ÖAMTC: Ein Drittel der tödlich verunglückten Pkw-Insassen nicht angeschnallt

Auch modernste Sicherheitsausstattung ersetzt Gurt nicht

Wien (OTS) In aktuellen Pkw ist man grundsätzlich sehr sicher unterwegs – das zeigen die Crashtests des ÖAMTC regelmäßig. „Allerdings bringt auch die modernste Sicherheitsausstattung wenig, wenn man sich nicht anschnallt“, stellt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé klar. „Von 2012 bis 2018 sind folglich 447 Personen ums Leben gekommen welche keinen Gurt trugen – das entspricht rund einem Drittel der in diesem Zeitraum insgesamt tödlich verunglückten Pkw-Insassen. Die Gurtmoral lässt also trotz der seit 1976 geltenden Gurtpflicht nach wie vor zu wünschen übrig.“

Dass Gurte Leben retten können, belegen weitere Zahlen der Statistik Austria, die die ÖAMTC-Unfallforschung analysiert hat: Neun Prozent aller im Auto gesicherten Personen tragen bei einem Crash schwere bis tödliche Verletzungen davon. Bei den ungesicherten Pkw-Insassen ist diese Quote mit 30 Prozent dreimal so hoch. „Gurtverweigerer sind übrigens mehrheitlich jung und männlich. Auffällig ist außerdem die zeitliche Komponente: Zwischen 20 und 5 Uhr waren in den vergangenen sieben Jahren fast 50 Prozent der tödlich verunglückten Pkw-Insassen nicht angeschnallt, zwischen 9 und 17 Uhr waren es 22 Prozent“, hält der Experte des Mobilitätsclubs fest.

Fehlendes Gefahrenbewusstsein auf den Rücksitzen

Ein großes Problem zeigt sich bei Mitfahrenden auf der Rückbank. Im Zuge von ÖAMTC-Erhebungen aus den vergangenen Jahren zeigte sich, dass rund 35 Prozent der beobachteten Personen im Fahrzeugfond auf den Gurt verzichtet haben. „Dabei besteht gerade auf der Rückbank die Gefahr, nicht nur sich selbst, sondern auch den davor Sitzenden schwer bis tödlich zu verletzen“, warnt Nosé. Ein nicht angeschnallter Fondinsasse würde z.B. bei 30 km/h mit dem Zehnfachen und bei 50 km/h mit dem 20-Fachen seines Körpergewichts gegen den Vordersitz prallen. „Jedem, der vorne sitzt, muss klar sein, dass das eine tödliche Gefahr darstellt“, so der ÖAMTC-Experte. „Und selbst wenn man ein derartigen Unfall überlebt – eine langwierige oder gar dauerhafte Schädigung, etwa der Extremitäten, wäre für beide Insassen eine sehr wahrscheinliche Folge.“

Verstärkt technische und bewusstseinsbildende Maßnahmen
notwendig

Seit einiger Zeit werden in nahezu allen Neuwagen Gurtwarner verbaut. Allerdings muss verstärkt darauf geachtet werden, dass Manipulationen, etwa durch eingesteckte Gurtschlösser, verhindert werden. Denn: Auch die modernste Sicherheitsausstattung eines Fahrzeuges nützt nichts wenn man nicht angeschnallt ist. „Zudem muss das Bewusstsein gestärkt werden, dass Kollisionen auch bei niedrigen Geschwindigkeiten zu schwersten Verletzungen führen können, wenn auf den Sicherheitsgurt verzichtet wird“, hält der ÖAMTC-Verkehrstechniker fest. „Bereits ein Aufprall bei einer niedrigen Geschwindigkeit von 30 km/h entspricht einem Sturz aus vier Metern Höhe im freien Fall. Daran sieht man schon, dass der Versuch, sein eigenes Körpergewicht mit Armen und Beinen abzustützen, ohne Gurt praktisch unmöglich ist.“

Getötete Pkw-Insassen gesamt sowie ohne Gurt (2012-2018)

Jahr getötete davon Anteil
Pkw-Insassen ohne Gurt ohne Gurt
2012 279 83 29,7%
2013 193 64 33,2%
2014 189 61 32,3%
2015 238 76 31,9%
2016 189 54 28,6%
2017 182 64 35,2%
2018 181 45 24,9%
2012-2017 1.451 447 30,8%

Quelle: Statistik Austria; Bearbeitung: ÖAMTC Unfallforschung

Rückfragen & Kontakt:

ÖAMTC
Öffentlichkeitsarbeit
+43 (0)1 71199-21218
kommunikation@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at

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