Multimedialer ORF-Schwerpunkt zu 20 Jahre 9/11

Ab 5. September u. a. mit „kreuz und quer“, WELTjournal“, „ZIB 2 History“ aus New York, „dokFilm“, „zeit.geschichte“-Abend in ORF III uvm.

Wien (OTS) Am 11. September ist es genau 20 Jahre her, dass die später schlicht „9/11“ genannten Terrorangriffe auf die USA die Welt erschütterten und nachhaltig veränderten. Der ORF zeigt dazu ab 5. September in allen seinen Medien einen Programmschwerpunkt. So meldet sich in ORF 2 etwa am 10. September eine „ZIB 2 History“ mit Martin Thür aus New York, danach gibt ein Dacapo von Ferdinand Schirachs „Terror“, zeigt das „WELTjournal“ am 8. September die Reportage „9/11 – Gefangen im Turm und doch überlebt“ und die gleichnamige österreichisch-deutsche „dokFilm“-Produktion zeichnet am 12. September den wahren „Fall El Masri“ nach. Die ORF-Hauptabteilung Religion und Ethik präsentiert einen multimedialen Schwerpunkt, ORF III bringt am 11. September einen neunteiligen „zeit.geschichte“-Abend samt Diskussion. Auch Ö3, Ö1 und FM4 berichten.

Montag, 6. September

kulturMontag: „Der Urknall unserer Welt – 20 Jahre 9/11“, 22.30, ORF 2

20 Jahre ist es her, dass eine Attentat-Serie die Welt erschütterte. Der deutsche Islamwissenschafter Stefan Weidner untersucht in seinem Buch „Ground Zero: 9/11 und die Geburt der Gegenwart“, wie sehr dieses tragische Ereignis unsere weltpolitische Gegenwart immer noch prägt.

Dienstag, 7. September

„kreuz und quer: Mekka 1979 – Urknall des Terrors?“, 22.35 Uhr, ORF 2

Es war ein Ereignis, das die Welt veränderte, und ist doch eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Geschichte: die Erstürmung und Belagerung der Großen Moschee von Mekka zwischen 20. November und 5. Dezember 1979. Eine Gruppe von Islamisten nahm knapp 100.000 Betende als Geiseln und löste eine Krise aus, die drei Wochen dauerte – Saudi-Arabien brach dabei damals fast zusammen. Die Geiselnahme war der Beginn einer neuen Ära des islamistisch motivierten Terrorismus. Die Geschehnisse in Mekka 1979 haben die internationalen Beziehungen zwischen vielen Staaten beeinflusst und erschüttert. Die investigative TV-Dokumentation zeigt die dramatischen Fakten und beleuchtet die Schlüsselfiguren sowie deren Motivation. Die Doku stellt darüber hinaus den ideologischen Zusammenhalt zwischen den Mekka-Rebellen, Al Kaida und IS her.

„kreuz und quer: 1979 – Ursprung der Gegenwart“, 23.25 Uhr, ORF 2

Das Jahr 1979 gilt heute als markanter Wendepunkt historischer Entwicklungen. Im Rückblick hat vieles von dem, was uns heute noch politisch beschäftigt, vor genau 40 Jahren begonnen: China nahm damals trotz politischer Repressalien nach innen seine wirtschaftliche Öffnung nach außen vor. Ayatollah Khomeini kehrte aus seinem Pariser Exil nach Teheran zurück und führte die Islamische Revolution im Iran an. Sowjetische Truppen marschierten in Afghanistan ein. Mit Johannes Paul II. wurde ein Papst aus einem kommunistischen Land zum Oberhaupt der Katholischen Kirche gewählt. Und in Genf befasste sich eine Weltklimakonferenz erstmals mit dem globalen Klimawandel. Die Liste der geschichtsmächtigen Ereignisse ließe sich fortsetzen. Die Dokumentation von Dirk van den Berg und Pascal Verroust versucht, die enormen politischen, gesellschaftlichen und religiösen Entwicklungen von den Umwälzungen des Jahres 1979 her in ihren Zusammenhängen zu verstehen.

