ÖAMTC: Fast jeder zweite Autobahnunfall ist ein Auffahrunfall

Im Vorjahr 84 Prozent mehr Beanstandungen wegen zu geringem Sicherheitsabstand

Wien (OTS) - An den kommenden Wochenenden wird es auf den wichtigen Transitrouten in Österreich wieder viel Verkehr geben. Dabei steigt auch die Gefahr von zu geringem Sicherheitsabstand oder gar Auffahrunfällen. 2016 waren fast die Hälfte (43 Prozent) aller Unfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen Auffahrunfälle – 13 Personen kamen dabei ums Leben (Quelle: Statistik Austria). "Die häufigsten Ursachen für Auffahrunfälle sind zu geringer Abstand und zu schnelles Annähern an den Vordermann. Auch Ablenkungen oder Unaufmerksamkeit während der Fahrt führen oft dazu, dass Lenker zu dicht auffahren oder nahezu ungebremst auf Hindernisse oder andere Pkw aufprallen", berichtet ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé. Auch die Zahl der Strafen aufgrund von zu geringem Sicherheitsabstand bestätigt das Problem – sie ist im Vorjahr um 84 Prozent gestiegen.

Der richtige Abstand: Zwei Sekunden

Eine Faustregel des richtigen Abstandes ist die 2-Sekunden-Regel. David Nosé erklärt: "Wenn das vorausfahrende Fahrzeug einen markanten Punkt passiert, langsam '21, 22' zählen. Erst dann sollte man selbst diesen Punkt passieren, sonst ist der Abstand zu gering." Diese Regel gilt bei jeder Geschwindigkeit. Liegen besonders ungünstige Verhältnisse vor, sollte der Abstand noch weiter vergrößert werden. In Distanz gemessen sollte bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h ein Abstand von mindestens 70 Metern eingehalten werden, denn bei dieser Geschwindigkeit werden pro Sekunde bereits 36 Meter zurückgelegt. Eine Sekunde entspricht der durchschnittlichen Reaktionszeit.

Oft unterschreiten Lenker den Sicherheitsabstand, ohne bewusst drängeln zu wollen. Vielmehr wird die Gefahr unterschätzt. "Vielen Verkehrsteilnehmern ist einfach nicht bewusst, wie groß der Sicherheitsabstand bei einer bestimmten Geschwindigkeit sein muss", so der Club-Experte. Hinzu kommt, dass viele Lenker glauben, immer aufmerksam unterwegs zu sein und durch ihre Routine den mangelhaften Sicherheitsabstand kompensieren zu können. "Ein oft fataler Irrglaube, wie auch die Unfallzahlen belegen", so Nosé. Abhilfe schaffen moderne Assistenzsysteme wie beispielsweise aktive Abstandsregeltempomaten, die einen ausreichenden Abstand zum Vordermann automatisch regulieren, oder auch Abstandswarn- und Notbremssysteme – Technik, die Leben retten kann.

Verstärkte Überwachung durch Exekutive – Hohe Strafen drohen

Die Polizei hat 2016 mehr als 85.000 Fälle von Missachtung eines ausreichenden Sicherheitsabstandes registriert – 84 Prozent mehr, als im Jahr davor. "Wir gehen davon aus, dass diese Zahl weiter steigen wird, weil es mehr Überwachungsgeräte und Kontrollen geben wird", so Nosé. Diese Kontrollen erfolgen mittlerweile automatisiert über Anlagen, die meist an überführenden Brücken aufgestellt werden und die Abstände zwischen Fahrzeugen mit Kameras auf einer Streckenlänge von rund 300 Metern messen. Liegt der Sicherheitsabstand zwischen 0,4 und einer Sekunde, droht eine Verwaltungsstrafe bis 726 Euro. Zwischen 0,4 und 0,2 Sekunden droht neben einer Strafe von 72 bis 2.180 Euro zudem eine Vormerkung. Aggressive Drängler, die weniger als 0,2 Sekunden oder 7 Meter Abstand halten, müssen neben einer Verwaltungsstrafe bis 2.180 Euro mit einem Entzug der Lenkberechtigung von bis zu sechs Monaten rechnen.

Rückfragen & Kontakt:

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+43 (0) 1 711 99-21218
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