Ausgabe vom 18. November 2017
Linz (OTS) - In der Fußballersprache würde man das, was Bundespräsident Alexander Van der Bellen in den letzten Tagen abgeliefert hat, wohl so charakterisieren: Er hat versucht, mit Überraschungsangriffen in die Tiefe des gegnerischen Strafraums vorzudringen, dabei aber seine eigene Abwehr sträflich im Stich gelassen. Prompt haben die türkis-blauen Koalitionsverhandler im präsidialen Tor eingenetzt.
Schon Van der Bellens erster Angriff — eine Absage an die FPÖ-Politiker Harald Vilimsky und Johann Gudenus als potentielle Minister — war unbedacht vorgetragen. Bei einem Diplomatenempfang einfach so vor sich hin zu plaudern, was er denn so zu tun gedenke, war innenpolitisch hopatatschig — auch wenn Van der Bellen damit Signale an die Vertreter der anderen EU-Länder aussenden wollte. Dass er dann von Rom aus konstatierte, bei den Koalitionsverhandlungen wenig Neues gehört zu haben, ist schlicht ein Tritt in den Fettnapf:
Sich im Ausland zu innenpolitischen Fragen zu äußern ist ein No-Go. Offenbar ist Van der Bellen noch nicht ganz in den Usancen des Amtes angekommen. Dass ihm die Koalitionsverhandler gestern über erste Einigungen gerade in jenen Bereichen berichteten — Asyl, Mindestsicherung —, die dem Ex-Grünen nicht sonderlich schmecken dürften, darf wohl als Gegenangriff aufgefasst werden. Klar ist: Van der Bellen muss aufpassen, dass er sich nicht selbst schwindlig spielt.
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