Mittwoch, 8. September

„WELTjournal: 11. September – Überlebende der Katastrophe“, 22.30 Uhr, ORF 2

Der wohl folgenschwerste Terrorangriff der Geschichte, der Anschlag auf das World Trade Center in New York, jährt sich heuer zum 20. Mal. Am 11. September 2001 entführten islamistische Terroristen zwei amerikanische Passagiermaschinen und steuerten sie in die Zwillinggstürme an der Südspitze von Manhattan. Das explodierende Kerosin verursachte ein Flammenmeer auf vielen Stockwerken. Beide Türme mit ihren 110 Stockwerken kollabierten innerhalb von nicht einmal zwei Stunden. 2.753 Menschen starben.

Das „WELTjournal“ zeigt die bewegende Geschichte von fünf Überlebenden: „Es war einfach eine Reihe von Entscheidungen, die sich als richtig erwiesen haben, weshalb ich überlebt habe“, erzählt der französische Geschäftsmann Bruno Dellinger, der zum Zeitpunkt des Anschlags in seinem Büro im 47. Stock des Nordturms arbeitete. Hafen-Manager John Pakowski und Bauingenieur Colin Richardson befanden sich im Fahrstuhl des 50. Stocks. Unternehmer Brian Clarks war zu der Zeit in seinem Büro im 84. Stock des Südturms. Und Feuerwehrmann Jay Jonas versuchte mit seiner Mannschaft, Menschen aus dem brennenden Nordturm zu retten, als dieser einstürzte. Wie durch ein Wunder haben sie das Inferno überlebt – und haben heute noch Tränen in den Augen, wenn sie erzählen, wie sie sich retten konnten.

„WELTjournal +: Traum und Alptraum – Rückkehr nach Afghanistan“, 23.05 Uhr, ORF 2

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 starten die USA und ihre Alliierten ihren Feldzug in Afghanistan, dem Land, das dem Drahtzieher der Anschläge, Al-Kaida-Chef Osama bin Laden, Unterschlupf gewährte. Das Versprechen der Amerikaner lautete, das islamistische Taliban-Regime zu stürzen und die Afghanen beim Aufbau von Demokratie, bei Freiheit und Frauenrechten zu unterstützen. 20 Jahre und Hunderttausende Todesopfer später endet der längste und kostspieligste Konflikt in der Geschichte des NATO-Bündnisses in einem Desaster. Mit dem Abzug der USA haben die radikal-islamistischen Taliban wieder die Macht an sich gerissen und verfolgen Andersdenkende und vor allem Frauen, die selbstbestimmt leben wollen.

„WELTjournal +“ dokumentiert die Geschichte von Graeme Smith, einem jungen kanadischen Kriegsreporter, der die US-Truppen und ihre Verbündeten 2001 bei ihrem Kampf um Afghanistan begleitet. Seinen Idealismus, dass der US-Einmarsch den Afghanen Frieden, Demokratie und Wohlstand bringen würde, verliert er schon nach wenigen Monaten. Doch Graeme Smith liebt Land und Leute und kehrt immer wieder nach Afghanistan zurück. Ein Abriss über 20 Jahre Krieg am Hindukusch, persönlich und bewegend erzählt.

Freitag, 10. September

„ZIB 2 History“ aus New York, 22.30 Uhr, ORF 2

20 Jahre nach den Attacken vom 11. September 2001 meldet sich Martin Thür aus New York mit einer „ZIB 2 History“. Wie haben Betroffene den Tag erlebt? Wie hat sich der internationale Terror seither verändert? Welche Auswirkungen hatten die Attentate auf die amerikanische Gesellschaft, aber auch auf jene Länder, gegen die die USA in den „Krieg gegen den Terror“ gezogen sind? Zu Wort kommen Augenzeugen und Experten. Martin Thür spricht mit dem Terrorexperten Peter Neumann und mit dem ORF-Korrespondenten in den USA Thomas Langpaul.

„Terror nach Ferdinand von Schirach“, 23.00 Uhr, ORF 2

Darf man 164 Menschen töten, um 70.000 Menschen zu retten? Durfte der Kampfpilot Lars Koch ein Passagierflugzeug abschießen, um zu verhindern, dass ein Terrorist dieses auf ein vollbesetztes Fußball-Stadion stürzen lässt? Dieser Frage geht das topbesetzte, mehrfach ausgezeichnete Gerichtsdrama nach Ferdinand von Schirach mit „Jedermann“ Lars Eidinger, Florian David Fitz, Martina Gedeck und Burghart Klaußner in den Hauptrollen nach.

