Mindestlöhne: Österreich mit 1.500 Euro bereits Vizeeuropameister

Mindestlohn deutlich höher als in Deutschland, WKÖ fordert im Gegenzug Entlastung bei Lohnnebenkosten und Arbeitszeit

Wien (OTS) Die deutliche Verringerung des Anteils an Niedriglohn-Beziehern ist nicht nur ein Erfolg der Gewerkschaft, wie die Arbeiterkammer sagt, sondern vor allem eine große Leistung der Unternehmen. „Die Sozialpartnereinigung, wonach der Mindestlohn bis 1. 1. 2020 in allen Kollektivverträgen auf 1.500 Euro angehoben wird, bringt den betroffenen Branchen erhebliche Mehrkosten, zumal die versprochene Gegenleistung, die Arbeitszeitflexibilisierung, bisher ausblieb“, betont Rolf Gleißner, stv. Abteilungsleiter für Sozialpolitik in der Wirtschaftskammer Österreich.

 Nur reiches Luxemburg hat höheren Mindestlohn

 Mit dem Wert von 1.500 Euro liegt Österreich im europäischen Vergleich nur hinter Luxemburg. In Deutschland hingegen ist der Mindestlohn um 14 Prozent niedriger als in Österreich. „Der deutsche Mindestlohn von 8,84 Euro entspricht einem Monatslohn von 1.500 Euro, der aber nur 12mal pro Jahr ausbezahlt wird. Hingegen sehen praktisch alle heimischen Kollektivverträge noch zwei Sonderzahlungen vor, was dann im Ergebnis einem Monatslohn von 1.750 Euro entspricht“, rechnet Gleißner vor.

Eine rasche Anhebung auf 1.700 Euro, 14mal pro Jahr, ist in den meisten Kollektivverträgen bereits umgesetzt, würde aber bestimmte Branchen überfordern und wird daher abgelehnt. Vor allem kleinstrukturierte und oft ertragsschwache Branchen wären belastet: „Ein selbständiger Frisör kann nicht über Nacht die Preise um 20% anheben oder die Haare um 20% schneller schneiden. Die Folgen wären mehr Arbeitslose und mehr Schwarzarbeitende, denen der Mindestlohn nichts nützt, sondern den Weg in den Arbeitsmarkt verbaut.“

Im Übrigen steigen die Nettolöhne der Arbeitnehmer zusätzlich mit 1. 7. 2018 durch die erweiterte Befreiung von Niedrigeinkommen vom Arbeitslosenversicherungsbeitrag. Dringend sind nun eine Senkung der Lohnnebenkosten für die Unternehmen und die Arbeitszeitflexibilisierung, die der Wirtschaft im Zusammenhang mit dem Mindestlohn von 1.500 Euro versprochen wurde. (PWK286/DFS)

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