Neues Volksblatt: „Die Hoffnung der Auferstehung“ von Diözesanbischof Manfred SCHEUER (Gastkommentar)

Ausgabe vom 15. April 2017

Linz (OTS) - Wie kann man sich die Auferstehung bildlich vorstellen? Regisseure von Jesusfilmen tappen in eine Falle, wenn sie das Geschehen visuell inszenieren wollen. Selbst subtile Mittel wie etwa die Darstellung von sich aufblähenden Leichentüchern, die ohne den vorhandenen Leichnam in sich zusammenfallen, oder von strahlendem Licht in einer leeren Höhle lassen ein schales Gefühl beim Betrachter zurück. Die Ungeheuerlichkeit dessen, was da passiert ist, kann man mit diesen sicher gut gemeinten Bildern nicht einfangen. Es kommt nicht von ungefähr, dass die biblischen Berichte äußerst sparsam sind in der Beschreibung der Auferstehung. Niemand hat die Auferstehung Jesu beobachtet. Die Evangelien berichten vom leeren Grab, vom Engel, der den Frauen die Botschaft der Auferstehung mitteilt. Die Frauen werden von Freude erfasst, aber auch von Ratlosigkeit und Verwirrung:
Das Handeln Gottes ist nicht einfach erwartbar oder selbstverständlich. Es ist schlicht außerhalb des menschlich Vorstellbaren. So sehr uns das „Wie?“ der Auferstehung naturgemäß interessiert, so sehr kommt hier die Dimension des Glaubens ins Spiel. Gott lässt das Leben über den Tod siegen. Das ist die alles umstürzende Botschaft von Ostern. Der Tod ist nicht bloß ein Ereignis am Ende des Lebens. Es gibt viele Erfahrungen von Tod, in denen im Leben das Sterben sich ankündigt. Es sind die Erfahrungen, nicht angenommen zu sein, im Beruf zu versagen, an seine Grenzen zu stoßen in der täglich fordernden Leistungsgesellschaft, überfordert zu sein, konfrontiert zu sein mit Leid, Krankheit, zerbrechenden Beziehungen und Tod. Auch die Sprache ist aufschlussreich. Wir alle kennen die Redewendungen vom toten Punkt, von Blicken, die töten könnten, von Dingen, die totgeschwiegen werden. Beleidigung und Verleumdung können ein Töten sein. Mit der Auferstehung Jesu und seiner bleibenden Gegenwart verbindet sich die Hoffnung, dass alle kaputtmachenden Mächte und Kräfte, dass jeder Egoismus, dass alle Teufelskreise der Lüge und der Gewalt, dass schließlich der Tod überwunden werden. Mit Ostern verbindet sich der Glaube, dass alle in Christus auferstehen und dass die ganze Welt zum Guten vollendet wird. Der auferstandene Jesus sagt zu uns: „Ich will, dass ihr das Leben habt und dass ihr es in Fülle habt“ (Joh 10,10). Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern gesegnete Ostern!

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