Samstag, 11. September

„Magazin 1“, 18.10 Uhr, ORF 1

Die Sendung beleuchtet 9/11 aus österreichischer Sicht. Dabei wird aufzeigt, wie sich die Ereignisse 6.700 km entfernt auf unseren Alltag und unsere Reisegewohnheiten auswirkten und wie sich die Sicherheitsmaßnahmen der Fluglinien seit damals entwickelt haben.

Sonntag, 12. September

„dokFilm: Der Fall El Masri“, 23.05 Uhr, ORF 2

2004 verschwand der deutsche Staatsbürger Khaled el Masri bei einer Busreise an der mazedonischen Grenze für fünf Monate. Die CIA hatte ihn entführt und in ein Geheimgefängnis bei Kabul verschleppt. Durch seine Geschichte kam das weltweite Rendition-Programm des amerikanischen Geheimdienstes ans Tageslicht: Agenten brachten mutmaßliche Terroristen gewaltsam an geheime Orte, um dort durch Folter Geständnisse und Informationen zu erpressen. Mit der Aufdeckung dieses Entführungsprogramms der CIA wurde sichtbar, dass sich nach dem Al-Kaida-Angriff auf das World Trade Center am 11. September 2001 die moralischen Kategorien verschoben hatten. Heute lebt El Masri mit Frau und dreien seiner sechs Kinder in Graz und verdient sein Geld mit dem Handel arabischer Lebensmittel. Der Film von Stefan Eberlein erzählt, wie die Ohnmacht einen Menschen frisst und wie sich die Macht durch die Hintertür aus der Verantwortung stiehlt.

Neunteiliger „zeit.geschichte“-Abend in ORF III am 11. September

Zu Beginn versammelt ORF-Auslandschef Andreas Pfeifer eine Runde an ausgewählten Expertinnen und Experten zur Diskussion unter dem Motto „9/11 und die Folgen“ (19.20 Uhr). Ab 20.15 Uhr folgt die europäische Erstausstrahlung des neuen Doku-Zweiteilers von Michael Kirk mit dem Titel „Amerika nach 9/11“. Darin beleuchtet der Regisseur anlässlich des 20. Jahrestags der Katastrophe die Auswirkungen des 11. Septembers auf die amerikanische Gesellschaft, die amerikanische Regierung und wirft auch einen Blick auf die weltweiten Folgen, die der islamistische Terroranschlag mit sich brachte. Dabei kommen wichtige Entscheidungsträger/innen, wie etwa der ehemalige US-Außenminister Colin Powell, zu Wort.
Um 22.20 Uhr fragt Regisseur Wolfgang Winkler „9/11 – Wo warst du, als die Flugzeuge einschlugen?“. Denn was man getan hat, als die Flugzeuge in New York und Washington einschlugen, ist den meisten, die damals schon alt genug waren, wohl bis heute noch stark im Gedächtnis. Anlässlich des 20. Jahrestags befragt der Film Österreicherinnen und Österreicher, wie sie diesen Tag erlebt haben. Den Drahtzieher hinter den Terroranschlägen beleuchtet die „zeit.geschichte“ danach im Rahmen der von Gerry Pomeroy gestalteten Doku „Osama Bin Laden – Drahtzieher des Terrors“ (23.10 Uhr). Knapp eine Woche danach erklärte US-Präsident George W. Bush Bin Laden für die Anschläge des 11. September 2001 hauptverantwortlich. Er müsse daher „tot oder lebendig“ dingfest gemacht werden. Doch wie konnte es so weit kommen? Die Dokumentation gibt Einblicke in die Biografie eines Mannes, der aus einer der wohlhabendsten Familien Saudi-Arabiens stammte und schließlich zum Mastermind des sogenannten „Heiligen Kriegs“ und Botschafter des Hasses wurde.
Mit dem Doku-Zweiteiler „9/11 – Die Welt danach“ wird der Schwerpunkt fortgesetzt. Teil eins „Die Kriegserklärung“ (0.00 Uhr) “ illustriert, welch fatale Konsequenzen es hatte, die wahren Ursprünge des radikalen Islam und seiner messianischen Bestrebungen zu verkennen und den Terroristen und ihren Unterstützern im Zuge der Terroranschläge den Krieg zu erklären. Der zweite Teil „Spirale der Gewalt“ (0.55 Uhr) verfolgt das Geschehen um die US-Entscheidung, die Genfer Konvention für Gefangene auszusetzen, und zeigt, wie dadurch Aufstände angeheizt und der Kampf gegen den Terrorismus bis zum Dauerzustand ausgedehnt wurde. Folter, Geheimlager und Auslieferungen waren nur einige der neuen Taktiken, mit denen die CIA ein geheimes Programm einleitete, das sich rasch von Afghanistan bis Guantánamo und von dort bis in den Irak ausbreitete. Mit desaströsen Folgen. Noch mehr Details zu den Terroranschlägen vom 11. September und deren Folgen rekapitulieren weiters die Dokus „Die Jagd auf Bin Laden – Im Fadenkreuz des US-Geheimdienstes“ (1.55 Uhr) und „42 Stunden 52 Minuten 51 Sekunden – 9/11 im ORF-Newsroom“ (2.55 Uhr).

