LR Anschober fordert von Kurz Lösung gegen drohende Abschiebung hunderter Lehrlinge

Forderung nach Rundem Tisch für eine politische Lösung, ab heute bundesweite Ausdehnung der Initiative "Ausbildung statt Abschiebung"

Linz (OTS) - "Ich appelliere an den Bundeskanzler, diese dramatische humanitäre und wirtschaftliche Frage zur Chefsache zu machen und einen Runden Tisch mit Innenminister, Wirtschaftskammer und Integrationsreferent einzuberufen, um eine Lösung gegen die ab Juli drohende Abschiebung hunderter bestens integrierter Lehrlinge zu erarbeiten und umzusetzen. Ist der politische Wille vorhanden, dann lässt sich eine Lösung relativ einfach und rasch finden", formuliert Oberösterreichs Integrationsreferent und heuer Sprecher der Integrationsreferentenkonferenz Rudi Anschober in einem aktuellen Schreiben an Bundeskanzler Kurz.

Seit 2012 ist es Asylwerbern bis 25 Jahre erlaubt, in Mangelberufen eine Lehre zu absolvieren. Österreichweit sind derzeit vom AMS 832 Beschäftigungsbewilligungen für Asylwerber ausgestellt, alleine in Oberösterreich sind es 351. "Gleichzeitig können alleine in Oberösterreich 3100 zusätzliche Lehrstellen nicht besetzt werden, die Lehre von Asylwerbern ist also einerseits ein wichtiger Schritt gegen den Fachkräftemangel und für die Betroffenen eine enorme Chance zur Integration. Sie erhalten eine Lebensperspektive, eine Ausbildung, Freunde, bessere Deutschkenntnisse, werden zu einem Teil unserer Gesellschaft. Das könnte weiter massiv ausgebaut werden, wenn es endlich Stabilität und Sicherheit geben würde", kämpft Anschober gegen ein Zerstören dieser Chance.

Derzeit haben ein geschätztes Drittel der Betroffenen einen Negativbescheid in erster Instanz erhalten, ihnen droht damit ab Juli im Fall einer Bestätigung des Negativbescheids in zweiter Instanz vielfach die Abschiebung. Der menschliche Schaden und der wirtschaftliche Schaden wäre enorm: der Linzer Ökonom Friedrich Schneider hat die Kosten im Fall einer begonnen Lehre im Fall einer Abschiebung während der Lehre pro Betroffenen auf 77.500 Euro abgeschätzt.
Gegen drohende Massenabschiebungen gut integrierter Lehrlinge gibt es mehrere Lösungsmöglichkeiten:
• die in Deutschland seit 2016 praktizierte 3plus2-Regel spricht eine Duldung für die drei Jahre Ausbildung und die ersten beiden Arbeitsjahre im Betrieb aus und schafft damit Klarheit und Sicherheit. Aktuell werden in Deutschland 7000 Lehrlinge nach dieser Regel ausgebildet, sie soll nun auch auf die Ausbildung in den Pflegebereich ausgedehnt werden

die Präsidentin der OÖ WKO, Doris Humer, hat vor einer Woche die Schaffung eines Lehrlingsvisums (analog Studentenvisum) im aktuellen Fremdenrechtsänderungsgesetz vorgeschlagen

die WKO fordert in ihrer Stellungnahme zum Fremdenrechtsänderungsgesetz einen Niederlassungstitel für Lehrlinge - auch als aufenthaltsrechtliche Lösung für jene mit einem negativen Asylbescheid

Eine politische Lösung statt der drohenden Abschiebung hunderter Lehrlinge fordern mittlerweile auf 51.000 UnterzeichnerInnen einer Online-Petition, 36 Gemeinden mit 360.000 Einwohner, 323 Unternehmen und viele Prominente von Reinhold Mitterlehner bis HP Haselsteiner, von Hubert von Goisern bis Willi Resetarits, Gerhard Haderer, Josef Hader, Thomas Maurer, Dirk Stermann, Christian Konrad, Ferry Maier uvam. Eine politische Lösung statt Abschiebung wurde jüngst in Interviews auch von IV-Präsident Kapsch und dem Linzer Bischof Scheuer eingemahnt. Bisher war die Initiative www.ausbildung-statt-abschiebung.at vorrangig in Oberösterreich durchgeführt worden, ab heute wird die österreichweit ausgedehnt.

Rückfragen & Kontakt:

Die Grünen Oberösterreich, Mag. Markus Gusenbauer, Pressereferent, Tel.: 0664/831 75 36, mailto: max.gusenbauer@gruene.at, http://www.ooe.gruene.at

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