MAK zeigt „BUGHOLZ, VIELSCHICHTIG. Thonet und das moderne Möbeldesign“ | MAK

Wien (OTS) - Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums des weltbekannten Unternehmens Thonet lädt das MAK zu einer Zeitreise durch das moderne Möbeldesign. Die innovativen Bugholzmöbel von Michael Thonet begründeten eine der erfolgreichsten Möbelmarken der Welt und schrieben Stilgeschichte. Die Ausstellung "BUGHOLZ, VIELSCHICHTIG. Thonet und das moderne Möbeldesign" (18. Dezember 2019 – 13. April 2020) konfrontiert das faszinierende Thonet-Programm mit zahlreichen weiteren ästhetisch und historisch prägenden Exponaten. Über eine chronologisch angelegte Gesamtschau hinaus werden die legendären Thonet-Möbel erstmals breit in die technologische, typologische, ästhetische und historische Entwicklung des Möbeldesigns eingebettet.

Mitte des 19. Jahrhunderts brach der deutsche Tischlermeister Michael Thonet (1796–1871) von Boppard am Rhein nach Wien, zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte, auf: In Österreich perfektionierte und patentierte er die von ihm entwickelte Bugholztechnik und begründete das größte Möbelimperium des 19. Jahrhunderts. Der endgültige Durchbruch gelang ihm mit dem ab 1859 produzierten ikonischen Stuhl Nr. 14, dem Inbegriff des sogenannten Kaffeehausstuhls. Die neuartige Technologie des Biegens von massivem Buchenholz machte erstmals die Produktion von Möbeln in industriellen Dimensionen möglich. Der Sessel Nr. 14 ist bis heute eines der weltweit meistverkauften Möbel und gilt als unbestrittener „Klassiker“ des modernen Industriedesigns.

Die Ausstellung "BUGHOLZ, VIELSCHICHTIG. Thonet und das moderne Möbeldesign" lässt die gesamte Firmengeschichte von der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis heute Revue passieren. Lückenlos erzählt sie die Entwicklungsschritte der Bugholz-Technologie, den Übergang vom Handwerk zur Serien- und schließlich zur Massenproduktion. Nicht nur Stühle, auch Tische, Sessel, Liegen und Garderoben wurden und werden in Bugholztechnologie gefertigt, immer wieder in Kooperation mit namhaften DesignerInnen und Architektinnen.

Ab den 1930er Jahren konzentrierte sich Thonet auf ein zweites Material und stieg zum weltweit größten Produzenten von Stahlrohrmöbeln auf. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde immer wieder versucht, an zeitgenössische Entwicklungen des internationalen Möbeldesigns anzuknüpfen beziehungsweise selbst zum Trendsetter zu werden.

Knapp 240 Exponate lassen MAK-Kurator Sebastian Hackenschmidt, Kustode MAK-Sammlung Möbel und Holzarbeiten, und Gastkurator Wolfgang Thillmann, hochkarätiger wissenschaftlicher Experte für die Geschichte von Thonet, in die Ausstellung einfließen. Die Möbel werden zu jeweils zwei bis drei Objekten und damit rund 100 Vergleichen gruppiert. Damit gelingt ein fundierter Einblick in materialtechnologische Entwicklungen, typologische Parallelen und ikonografische Affinitäten.

Bugholzmöbel treffen auf Stahlrohrmöbel und Plastiksessel, klassische Bürostühle und avantgardistische Möbelexperimente, aber auch vereinzelte Referenzbeispiele aus der Biedermeierzeit oder höfische Möbel. Verwandtschaften und Korrespondenzen sowie Kontraste und Divergenzen mit anderen Herstellern sind ebenso abzulesen wie Brüche und Zäsuren, die die Weiterentwicklung der Möbelproduktion vorantrieben.

Die zeitlose Ästhetik und perfekte Form der Thonet-Möbel ist immer wieder Inspirationsquelle für zeitgenössische KünstlerInnen, DesignerInnen und ArchitektInnen. Mit gezielt in der Ausstellung platzierten Werken u.a. von Birgit Jürgenssen, Bruno Gironcoli, Rolf Sachs, Uta Belinda Waeger und Markus Wilfling wird die Strahlkraft der Bugholztechnik aus künstlerischer Perspektive thematisiert.

Das MAK verwahrt eine der bedeutendsten Thonet-Sammlungen der Welt, mit einem weltweit führenden Bestand an Bugholz-Möbeln. Ein kompakter Überblick über hundert Jahre Thonet’scher Produktion sowie jener der Konkurrenzfirmen von den Dreißigerjahren des 19. bis in die Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts ist permanent in der MAK-Schausammlung Historismus Jugendstil ausgestellt.

Ein Großteil der Exponate der Ausstellung "BUGHOLZ, VIELSCHICHTIG. Thonet und das moderne Möbeldesign" stammt aus der Sammlung des MAK, rund ein Viertel stellen die Unternehmen Thonet Frankenberg (D), TON (CZ), Gebrüder Thonet Vienna (IT) sowie museale und private Sammlungen als Leihgaben zur Verfügung.

Zur Ausstellung erscheint der von Sebastian Hackenschmidt und Wolfgang Thillmann gemeinsam verfasste Katalog "BUGHOLZ, VIELSCHICHTIG. Thonet und das moderne Möbeldesign", herausgegeben von Christoph Thun-Hohenstein und Sebastian Hackenschmidt. Deutsch/Englisch, ca. 304 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen. MAK, Wien/Birkhäuser Verlag, Basel 2020. Erhältlich im MAK Design Shop und unter MAKdesignshop.at um € 49,95.

Bildmaterial zur Ausstellung steht unter MAK.at/presse zum Download bereit.

PRESSEDATEN:
Pressekonferenz: Dienstag, 17. Dezember 2019, 10:30 Uhr
Eröffnung: Dienstag, 17. Dezember 2019, 19:00 Uhr
Ausstellungsort: MAK-Ausstellungshalle: MAK, Stubenring 5, 1010 Wien
Ausstellungsdauer: 18. Dezember 2019 – 13. April 2020
Öffnungszeiten: Di 10:00–22:00 Uhr, Mi–So 10:00–18:00 Uhr
Kurator: Sebastian Hackenschmidt, Kustode MAK-Sammlung Möbel und Holzarbeiten
Gastkurator: Wolfgang Thillmann
Ausstellungsgestaltung: Claudia Cavallar
Grafik: Maria Anna Friedl
Publikation: Zur Ausstellung erscheint der von Sebastian Hackenschmidt und Wolfgang Thillmann gemeinsam verfasste Katalog "BUGHOLZ, VIELSCHICHTIG. Thonet und das moderne Möbeldesign", herausgegeben von Christoph Thun-Hohenstein und Sebastian Hackenschmidt. Deutsch/Englisch, ca. 304 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen. MAK, Wien/Birkhäuser Verlag, Basel 2020. Erhältlich im MAK Design Shop und unter MAKdesignshop.at um € 49,95
Rahmenprogramm: In Vorbereitung
MAK-Eintritt: € 12 / ermäßigt € 9 / Familienkarte € 15
Jeden Dienstag 18:00–22:00 Uhr: Eintritt € 5
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis 19

Rückfragen & Kontakt:

MAK Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Judith Anna Schwarz-Jungmann (Leitung)
Cäcilia Barani, Sandra Hell-Ghignone, Veronika Träger
T: +43 1 711 36-233, -212, -229
presse@MAK.at
MAK.at

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Quelle

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