Oö. Volksblatt: „Eine gute Balance“ (von Christian HAUBNER)

Ausgabe vom 23. März 2019

Linz (OTS) – Einer Arbeit nachzugehen, die man als Sinn stiftend und erfüllend erachtet, ist etwas sehr Erstrebenswertes. Für Betriebe wiederum ist es erstrebenswert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben, die ihr volles Potenzial entfalten und sich mit Verstand und mit Herz einbringen. Insofern ist es gerade in Zeiten des Fachkräftemangels betriebswirtschaftlich sinnvoll, sich mit den Bedürfnissen der „Generation Z“ – also der um die Jahrtausendwende Geborenen – auseinanderzusetzen, wie es Experten beim „PoliTalk“ getan haben.
Die Betrachtung hält Überraschungen bereit: Junge Menschen ziehen mehrheitlich soziale Kontakte im Arbeitsumfeld einer eremitisch anmutenden Home-Office-Tätigkeit vor. Das widerlegt den Vorwurf, sie würden eher in sozialen Netzwerken als in der „echten“ Welt leben. Dass sie vermehrt Wert auf Freizeit legen, mag jene die Nase rümpfen lassen, die sich nur über berufliche Leistung definieren. Nachhaltiger ist es in jedem Fall, wenn man sich nicht selbst ausbeutet, bis man nicht mehr kann. Natürlich darf daraus keine notorische Leistungsverweigerung und Mimosenhaftigkeit resultieren. Wenn Menschen aber sowohl im Beruf engagiert sind als auch Zeit und Energie etwa für ein Ehrenamt haben, ist das für Wirtschaft und Gesellschaft eine gute Balance.

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