Neues Volksblatt: „Rotes Gfrett“ von Markus EBERT

Ausgabe vom 15. Mai 2018

Linz (OTS) „War net Wien, wann net durt,
wo ka Gfrett is, ans wurdt.“
Ebenso ewig zeitlos wie hellseherisch hat Josef Weinheber auf zwei Zeilen komprimiert, was das Wienerische auch ausmacht: Nämlich die Erschaffung eines Problems aus dem Nichts heraus. Auch der nun endgültig ins Finale gehende personelle Wechsel in der Wiener SPÖ — und damit auch in der Wiener Stadtregierung — ähnelt dem Weinheberischen „Gfrett“: Aus einem in der Politik ebenso üblichen wie absehbaren Vorgang wurde ein gut ein Jahr dauernder, quälender Prozess. Michael Häupl hat die Problematik seiner Nachfolgefrage zuerst ignoriert, dann wollten seine Gefolgsleute den auf den Thron schielenden Michael Ludwig verhindern, ehe die mächtigste SPÖ-Landesorganisation nun das hat, was den Linken in der Partei eher ein Gräuel ist — nämlich einen Macht-Pragmatiker, der das rote Ideologie-Buch kaum um ein Kapitel erweitern wird.
Spannend zu beobachten sein wird jedenfalls, ob Ludwig zum „Gfrett“ für die Bundes-SPÖ wird. Denn während dort Ex-Kanzler Christian Kern auf Fundamentalopposition setzt, wird das der neue Wiener Bürgermeister wohl ein wenig differenzierter angehen müssen. Die Bezeichnung „Bundeshauptstadt“ besagt recht treffend, dass sich Wien vom Rest der Republik nicht abnabeln kann, bloß weil sich auf Bundesebene die politische Konstellation zu Ungunsten der SPÖ geändert hat.

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