Länder fordern Bund auf die Ausrollung des Modells „Jugendcollege“ zu prüfen | PID Presse

Bundesländer sehen einhellig mittel- und langfristigen Bedarf an speziellen Bildungseinrichtungen für nicht mehr schulpflichtige Jugendliche

Wien/Linz (OTS) Auf Antrag Wiens haben die LandesintegrationsreferentInnen bei ihrer Konferenz am Donnerstag in Linz einstimmig den Bildungsminister aufgefordert, beim Zugang zu Bildung und Weiterbildung für nicht mehr schulpflichtige Jugendliche aktiv zu werden. Konkret fordern die Länder, bei entsprechendem Bedarf, der vom Bund zu prüfen ist, spezielle, schulähnliche Bildungseinrichtungen ähnlich dem Wiener Modell des „Jugendcollege“ bereitzustellen.

„Das Wiener Jugendcollege ist ein Best Practice Beispiel eines Bildungsangebots für Jugendliche ab 15 Jahren, die nach dem Ende ihrer Schulpflicht nach Österreich kommen. Es geht darum, den Jugendlichen individuelle Bildungsangebote zu machen und Perspektiven aufzuzeigen, damit sie bessere Chancen am Arbeitsmarkt haben und schneller in der Gesellschaft partizipieren können. Die Bundesländer sehen hier einhellig mittel- und langfristigen Bedarf an solchen speziellen Bildungseinrichtungen“, betont der Wiener Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky.

„Für den Einstieg in Mittlere oder Höhere Schulen, den Beginn einer Lehre oder anderen Berufsausbildung braucht es vorbereitende Bildungsangebote, die neben dem Lernen der deutschen Sprache (bis jedenfalls Niveau B1/B2) auch bedarfsorientiert weitere Bildungsinhalte (z.B. Mathematik, Englisch, etc.) vermitteln. Während in Wien rd. 50 % der arbeitssuchend Gemeldeten über max. einen Pflichtschulabschluss verfügen, herrscht in manchen Bereichen ein Fachkräftemangel. Es liegt im Interesse der Wirtschaft und der Gesellschaft, die Potentiale dieser jungen Menschen zu nützen und ihnen die Möglichkeit zu guter Ausbildung zu eröffnen, damit sie nicht als Anlern- oder Hilfskräfte einem höheren Risiko auf Beschäftigungslosigkeit ausgesetzt sind“, heißt es im Antragstext.

Czernohorszky bedauert Ablehnung von Ausbildungssicherheit für Lehrlinge

Acht von neun Bundesländern (NÖ lehnte den entsprechenden Antrag ab) waren sich zudem einig, dass es mehr Ausbildungssicherheit für Lehrlinge und ausbildende Unternehmen braucht. Aktuell nehmen negative Asylentscheidungen und Abschiebungen von AsylwerberInnen, die eine Lehre in Mangelberufen machen, zu. „Das führt zu massiver Verunsicherung unter den Lehrlingen und den Betrieben“, heißt es dazu im Antrag.

Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky bedauert: „Es wäre im Sinne der Wirtschaft, aber auch der ganzen Gesellschaft, wenn Lehrlinge ihre Lehrausbildung in Sicherheit abschließen können. Deutschland hat bereits 2015 eine Lösung gefunden, indem es mit dem „3+2-Modell“ garantiert, dass es während der zumeist 3-jährigen Ausbildungszeit und der ersten beiden Arbeitsjahre aufgrund einer Duldung zu keiner Abschiebung kommt.“

Czernohorszky kündigt an, dass kommende Woche im Wiener Gemeinderat ein gleichlautender Resolutionsantrag eingebracht wird, der die Bundesregierung auffordert, für Ausbildungssicherheit für Asylwerbende Lehrlinge in Mangelberufen sowie für auszubildende Unternehmen, die ansonsten keine Lehrlinge hätten, zu sorgen und eine Lösung nach Vorbild der deutschen „3 plus 2-Regelung“ zu verwirklichen. (Schluss)

Rückfragen & Kontakt:

Philipp Lindner
Mediensprecher StR Jürgen Czernohorszky
+43 1 4000 81853
philipp.lindner@wien.gv.at

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