Wien (OTS) - Am 4. Oktober 2017 feiert Franz Vranitzky seinen 80. Geburtstag. Der sozialdemokratische Politiker prägte als Finanzminister, aber vor allem als Bundeskanzler über eineinhalb Jahrzehnte die Politik der Republik. In seine Amtszeit fielen die Tschernobyl-Katastrophe, der Fall des Eisernen Vorhangs, Privatisierungen der Verstaatlichten Industrie, die Balkan-Kriege nach dem Zerfall Jugoslawiens und der politische Aufstieg Jörg Haiders. Drei Entscheidungen wirken bis heute. Nach der Wahl von Jörg Haider zum FPÖ-Obmann beendete SPÖ-Kanzler Vranitzky die Koalition seiner Partei mit der damaligen FPÖ – eine Entscheidung, die drei Jahrzehnte lang nicht verändert wurde. Franz Vranitzky änderte den europapolitischen Kurs der SPÖ und öffnete die Sozialdemokratie gegen Widerstände für einen Beitritt Österreichs zur EU. Mit seiner Erklärung zur Mitschuld Österreichs am NS-Terror leistete Vranitzky einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte nach 1938. Der Wiener Banker aus einem einfachen Arbeiterhaushalt war nach Bruno Kreisky der am längsten dienende Regierungschef Österreichs.
Für die „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Franz Vranitzky – Eine Karriere“ besucht Gerhard Jelinek mit dem ehemaligen Kanzler am Mittwoch, dem 4. Oktober, um 22.30. Uhr in ORF 2 die „Räume seines Lebens“ – vom Büro am Ballhausplatz über das ehemalige Finanzministerium in der Himmelpfortgasse bis zu den Generaldirektoren-Büros in der ehemaligen Länderbank und Creditanstalt. Der junge Vranitzky träumte eigentlich davon, Erfolge als Basketball-Profi zu feiern, es kam jedoch anders.
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