ÖIF-Diskussion: Rüdiger Safranski über Identität und gesellschaftlichen Zusammenhalt

Neue Gesprächsreihe „Gesellschaft im Wandel: Was hält uns zusammen?“ von Österreichischem Integrationsfonds (ÖIF) und „Die Presse“ gestartet

Wien (OTS) - Am 23. März fand die Auftaktveranstaltung der neuen ÖIF-Gesprächsreihe „Gesellschaft im Wandel: Was hält uns zusammen?“ mit Philosoph und Autor Rüdiger Safranski in Wien statt. Im vollen Metro Kinokulturhaus sprach er gemeinsam mit Moderator Rainer Nowak, Chefredakteur von „Die Presse“, über die Herausforderungen bei der Integration von Flüchtlingen, die Bedeutung von Grenzen für das Funktionieren des Sozialstaats und darüber, warum Vertrauen für unser Zusammenleben zentral ist.

Für das Gelingen des Zusammenlebens, sei ein funktionierender Sozialstaat und damit einhergehend das Setzen von Grenzen essenziell, so Rüdiger Safranski: „Unser Gemeinwesen funktioniert auf solidarischer Basis. Jeder muss etwas beitragen, damit alle etwas bekommen. In diesem Konzept ist das Setzen von Grenzen bereits mitgedacht. Denn Grenzen gehören zur Demokratie und zum Wohlfahrtsstaat. Die Konfrontation mit dieser Realität wurde aber oft vermieden – für mich ein Symptom der Infantilisierung.“ 

Auf die Frage, wie der gesellschaftliche Zusammenhalt vor dem Hintergrund der Flüchtlingsintegration gesichert werden könne, plädierte Safranski für einen nüchternen Blickwinkel: „Es geht in erster Linie um elementare Dinge, dass Flüchtlinge unsere Sprache lernen, sich in die Wirtschaft integrieren.“ Von grundlegender Bedeutung sei auch das „Vertrauenskapital“ in einer Gesellschaft: „Es ist unerlässlich, dass Menschen, die zusammenleben, ein Mindestmaß an Vertrauen ineinander haben – das ist etwas besonders Wertvolles. Wenn Menschen anonym und beziehungslos miteinander leben, fehlt die Basis des Zusammenlebens. Das ist eine große Gefahr unserer Zeit.“ Safranski betonte in diesem Zusammenhang, dass das Funktionieren der Integration auch mit der Zahl der zu Integrierenden zusammenhänge: „Wir müssen uns die Frage stellen, wie viel Fremdes eine Gesellschaft bewältigen kann, bevor sie sich selbst entfremdet und das Vertrauenskapital verloren geht.“ 

Neue Gesprächsreihe „Gesellschaft im Wandel: Was hält uns zusammen?“

Mit der neuen Veranstaltungsreihe stellt der ÖIF gemeinsam mit „Die Presse“ Fragen des Zusammenlebens, der Identität, Kultur und Religion in den Mittelpunkt und lädt dazu internationale Expert/innen nach Wien ein. 

Franz Wolf, Geschäftsführer des ÖIF betonte: „Die zunehmende Polarisierung innerhalb unserer Gesellschaft und die Befürchtung der gesellschaftlichen Spaltung sind vielbesprochene Themen unserer Zeit. Mit der jetzt gestarteten Veranstaltungsreihe wollen wir jedoch der Frage nachgehen, was unsere Gesellschaft in der Zukunft zusammenhält und Denkansätze für ein gelungenes Zusammenleben thematisieren.“

Die nächste Veranstaltung der Reihe "Gesellschaft im Wandel: Was hälft uns zusammen?" wird am 7. Juni 2017 stattfinden: Historiker und Gewaltforscher Jörg Baberowski wird darüber sprechen, welche Auswirkungen Gewalt und Angst auf unser Zusammenleben haben.

Rückfragen & Kontakt:

Österreichischer Integrationsfonds
MMag. Franziska Troger
+43 1 7101203 333
franziska.troger@integrationsfonds.at

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