„kulturMontag“: Philosophische „Peanuts“, Thunberg-Doku im Kino, Klassikbranche in der weltweiten Krise

Außerdem: in memoriam „Landschaften der Erinnerung – Das Weiterleben der Ruth Klüger“, danach „Orson Welles – Tragisches Genie“ zum 35. Todestag

Wien (OTS) Der „kulturMontag“ mit Clarissa Stadler am 12. Oktober 2020 um 22.30 Uhr in ORF 2 widmet sich zunächst dem philosophischen Gehalt von Charles M. Schulz‘ berühmter Comic-Serie „Peanuts“, die dieser Tage ihren 70. Geburtstag feiert. Weiters blickt die Sendung u. a. auf den neuen Dokumentarfilm „I am Greta“ über die Umweltaktivistin und „Fridays for Future“-Begründerin Greta Thunberg, der demnächst im Kino anläuft, und befasst sich mit der Corona-bedingten weltweiten Krise der Klassikbranche, die besonders in den USA enorme Ausmaße nimmt. Anschließend an das Magazin zeigt ORF 2 um 23.15 Uhr die Dokumentation „Landschaften der Erinnerung – Das Weiterleben der Ruth Klüger“ in Gedenken an die kürzlich verstorbene Autorin und Literaturwissenschafterin. Danach steht das neue Porträt „Orson Welles – Tragisches Genie“ (0.10 Uhr) zum 35. Todestag des Filmemachers auf dem Programm.

Sinnfragen und Sinnlosigkeiten – Snoopy, der wichtigste Philosoph der Welt

Die einen finden Trost und Rat bei Sokrates oder Seneca, für andere ist Snoopy von den „Peanuts“ der wichtigste Philosoph unserer Zeit. Die berühmte Comicserie, die dieser Tage 70 wird, ist ein großes philosophisches Experimentiertagebuch ihres Schöpfers Charles M. Schulz. Als er im Jahr 1950 seine ersten Cartoons veröffentlichte, ahnte noch niemand, wie tiefgreifend sie später die Gesellschaft analysieren würden. Bis zu seinem Tod sollte Schulz fast 18.000 Folgen zeichnen, die in mehr als 2600 Zeitungen in 75 Ländern und 21 Sprachen mehr als 350 Millionen Leser/innen fanden. In Corona-Zeiten erleben die pop-kulturellen Helden des US-amerikanischen Erfinders dank Social Media eine Renaissance. Schon 1963 erkannte der italienische Dichter und Denker Umberto Eco das poetische wie philosophische Potenzial der „Peanuts“, insbesondere auch seiner neurotischen wie existentialistischen Hauptfigur Charlie Brown. Der deutsche Literaturkritiker Denis Scheck hat die kleinen Helden der Populärkultur gar in seinen Kanon der 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur aufgenommen.

Anklage und Appell – Galionsfigur Greta Thunberg demnächst im Kino

„Wir müssen weiter über die Klimakrise sprechen und Veränderungen einfordern“, monierte die 17-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg kürzlich bei den Filmfestspielen in Venedig. Nicht von ungefähr feierte dort der Dokumentarfilm „I am Greta“ kürzlich seine Weltpremiere, spiegelt sich doch die Klimakatastrophe in der berühmten Lagunenstadt am eklatantesten wider.
Seit zwei Jahren kämpft die „Fridays for Future“-Initiatorin für einen radikalen Wandel. Mittlerweile ist die junge Schwedin zur Ikone einer weltweiten Bewegung für den Klimaschutz geworden. Dafür wurde sie mit dem Menschenrechtspreis von „Amnesty International“ und dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Das „Time Magazine“ kürte Greta Thunberg zur Person des Jahres 2019. Wie wurde aus dem schüchternen Mädchen, das seit seiner Geburt am Asperger-Syndrom leidet, ein Vorbild für Millionen Menschen? Regisseur Nathan Grossman und sein Team haben Thunberg über ein Jahr lang begleitet. Ihren Film verstehen beide als Appell, die Klimakrise endlich ernst zu nehmen.