20 Jahre 9/11 als Multimedialer Schwerpunkt der ORF-Hauptabteilung Religion und Ethik in Radio, Fernsehen und Online

In einem multimedialen Schwerpunkt nimmt sich auch die ORF-Hauptabteilung Religion und Ethik des Themas an – u. a. mit drei Ausgaben der „Orientierung“ im TV, mit „Lebenskunst“ und „Tao“ im Radio und auf religion.ORF.at.

Der Schwerpunkt in ORF 2 im Überblick:

Sonntag, 5. September

„Orientierung“, 12.30 Uhr, ORF 2

Nicht nur Christen starben in den Trümmern der Flugzeuge, der Twin Towers und des Pentagon. Auch Juden, Muslime und Buddhisten zählten zu den Opfern: Die griechisch-orthodoxe St. Nicholas-Kirche nah am Ground Zero fiel am 11. September wie viele andere Gebäude in sich zusammen. Demnächst soll ein Neubau am Ground Zero eröffnet werden – als griechisch-orthodoxe Kirche, aber auch als nationale Gedenkstätte. St. Paul’s, eine kleine Kapelle der Episkopalkirche, blieb dagegen unversehrt und diente nach dem Anschlag als zentrale Hilfsstelle, als Rast- und Labstation. Pläne einer dialogorientierten muslimischen Organisation, nahe dem Ground Zero eine Moschee mit einem interreligiösen Begegnungszentrum zu errichten, sind vorerst gescheitert. 9/11 hatte und hat schwere Auswirkungen auf die Religionsgemeinschaften und ihr Verhältnis zueinander. Von allen beteiligten Religionen aber kamen und kommen angesichts von Hass, Gewalt und Zerstörung Botschaften des Friedens und der Verständigung.

Samstag, 11. September

„Religionen der Welt – Im langen Schatten von 9/11 – Muslimische Stimmen 20 Jahre später“, 16.55 Uhr, ORF 2

Am 11. September vor 20 Jahren treffen die Terroranschläge einer Gruppe von Al-Kaida-Terroristen unter der Führung von Osama bin Laden das Herz der USA, u. a. das World Trade Center und das Pentagon. Tausende Menschen sterben. Der Westen reagiert mit dem sogenannten „Krieg gegen den Terror“. Musliminnen und Muslime weltweit geraten in den Folgejahren unter Generalverdacht. „Religionen der Welt“ widmet sich den Auswirkungen dieser Ereignisse, österreichische Musliminnen und Muslime reflektieren dabei, inwiefern sie heute noch immer im Schatten von 9/11 leben.

Sonntag, 19. September

„Orientierung – Überlebende und Hinterbliebene gegen den Krieg“, 12.30 Uhr, ORF 2

Nach den Ereignissen des 11. September gründeten Hinterbliebene von Todesopfern eine NGO, die bis heute aktiv ist: Die „9/11 Families for Peaceful Tomorrows“ setzten sich dafür ein, dass ihre durch Terrorismus getöteten Angehörigen nicht als Anlass für Vergeltung und weitere Gewalt missbraucht werden, sondern dass friedliche Wege aus dem Schatten von 9/11 gesucht und gefunden werden. Rais Bhuiyan, ein aus Bangladesch stammender Amerikaner, wurde nach 9/11 zum Opfer einer Hassattacke. Ein rechtsextremer Schütze schoss ihm ins Gesicht – als Vergeltung für 9/11, wie der Attentäter zu Protokoll gab. Rais Bhuiyan überlebte und gründete die Organisation „Eine Welt ohne Hass“.

