„kulturMontag“ über Debattenkultur, Peter-Paul-Rubens-Schau, separatistische Strömungen und die Frankfurter Buchmesse

Am 16. Oktober ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Clarissa Stadler präsentiert am 16. Oktober 2017 um 22.30 Uhr in ORF 2 einen „kulturMontag“, der sich am Tag nach der Wahl der Debattenkultur im Wahlkampf, der Peter-Paul-Rubens-Schau im KHM, dem Pro und Kontra der aktuellen separatistischen Strömungen und der Kritik am Vorgehen des Direktors der Frankfurter Buchmesse, Jürgen Boos, widmet. Um 23.35 Uhr erzählt die Dokumentation „Kathedralen der Kultur“, vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanziert, die Geschichte des Centre Pompidou.

Kanzler-Krönung: Quo vadis Österreich?

Plumpe Kampagnen, aufgedeckte Skandale, vermeintliche Enthüllungen, persönliche Untergriffe und noch vieles mehr. Österreichs Wahlkampf 2017, ein „Wahlkrampf“, der wohl als einer der schmutzigsten in die Geschichte des Landes eingehen wird. In dieser alpenländischen „House of Cards“-Polit-Soap dominierten Themen wie Sicherheit, Migration und Islamisierung, während Diskussionen um gesellschaftspolitisch Relevantes wie Bildung & Wissenschaft, Kunst & Kultur kaum Platz fanden. Wohin steuert die Kulturnation Österreich, deren Debattenkultur in diesem Wahlkampf enorm gelitten hat, am Tag danach? Zerfallserscheinungen eines politischen Systems, dem ein Macht- oder Perspektivenwechsel, Klimawandel oder Farbenspiele bevorstehen. Wie reagieren österreichische Kulturschaffende und Intellektuelle auf das Wahlergebnis? Wie haben sie den Wahlsonntag erlebt? Welche Auswirkungen hat die geschlagene Wahl auf die Kulturlandschaft Österreichs? Und inwiefern kann Kunst und Kultur ein Korrektiv sein? „Jedermann“ Peter Simonischek, Pianist Rudolf Buchbinder, „Braunschlag“-Regisseur David Schalko, die Chefin der „Bildenden“, Eva Blimlinger, oder Musikerin Clara Luzia schätzen die Chancen auf einen Neustart ein.

Der malende Netzwerker: Peter Paul Rubens im KHM

Den Ruhm von Peter Paul Rubens begründen die 1.500 Werke, die in den wichtigsten Museen der Welt zu finden sind. Zu Recht gilt er bis heute als bedeutendster flämischer Barockmaler. Als belesener Diplomat der Habsburger reiste der begnadete Künstler durch Europa und als knallharter Geschäftsmann machte er sein Atelier zu einem blühenden Unternehmen. Wie kaum ein Zweiter verstand er es, für sein eigenes Schaffen die Werke anderer Künstler zu nutzen. Jener Dialog mit Kunstwerken seiner berühmten Vorgänger und Zeitgenossen beschäftigte Rubens zeitlebens und prägte sein fünfzigjähriges Schaffen. Der Wiener Bestand, allein das Kunsthistorische Museum besitzt 40 Gemälde, wird für die spektakuläre Schau „Kraft der Verwandlung“ aus internationalen Sammlungen ergänzt.

Ist small wirklich beautiful? Separatisten auf dem Vormarsch

Mit seiner Philosophie „small is beautiful“ wurde der Salzburger Ökonom Leopold Kohr weltberühmt. Für seine Theorie gegen die Großmannssucht der Zentralstaaten und für die Erhaltung regionaler Strukturen wurde er 1983 mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Jetzt scheint sein anarchistischer Slogan Konjunktur zu haben. Zwischen Madrid und Barcelona herrscht Eiszeit. Durch das Tauziehen um die Unabhängigkeit Kataloniens steht Spanien vor der größten Herausforderung der vergangenen 40 Jahre. Nach dem katalanischen Referendum folgt am 22. Oktober ein lombardo-venezianisches, bei dem der Norden Italiens über seine Selbstständigkeit abstimmen will. Das Europa der Konkurrenz und des Dumpings hat zusammen mit der Finanzkrise 2008 zu größeren Rivalitäten und Unterschieden zwischen den Regionen geführt und den Nationalismus sowie Abspaltungsbestrebungen verstärkt. Pro und Kontra liefern die beiden Schriftsteller Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa, der in Madrid lebt, und der echte Barceloner Albert Sanchez Pinol. Während Soziologen vor einem Europa der Regionen warnen, sieht Autor Robert Menasse den Ruf nach Autonomie im Einklang mit der Europa-Idee. Für den amerikanischen Historiker Timothy Synder stecken nicht nur ökonomische Motive hinter den aktuellen separatistischen Strömungen, sondern auch eine neue Sehnsucht nach Homogenität.

Die Freiheit des Wortes: Harsche Kritik an der Frankfurter Buchmesse

Mit Postern wie „Gegen Rassismus“ und „Für Freiheit und Vielfalt“ haben Spitzenvertreter der deutschen Buchbranche vor dem rechts angesiedelten Verlag Antaios auf der Frankfurter Buchmesse demonstriert. Im Visier der Kritik steht Jürgen Boos, Direktor der Buchmesse, bietet er doch jenem Verlag, der u. a. den umstrittenen Bestseller „Finis Germania“ von Rolf Peter Sieferle oder Werke des deutsch-türkischen Rechtspopulisten Akif Pirinçci im Programm hat, eine internationale Bühne. Meinungs- und Publikationsfreiheit gelte für jeden, ob links oder rechts, kontert Boos. Eines der Kernthemen dieser Messe ist der Kampf für mehr Meinungsfreiheit und gegen Zensur. Ein virulentes Problem, das in Europa grassiert. Wie es um die Einschränkungen von Redefreiheit und des Publizierens steht, analysieren namhafte Autoren wie der ungarische Schriftsteller Peter Nadas, der indisch-britische Meister der Magie Salman Rushdie oder die türkische Journalistin und Schriftstellerin Asli Erdogan, deren Prozess wegen Volksverhetzung Anfang 2018 fortgesetzt wird.

„Kathedralen der Kultur: Das Centre Pompidou“ (23.35 Uhr, ORF 2)

Wenn Gebäude sprechen könnten – was würden sie uns erzählen? Dieser Frage geht der brasilianische Regisseur Karim Ainouz in seiner Dokumentation über das Centre Pompidou nach und lässt das Pariser Wahrzeichen einen Tag lang für sich selbst sprechen. Das futuristische Gebäude mit seinen gläsernen Rolltreppenröhren ist aufgeladen mit Gedanken und Gefühlen der Personen, die es gebaut haben oder benutzen. Begeisterte Besucher strömen durch die Kunstgalerien, Archive und Bibliotheken, Veranstaltungsräume und Kinos, ins Restaurant und auf die Aussichtsplattform. Gebäude besitzen ein Gedächtnis und sind voller Zeugnisse der Vergangenheit und der Gegenwart - ein echtes Abbild unserer Gesellschaft.

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