„kulturMontag“ über Villazóns Mozartwoche, Yuja Wangs High-Heel-Klassik, Rumäniens Kulturpolitik

Außerdem: Doku „Papagenos tausend Kinder“ über österreichische Musikerziehung in Chile

Wien (OTS) - Clarissa Stadler präsentiert am 21. Jänner 2019 um 22.30 Uhr in ORF 2 einen abwechslungsreichen „kulturMontag“, der sich mit Rolando Villazóns Premiere als neuer Intendant der Salzburger Mozartwoche ebenso befasst wie mit Yuja Wang, dem High-Heel-Star unter den international erfolgreichen Pianistinnen, oder mit der Regierungskritik Kulturschaffender in Rumänien, das seit 1. Jänner den EU-Ratsvorsitz innehat. Anschließend an das Magazin steht die Dokumentation „Papagenos tausend Kinder“ (23.30 Uhr) auf dem Programm, in der der ehemalige österreichische Opernsänger Christian Boesch zeigt, wie sich mit Musikerziehung in Chile die Welt zum Besseren verändern lässt.

Kulturkampf im EU-Vorsitzland Rumänien – Kritik an der Regierung wird laut

Am 1. Jänner 2019 hat Rumänien die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Eigentlich müssten die rumänischen Kulturschaffenden, die als flammende Europäer gelten, jubeln. Doch im Land am Schwarzen Meer tobt ein Kulturkampf gegen die Regierung unter Ministerpräsidentin Vasilica Viorica Dăncilă, der Misswirtschaft und Korruption vorgeworfen wird. Regierungskritische Künstler/innen erheben den Vorwurf, nicht berücksichtigt oder totgeschwiegen zu werden. Jetzt sollen auch noch die Gesetze zur Korruptionsbekämpfung gelockert und das Justizsystem umgebaut werden. Mehr als 80.000 Menschen haben schon vergangenen Sommer auf den Straßen von Bukarest demonstriert – und auch zum feierlichen Auftakt der EU-Ratspräsidentschaft gingen Regierungsgegner auf die Straßen. Die rumänisch-schweizerische Autorin Dana Grigorcea beteiligt sich an der außerparlamentarischen Oppositionsbewegung Rezist. Kritik an der Kulturpolitik, die Kunst-und Kulturförderung vermissen lasse, übt auch Schriftsteller, Bürgerrechtler und Restaurantbesitzer Mircea Dinescu. Eine Reportage aus Bukarest.

Ein Energiebündel als Mozart-Botschafter – Rolando Villazón als Neo-Intendant der Mozartwoche

Rolando Villazón, Superstar der Klassik, ist nicht nur als Sänger, sondern auch als Regisseur auf allen bedeutenden Opernbühnen dieser Welt höchst erfolgreich unterwegs, schreibt Bestseller und selbst als „Clinic-Clown“ gibt er ordentlich Gas für den Spaß. Jetzt probiert sich der mexikanisch-französische Tausendsassa mit Wiener Wurzeln als Neo-Intendant der Salzburger Mozartwoche. Sein neues Amt tritt er gewohnt mit jeder Menge Energie an, will er doch ab 24. Jänner mit 60 verschiedenen Veranstaltungen den Beweis antreten, dass sein Lieblingskomponist lebt! Sei es durch die spektakuläre Inszenierung samt Luft-Choreografie der katalanischen Theatertruppe La Fura dels Baus, die Mozarts wenig bekannte Schauspielmusik zu „Thamos, König in Ägypten“ mit einem modernen Text und Arien verweben. Oder durch eine außergewöhnliche Ballettgala, die auf Mozarts Liebe zum Tanz Bezug nimmt. Oder in der eigens für die Mozartwoche konzipierten Performance der erfolgreichen Jungkabarettistin Lisa Eckhart, die Mozarts Humor nachspürt. Auch die Tradition und Qualität hält Villazón mit Orchesterkonzerten und kammermusikalischen Abenden hoch, u. a. mit Daniel Barenboim, Sir András Schiff, Cecilia Bartoli sowie den Wiener Philharmonikern. Mit einer großen Portion Leidenschaft und Liebe will der neue Intendant das Musikfest für den Wunderknaben, dessen Geburtstag sich am 27. Jänner zum 263. Mal jährt, ausrichten. Er widmet seinem musikalischen Helden höchstpersönlich mitten in den Straßen Salzburgs ein heißblütiges Ständchen. Rolando Villazón ist live zu Gast im Studio.

Auf High Heels gegen den Klassik-Wind – Die ungewöhnliche Yuja Wang

Für Aufsehen in der klassischen Musikszene sorgt derzeit sicher eine der wichtigsten Pianistinnen ihrer Generation: die 30-jährige US-Chinesin Yuja Wang. Wenn sie die Konzertbühnen der Welt betritt, geht erst einmal ein Raunen durch den Konzertsaal. Und das, bevor sie überhaupt einen Ton gespielt hat. Denn Wang provoziert mit knappen Designerkleidchen und zwölf Zentimeter hohen High Heels, die – wie sie sagt – ihr Selbstbewusstsein stärken, so manchen Konzertbesucher. Sie habe Spaß daran, die oft starren Regeln der Klassik zu brechen. In den USA ist sie, die mit makelloser Technik und Interpretationsgabe überzeugt, ein Superstar. Ihre Art des Kleidens ist dort komplett irrelevant. Doch am wichtigsten Klassikmarkt der Welt, in Deutschland und Österreich, ist die Extremvirtuosin noch weit von diesem Status entfernt. Ihr Stil sei zu exhibitionistisch für so manchen Konzertgast – oder ist das nur ein willkommener Vorwand dafür, dass man im deutschen Sprachraum asiatischen Klassikmusikern immer noch nicht den „Tiefgang“ in ihren Interpretationen zugestehen will? Gibt es so etwas wie einen institutionellen Rassismus in der Klassikszene? Eine Frage, die der „kulturMontag“ anlässlich Yuja Wangs Österreich-Konzerte auf den Grund geht.

Dokumentation „Papagenos tausend Kinder“ (23.30 Uhr)

Mit Musik die Welt verändern – der ehemalige Opernsänger Christian Boesch glaubt daran. Der Österreicher, bekannt vor allem für die Partie des Papageno aus der „Zauberflöte“ bei den Salzburger Festspielen, lebt seit mehr als 20 Jahren in Chile, rund 800 Kilometer südlich von Santiago in der „chilenischen Schweiz“. Hier hat der Künstler eine weitere Heimat gefunden. Seine zweite Lebenshälfte wollte er als Landwirt zubringen. Doch Wagyu-Rinder und Heidelbeeren züchten war dann doch nicht abendfüllend. Seine Leidenschaft, die Musik, wollte er weiterhin mit den ihn umgebenden Menschen teilen. Und so sind durch Boeschs Initiative mittlerweile 65 Schulen in einem Umkreis von etwa 250 Kilometer in einen neuen Lehrplan eingebunden – und selbst in entferntesten Bergdörfern gibt es zweimal pro Woche Instrumentalunterricht. Denn Boesch ist überzeugt: Mit Musik tun sich neue Chancen auf. Die oft verschlossenen, einsilbigen Kinder werden durch Musik offener, können sich leichter konzentrieren. Und das große Abschlusskonzert jedes Jahr in Villaricca – mit 1.400 Kindern! – stärkt das Selbstwertgefühl. Den Film gestaltete Barbara Pichler-Hausegger.

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