Moosbrugger: Einkommenssituation der Landwirtschaft weiterhin schwierig

Grüner Bericht zeigt zunehmenden Einfluss des Klimawandels auf

Wien (OTS) „Der heute im Ministerrat beschlossene Grüne Bericht 2020 zeigt, dass die Einkommenssituation der heimischen Land- und Forstwirtschaft nach wie vor schwierig ist. Die agrarischen Einkünfte waren im Berichtsjahr 2019 leicht rückläufig und stagnierten auf dem Niveau des Jahres 2016. Auch wenn die Entwicklung in den einzelnen Betriebszweigen sehr unterschiedlich verlief, so lassen sich dennoch klare Tendenzen erkennen: Die negativen Auswirkungen des Klimawandels mit Stürmen, Unwettern und ungebremster Schädlingsvermehrung werden immer stärker, das zeigt sich im Pflanzenbau ebenso wie in der Forstwirtschaft. Um die Einkommen unserer bäuerlichen Betriebe zu sichern, braucht es weiterhin Stabilität bei Budgets und Rahmenbedingungen, dazu steuerliche Entlastungsmaßnahmen, wie sie die Regierung bereits beschlossen hat, sowie Instrumente zur Risikoabsicherung – und wir brauchen bessere Agrarpreise, denn es kann nicht sein, dass der Anteil für die Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette weiter zurückbleibt“, stellte Landwirtschaftskammer (LK) Österreich-Präsident Josef Moosbrugger zum Grünen Bericht 2020 fest.

Völlig unterschiedliche Entwicklung

Konkret lagen die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft 2019 im Schnitt aller Betriebe mit 27.966 Euro um 0,2% unter dem Vorjahresniveau. Die Entwicklung verlief allerdings je nach Betriebsformen sehr unterschiedlich: Während die Veredlungsbetriebe vor allem durch den Anstieg des Schweinepreises die größten Zuwächse verbuchen konnten, mussten Dauerkulturbetriebe, also Obst- und Weinbau, aufgrund von Extremwetterereignissen die stärksten Rückgänge verkraften. Auch die Futterbaubetriebe hatten infolge der Trockenheit eine negative Einkommensentwicklung zu meistern. Bei den Marktfruchtbetrieben gab es im Vergleich zum Dreijahres-Mittel einen geringen Einkommensrückgang. Dem gegenüber haben landwirtschaftliche Gemischtbetriebe (Direktvermarkter, Heurige, Urlaub am Bauernhof) einen spürbaren Zuwachs erwirtschaftet. Besonders hart getroffen hat es die Forstbetriebe, ihnen bescherten die durch den Borkenkäfer verursachten Schäden ein deutliches Minus.

Kurz- und mittelfristige Maßnahmen zeitnah umsetzen

„Die Verbesserung der land- und forstwirtschaftlichen Einkommen bleibt weiterhin eine große Herausforderung, dies zeigt sich besonders auch im heurigen Jahr, das von der Corona-Krise geprägt wird. Wir müssen daher alle verfügbaren Instrumente nutzen“, bekräftigt Moosbrugger.

„Auf der einen Seite gilt es, die öffentlichen Mittel für die Landwirtschaft weiterhin zu sichern, um die Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft, die nicht der Markt bezahlt, angemessen abzugelten. Bei der Gestaltung der künftigen EU-Agrarpolitik muss es gelingen, praktikable Regeln für die bäuerliche Produktion zu erreichen. Es muss gelingen, mehr Wertschöpfung für landwirtschaftliche Produkte auf dem Markt zu erzielen. Das bedeutet bessere Preise für bäuerliche Produkte und einen höheren Anteil in der Wertschöpfungskette, mehr regionale Lebensmittel und praktikable Produktionsbedingungen. In diesem ist endlich die verbesserte Herkunftskennzeichnung umzusetzen, wie es auch im Regierungsprogramm vorgesehen ist“, unterstrich Moosbrugger.

„Wir müssen aber auch den immer stärkeren Auswirkungen des Klimawandels Maßnahmen entgegensetzen, indem wir die Klimaschutzziele konsequent umsetzen und endlich fossile durch Bioenergie ersetzen. Bei landwirtschaftlichen Nutzpflanzen ist die Züchtung in Richtung klimafitte Sorten voranzutreiben. Der Ausbau der Risikoversicherungen und die Gewinnglättung sind dabei unverzichtbare Instrumente“, so der LK-Präsident. Die Corona-Krise werde die Einkommenssituation heuer verschärfen, sie zeige aber gleichzeitig die große Bedeutung der Landwirtschaft für die Ernährungssicherung auf, gab Moosbrugger zu bedenken. (Schluss)

Rückfragen & Kontakt:

Landwirtschaftskammer (LK) Österreich
Dr. Josef Siffert
Schauflergasse 6, 1015 Wien
Tel.-Nr.: 01/53441-8521
E-Mail: j.siffert@lk-oe.at
www.lko.at

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