Sonntag, 26. September

„Orientierung – 20 Jahre und kein Ende: die Trauer einer Mutter“, 12.30 Uhr, ORF 2

Aicha el-Wafi stammt aus Marokko und lebt im südfranzösischen Narbonne. Mit viel Fleiß und Disziplin schaffte sie es, für sich und ihre vier Kinder ein Leben in bescheidenem Wohlstand zu erarbeiten. Nach dem Terror des 11. September aber wurde bekannt, dass ihr Sohn Zacarias Moussaoui vermutlich Teil der Verschwörung gewesen war. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. An dem Anschlag war er nicht aktiv beteiligt – vermutlich aber nur, weil er wegen eines Visavergehens bereits in Haft war. Aicha el-Wafi setzt sich, so gut sie kann, für Dialog und eine friedliche Interpretation des Islam ein. Aber auch 20 Jahre nach dem Ereignis, das nicht nur die Weltgeschichte, sondern auch ihr Privatleben verdunkelt hat, sieht sie für sich selbst kaum einen Weg aus der Verzweiflung. „Osama bin Laden hat meine Familie zerstört“, sagt sie.

Sonntag, 3. Oktober

„Orientierung – Hat Osama gewonnen?“

9/11 hat eine Vorgeschichte der Gewalt, die nicht zuletzt im Kalten Krieg der Supermächte USA und Sowjetunion wurzelt. Und es hat eine Nachgeschichte der Gewalt, die bis heute andauert. Der 20 Jahre dauernde Krieg der Nato in Afghanistan, die US-geführte Invasion im Irak, die vielfach gewalttätige Zerschlagung der Reformbewegungen des „Arabischen Frühlings“, der IS und der grausame Bürgerkrieg in Syrien sowie mehrere Terroranschläge – nicht zuletzt in Wien – sind dafür markante Beispiele. Dazu kommt, dass der Westen – etwa in Guantánamo oder in Abu Ghraib – die selbst propagierten Werte von Freiheit und Demokratie unterlaufen und an Reputation verloren hat. Triumphieren am Ende doch Hass und Gewalt? Auf jeden Fall wäre es hoch an der Zeit, aus dem Schatten von 9/11 zu treten und sich den anstehenden Fragen der Menschheit zu stellen, sagt der Islamwissenschafter Stefan Weidner, Autor eines viel gelesenen Essays zum Thema.

Der Schwerpunkt in Ö1 im Überblick

Sonntag, 5. September

„Lebenskunst: 20 Jahre danach – 9/11 als Muslimin reflektiert“

Die dramatische Stimmung in New York erlebt, Jahre später zum Islam konvertiert und als Kulturanthropologin in Afghanistan Feldforschung betrieben: Die islamische Theologin und Autorin Katrin Brezansky-Günes spannt einen gedanklichen Bogen von den damaligen Ereignissen zu Reaktionen und Empfindungen von Musliminnen und Muslimen bis heute. Gestaltung: Lise Abid

Mittwoch, 8. September

„Praxis. Religion und Gesellschaft: 9/11 und das christlich-muslimische Verhältnis in den USA“

In den Twin Towers des World Trade Center kamen auch Musliminnen und Muslime ums Leben. Aber nach den Terroranschlägen des 11. September geriet der Islam unter Generalverdacht. 9/11 wurde zur Geburtsstunde eines neuen Misstrauens und einer nachhaltigen Erschütterung im Verhältnis der Religionen. Ein Projekt, in der Nähe des Ground Zero eine Moschee zu errichten, scheiterte. Aber im Schatten von 9/11 entstanden auch Initiativen zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses.

