Neue „kreuz und quer“-Dokumentation über die „Grenzerfahrung Nahtod“

Am 29. September ab 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Herr Schuh und der Tod“

Wien (OTS) Sie berichten von Licht, einem „Tunnelerlebnis“, sehen ihre Lebensstationen nochmals wie im Zeitraffer: Menschen, die im Sterben waren, aber nochmals in dieses Leben „zurückgeholt“ werden konnten und eine sogenannte „Nahtod-Erfahrung“ erlebt haben. Seit Jahrtausenden sind diese Erlebnisse bekannt, doch eine Erklärung, was dabei mit Körper und Geist tatsächlich passiert, fehlt bis heute. Wie ist Wahrnehmung in einem klinisch toten Zustand möglich? Und was passiert mit dem Geist, wenn der Körper stirbt? Sind Nahtod-Erfahrungen das letzte Feuerwerk des Gehirns vor seinem Absterben? Oder öffnet sich im Sterbeprozess einen kleinen Türspalt weit der Blick auf eine andere Art der Existenz im Tod? Diesen Fragen geht die neue „kreuz und quer“-Dokumentation „Grenzerfahrung Nahtod“ am Dienstag, dem 29. September 2020, um 22.35 Uhr in ORF 2 nach. Um 23.10 Uhr folgt der Film „Herr Schuh und der Tod“.

„Grenzerfahrung Nahtod“ – Ein Film von Karoline Thaler

In Karoline Thalers Film „Grenzerfahrung Nahtod“ kommen Mediziner/innen, Philosophen und Theologen ebenso zu Wort wie jene Menschen, die eine solche Erfahrung erlebt haben. Wie zum Beispiel der ungarische Schriftsteller und Fotograf Péter Nádas. Vor einigen Jahren hatte er auf offener Straße einen Herzinfarkt und durchlebte eine Nahtoderfahrung, die er literarisch in seinem Buch „Der eigene Tod“ verarbeitet hat. „Jetzt also trete ich ab, das war tatsächlich mein Gedanke. Ich wusste, wenn ich diese Grenze zwischen Dunkelheit und Licht überschreite, gibt es kein Zurück mehr“, so der Schriftsteller.

Auch der deutsche Theologe Albert Biesinger hatte während einer scheinbar harmlosen Routineoperation eine Nahtoderfahrung, die seine Einstellung zum Tod grundlegend geändert hat: „Ich sitze sehr oft als Diakon am Bett von sterbenden Menschen, und da hilft mir meine Nahtoderfahrung sehr, weil ich einfach völlig unängstlich geworden bin. Ich habe die Angst vor dem Tod komplett verloren. Ich habe noch Respekt vor dem Sterben, weil man weiß nie, über welche Krankheit der Sterbeprozess geht. Aber wenn der Sterbeprozess vorbei ist und der Tod kommt, da erwarte ich dann wieder das große Glück.“

In Österreich sind Nahtoderfahrungen noch immer ein großes Tabu und werden aufgrund fehlender wissenschaftlicher Ergebnisse von vielen angezweifelt. Auch für diesen Film waren nur wenige bereit, vor der Kamera über ihre Erfahrungen zu sprechen. Zu groß ist nach wie vor die Angst, nicht ernst genommen oder belächelt zu werden. Warum ist der Umgang mit Nahtoderfahrungen so schwer? Warum polarisiert er nach wie vor? Noch – so scheint es – fehlt ein angemessener Umgang mit diesem Phänomen: ohne Diskriminierung und ohne Idealisierung.

„Herr Schuh und der Tod“ – Ein Film von Florian Gebauer, erzählt von Franz Schuh

„Ich glaube einfach nicht, was ich sicher weiß – nämlich dass ich eines Tages tot sein werde. Und solange ich nicht daran glauben muss, also noch Distanz oder Zeit habe, befasse ich mich mit dem Tod“ – so beginnt der Essayist Franz Schuh seine Reise an die Grenze des Lebens. Was passiert, wenn wir nicht mehr sind? Gibt es die Möglichkeit, sich mit dem eigenen Nicht-Sein zu versöhnen? Und wer sind die Menschen, die täglich mit dem Tod konfrontiert sind? Diesen Fragen gehen Autor Franz Schuh und Filmemacher Florian Gebauer in „Herr Schuh und der Tod“ nach. Der Film führt Franz Schuh zu den Mumien in der Michaelergruft, in die Wiener Anatomie, wo Mediziner/innen aus der ganzen Welt ihre Fertigkeiten üben, und auf Friedhöfe, wo „Thanatopraktiker/innen“ (Leichen-Kosmetiker/innen), Grabredner/innen und Begräbnissänger/innen ihrer Profession nachgehen. Biologisch ist der Tod bloß ein Verwesungsprozess, biografisch aber ist er der Strich durch die Rechnung, die man ein Leben lang eröffnet hat. Der Tod als Synthese aus Sichtbarem und Unsichtbarem. Der Film ist eine Suche nach den drängenden Antworten, die der Tod aufwirft. Franz Schuh sagt dazu: „Gibt es die Möglichkeit, sich mit dem eigenen Nicht-Sein zu versöhnen? Ja, man kann den Tod akzeptieren, man kann ihn hinnehmen, man kann ihn sogar suchen – aber versöhnen, also mit dem Tod eins werden, das scheint mit dem menschlichen Dasein unmöglich.“

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