Wagemut und Widrigkeiten – Klassikbranche in der Krise

Während hierzulande der Klassik-Betrieb langsam wieder in die Gänge kommt – wie u. a. an der Wiener Staatsoper, wo am Montag „Die Entführung aus dem Serail“-Premiere ansteht – und auch weltweit Musiktheater nach Kräften versuchen, ihren Spielbetrieb zu retten, kämpft man in den USA ums nackte Überleben. Ob die legendäre Carnegie-Hall, die frühestens ab Jänner öffnen darf, oder die Metropolitan Opera, die ihre Corona-bedingte Schließzeit gar bis September 2021 verlängern muss, ob Sänger/innen oder Orchester, die auf die Straße gesetzt wurden – eine ganze Branche steht vor dem Abgrund. Ihre Rettung hat bei der US-Politik keinerlei Priorität, staatliche Unterstützung ist für Kunst und Kultur nicht vorgesehen. Kein Wunder, dass im Land der sonst unbegrenzten Möglichkeiten eine gewisse Mutlosigkeit herrscht. Stardirigent Franz Welser-Möst, zuletzt bei den Salzburger Festspielen wie an der Wiener Staatsoper umjubelt, will mit seinem Cleveland Orchestra endlich wieder spielen und entwickelt zurzeit einen Covid-konformen Plan. Muss im globalen Musikbusiness ein Paradigmenwechsel stattfinden? Das analysieren „Met“-Direktor Peter Gelb, Pultstar Franz Welser-Möst, Künstler-Agentin Helga Machreich-Unterzaucher und Konzerthaus-Chef Matthias Naske im Interview.

Dokumentation „Landschaften der Erinnerung – Das Weiterleben der Ruth Klüger“ (23.15 Uhr)

Die aus Österreich stammende Literaturwissenschafterin Ruth Klüger gehörte zu den Koryphäen im deutschen Sprachraum. Als Jüdin teilte sie im Kindesalter das Schicksal unzähliger Juden unter der Naziherrschaft: Theresienstadt, Auschwitz, bis ihr auf einem Todesmarsch 1945 die Flucht gelang und sie 1947 schließlich in New York „landete“. Ihr autobiografisches Buch „Weiter leben – eine Jugend“ wurde zum Bestseller. Bis zu ihrem letzten Tag lebte sie ein selbstgewähltes Leben zwischen allen Stühlen, eine unabhängige Frau in materieller und vor allem geistiger Hinsicht. Unkonventionell, messerscharf im Denken, kompromisslos in ihrer sprachlichen Genauigkeit. Das einfühlsame Filmporträt von Renata Schmidtkunz entstand anlässlich des 80. Geburtstags von Ruth Klüger im Jahr 2011.

Dokumentation „Orson Welles – Tragisches Genie“ (0.10 Uhr)

„Begnadet“, „magisch“, „revolutionär“ sind nur einige der Attribute, mit denen er bedacht wird. Orson Welles, der bereits mit 15 Vollwaise war, schrieb mit 26 in Hollywood Filmgeschichte. „Citizen Kane“, sein Erstlingswerk, zählt bis heute zu den besten Produktionen. Als Regisseur, Schauspieler, Produzent und Hörspiel-Autor schaffte er legendäre Werke wie „Othello“, „Der Dritte Mann“, „Falstaff“ oder „Krieg der Welten“. Gleichzeitig verfolgten den chaotischen Workaholic Pech und Pannen, viele seiner Filme floppten, viele blieben unvollendet, oft war er in seiner Arbeit behindert. Doch nichts davon konnte jemals seinen Ruhm schmälern. Zum 35. Todestag am 10. Oktober beleuchtet der ORF mit der 2014 entstandenen Dokumentation „Orson Welles – Tragisches Genie“ von Elisabeth Kapnist die Hochs und Tiefs eines Filmschaffenden, der bereits zu Lebzeiten eine Legende war.

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