Donnerstag, 9. September

„Gedanken für den Tag: Religionen – Chancen und Risiken 20 Jahre nach 9/11“ von Rainer Bucher, katholischer Theologe

Der 11. September 2001 konfrontierte die westlichen Gesellschaften dramatisch mit dem fast schon vergessenen Gewaltpotenzial der Religionen. „Dieses Gewaltpotenzial ist enorm, denn Religion ist weder harmlos noch an sich etwas Gutes, allein schon deshalb, weil sich das Heilige der Religionen und das Gute nicht notwendig decken“, sagt der katholische Theologe und Leiter des Instituts für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie der Universität Graz, Rainer Bucher, in seinen „Gedanken für den Tag“. – Gestaltung:
Alexandra Mantler

Samstag, 11. September

„Tao – aus den Religionen der Welt: 9/11, der Islam und der sogenannte ‚Westen‘“

„Tao“ nimmt sich Zeit für eine eingehende Analyse. Wie hat nach den Terrorattacken des 11. September die Reaktion des „Westens“ den „Islam“ verändert? Welche Prozesse wurden in Gang gesetzt, welche Entwicklungen gebremst? Vieles spricht dafür, dass die Al-Kaida-Attacke die Welt sehr grundsätzlich – und je nach Bereichen unterschiedlich – verändert hat.

Noch mehr 20 Jahre 9/11 in den ORF-Radios

Ö1, Ö3, FM4 und die ORF-Regionalradios berichten aktuell in den Nachrichten und „Journalen“. Weiters stehen in Ö1 zwei „Journal Panorama“-Ausgaben (18.25 Uhr) im Zeichen des Jahrestages: Am Dienstag, dem 7. September, schildert ORF-Washington Büroleiter Thomas Langpaul, wie sich die US-Gesellschaft seit 9/11 verändert hat. Und am Donnerstag, dem 9. September, ist „Boat Lift 9/11“ zu hören – ein Bericht über alle jene Fischer und Bootsführer, die damals ganz spontan innerhalb weniger Stunden eine halbe Million Menschen von der Südspitze Manhattans wegbrachten.

Am Samstag, dem 11. September, bringen die Ö1-„Hörbilder“ (9.05 Uhr) das Feature „Verkauft. Wie Ayub, Akhdar, Ahmed und Abu Bakr im Gefangenenlager Guantánamo Bay landeten.“: Sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort. Vier Uiguren flüchten im September 2001 vor den Repressionen aus China nach Afghanistan. Vom Terroranschlag auf das World Trade Center wissen sie nichts. Doch dieser sollte auch für ihr Leben fatale Folgen haben – bis heute, wie sie Christian Lerch erzählen.

9/11 ist auch Thema im Ö1-„Klassik-Treffpunkt“ (10.05 Uhr), in dem Regisseur Andreas Gergen zu Gast ist. Ab 17.05 Uhr widmet die Ö1-„Diagonal“-Ausgabe zum Thema „Normalität“ dem Jahrestag einen Beitrag und „Tao – aus den Religionen der Welt“ (9.05 Uhr) fragt in „Der Wendepunkt“ in der muslimischen Community sowie bei Islamwissenschafter/innen und Politik-Expertinnen und -Experten nach, welche Prozesse innerislamisch durch 9/11 beschleunigt bzw. welche Entwicklungen gebremst wurden und mit welchen Folgewirkungen sie sich bis heute auseinandersetzen müssen. Am Sonntag, dem 12. September, spannt die islamische Theologin und Autorin Katrin Brezansky-Günes in der Ö1-Reihe „Lebenskunst“ (7.05 Uhr) einen gedanklichen Bogen von den damaligen Ereignissen zu Reaktionen und Empfindungen von Musliminnen und Muslimen bis heute.

Das ORF.at-Netzwerk und der ORF TELETEXT erinnern im Rahmen ihrer aktuellen Berichterstattung ausführlich an die Ereignisse des 11. September 2001, beleuchten die geopolitischen Folgen und widmen auch dem nationalen und internationalen Gedenken zum 20. Jahrestag der Terroranschläge breiten Raum. Die ORF-TVthek bringt, sofern die entsprechenden Online-Lizenzrechte vorhanden sind, die Sendungen des TV-Schwerpunkts als Live-Stream und stellt sie im Rahmen eines eigenen Themenschwerpunkts auch als Video-on-Demand bereit.

Rückfragen & Kontakt:

http://presse.ORF.at

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Quelle

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