Tschechien und die Slowakei“ (23.30 Uhr).

Ein Mahnmal gegen Krieg und Terror: Gottfried Helnweins aufrüttelndes Ringturm-Projekt in Wien

Österreichs Schockmaler von Weltrang, Gottfried Helnwein, setzt mit seinem riesigen Bild am Wiener Ringturm einen flammenden Appell gegen Gewalt und Schrecken in einer grausamen Welt. Mit seiner hyperrealistischen Anklage „I saw this“ provoziert und polarisiert der Künstler und will damit im Jubiläumsjahr der österreichischen Republik Diskussionen auslösen. Mitten am Donaukanal auf der Vorderseite des Gebäudes hat der bald 70-Jährige ein ganz unschuldig dreinblickendes Mädchen platziert. Mit seinem Maschinengewehr nimmt es den Donaukanal ins Visier. Auf der Rückseite des Gebäudes brennt eine Stadt vor den Augen einer überdimensionalen Manga-Figur lichterloh, im Hintergrund sind Menschen vor einer Welle von meterhohen Flammen und Rußwolken zu sehen.
„Negativnachrichten von Terroranschlägen und Kriegen, mit denen wir ständig über die Medien konfrontiert sind, bewirken nur eines:
Hilflosigkeit, Ratlosigkeit und das Gefühl des Ausgeliefertseins. Wenn Kunst sich mit dem Schrecklichen beschäftigt, hat das genau die entgegengesetzte Wirkung“, davon ist Gottfried Helnwein überzeugt. Helnwein, der seit Jahrzehnten sowohl in Los Angeles als auch in Südirland lebt, setzt sich Zeit seines Lebens mit der Unentrinnbarkeit des Schreckens auseinander. Mit den Mitteln der Ästhetik versucht er sie zu relativieren und zu bezwingen.
Der Künstler ist außerdem am Sonntag, dem 10. Juni, von 9.00 bis 11.00. Uhr im Ö3-„Frühstück bei mir“ zu Gast bei Claudia Stöckl.

Charme-Offensive, Chancen und die große Show: Viktor Jerofejews Enzyklopädie der russischen Seele

In wenigen Tagen schon beginnt die Fußball-WM in Russland, das größte Sportereignis der Welt. Präsident Wladimir Putin, selbst begeisterter Sportler, will der Welt sein Land als modern und freundlich präsentieren und fähig, selbst die spektakulärsten Großveranstaltungen perfekt zu organisieren. Auch im Kulturbereich rüstet sich Russland u. a. mit Ausstellungen zum Thema Fußball für die erwarteten Millionen Fans des runden Leders aus der Heimat und aus aller Welt. Doch wozu braucht die Großmacht unter Wladimir Putin eigentlich die Fußball-WM? Sind nicht andere Probleme wie die tiefe Wirtschaftskrise, die wachsende internationale Isolation seit der Annexion der Krim, die zunehmende Knebelung der Zivilgesellschaft und damit auch liberal denkender Künstler viel drängender? Der „kulturMontag“ spricht mit dem berühmten russischen Schriftsteller und Freidenker Viktor Jerofejew über das heutige Russland, die Stimmung in der Gesellschaft und in der Kulturszene, in der vor allem Nationalpatriotismus angesagt ist und unabhängige Stimmen unter Druck gesetzt werden. Darüber, was er über die Fußball-WM denkt und was sie Russland bringen kann und was nicht. Und wie er die weitere Zukunft unter der eben erst angebrochenen neuen, schon vierten Amtszeit von Langzeitpräsident Putin sieht.

Zwischen Brettern und der Leinwand: Die Spieltriebe des Peter Simonischek

Nach dem mehrfach preisgekrönten komödiantischen Familiendrama „Toni Erdmann“ schlüpft Publikumsliebling Peter Simonischek nun erneut in eine Vaterrolle. Diesmal allerdings am Theater in der neuen Produktion „The Who and the What“ des pakistanisch-amerikanischen Autors Ayad Akhtar. Schauplatz der Komödie ist eine Stadt in Amerika, in der die aus Pakistan stammende Familie ein gut integriertes Leben führt, Kopftücher kein Thema sind und der Vater scheinbar alles tut, um seinen Töchtern die Welt zu Füßen zu legen. Jenseits des muslimischen Kontexts behandelt Akhtar Familienzusammenhalt, das Wesen von Liebesbeziehungen und das weibliche Ringen um Selbstbestimmung. Soeben ist die umjubelte österreichische Erstaufführung am Wiener Akademietheater über die Bühne gegangen und schon ist die nächste Kinoproduktion im Kasten. „Der Dolmetscher“ des renommierten slowakischen Regisseurs Martin Sulik ist ein düsteres Roadmovie in eine dunkle Geschichte. Peter Simonischek spielt an der Seite der tschechischen Kinolegende Jiří Menzel einen Sohn, der von der Nazivergangenheit seines Vaters eingeholt wird. Ein sehenswerter, berührender wie humorvoller Film über zwei Männer, die mit den ungelösten Konflikten ihrer Eltern hadern. Peter Simonischek ist live zu Gast im Studio.

Dokumentation „CineKino: Tschechien und die Slowakei“ (23.30 Uhr).

Tschechoslowakisches Kino steht für eine vielfältige, ungemein reiche Filmgeschichte: Märchenfilme, surrealistische Animationen und die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk gehören ebenso dazu wie der Aufbruch des Films im Prager Frühling. Die aktuelle Folge der Reihe „CineKino“ zeigt in zehn Kapiteln die wichtigsten filmischen Meilensteine. Es ist auch ein Kino der politischen Umbrüche, wie sie Magda Vasaryova, Star des grandiosen Historienepos „Marketa Lazarlova“, durchlebt hat – gedreht im Studio Barrandov, der Basis des tschechoslowakischen Films. Hier produzierten die Nationalsozialisten im Krieg, hier arbeiteten die Regisseure der tschechoslowakischen Neuen Welle. Heute drehen dort internationale Majors, unter anderem Blockbuster wie „Mission Impossible“, James-Bond-Filme oder auch ein Jason-Bourne-Sequel. Regie: Matthias Luthardt, Laurent Heynemann

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