ORF, ARTE, SRF und BR starten transmediales Projekt „Die Weltherrschaft“

Dokumentarfilm und Online-Angebot mit Verschwörungstheorie-Baukasten blicken hinter die Mechanismen medialer Weltherrschaftsmythologie

Wien (OTS) - Verschwörungstheorien sind Alltag – Verschwörungstheoretiker mitten unter uns. Ob (aktuell) Xavier Naidoo oder US-Präsident Donald Trump, ob zahllose einschlägige Facebook-Gruppen oder der Taxifahrer der vergangenen nächtlichen Heimfahrt – die angeblich Wissenden sind omnipräsent, die Themenfelder weit gestreut: Manipulierte Wahlen, Chemtrails, Klimalüge, inszenierte Terroranschläge, totale Überwachung und Fake News dominieren Diskussionen am Stammtisch ebenso wie in Social Media. Es ließe sich beweisen, dass die Twin Towers gesprengt wurden, der französische Geheimdienst hinter dem Anschlag auf Charlie Hebdo stecke und die erste Mondlandung ohnehin eine Fälschung war – so gängige Theorien. Weiters sei der oder die Einzelne auch nicht mehr als eine hilflose Marionette im Weltentheater – gesteuert von Kleingruppen mächtiger Individuen, die hinter den Kulissen die Fäden ziehen: Ob Illuminaten, Freimaurer, das Pharmakartell, Juden, „Männerbünde“ – Geheimgesellschaften hätten Machtzentren wie Politik und Medien infiltriert und steuern sie. Dabei geht es ihnen um nichts Geringeres als die Weltherrschaft.

Dieser konspirativen Welterklärungen, die das Schicksal jedes einzelnen bestimmen, nehmen sich die öffentlich-rechtlichen TV-Sender ORF, ARTE, SRG und BR an. Unter dem Titel „Die Weltherrschaft“ arbeiten die Sender mit ihren Partnern zurzeit intensiv an einem transmedialen Projekt zu den Mechanismen von Verschwörungstheorien, das den Fragen nachgeht, wie diese funktionieren, wer oder was dahinter steckt und warum der moderne Mensch so bereitwillig an sie glaubt. Angesiedelt in der ORF-TV-Kultur (Redaktion: Siegfried Steinlechner) besteht „Die Weltherrschaft“ aus einer TV-Dokumentation (hergestellt von Junge Römer GmbH und Metafilm) sowie einem Online-Angebot, das die gewonnenen Recherche-Erfahrungen interaktiv erlebbar macht. Ziel des Projektes ist es, die Stiftung und Entstehung von Verschwörungstheorien, deren Anwendung, sowie ihren Nutzen und ihre Nutznießer erkennbar und damit leichter durchschaubar zu machen.

Hierbei ergänzen einander die Stärken beider Medien: Regisseur Fritz Ofner und Creative Director Michael Lenzinger analysieren in der ca. 70-minütigen TV-Dokumentation „Die Weltherrschaft“ episodenhaft konkrete Verschwörungstheorien und stellen führende Verschwörungstheoretiker/innen, Netzwerkforscher/innen, Machtanalystinnen und -analysten, Historiker/innen, Psychologinnen und Psychologen in einen dialektischen Diskurs. Der Film zeigt, wie Verschwörungstheorien entstehen, welche Ingredienzien diese benötigen, wie sie überleben und Verbreitung finden, wer von ihnen profitiert, wie man damit umgehen soll und was sie uns über die Zeit, in der sie kursieren, erzählen. Jeder Abschnitt geht von einer konkreten Fragestellung aus, die im Rahmen einer existierenden Verschwörungstheorie analysiert wird. Die Doku, die seit Anfang April und noch bis voraussichtlich Ende Mai gedreht wird (nächste Drehlocation: New York), bedient sich dabei Social-Media-affiner Ästhetik ebenso wie zahlreicher animierter Szenen, die das Düstere des Verschwörungsdschungels veranschaulichen.

Das Online-Angebot unter http://www.dieweltherrschaft.net bietet einen zusätzlichen, interaktiven Zugang zum Thema und thematisiert die immer wiederkehrenden Strukturen und Motive populärer Verschwörungstheorien. Es bereitet die Recherche-Ergebnisse der TV-Doku auf und richtet den Fokus besonders auf einen Aspekt – den Themenabschnitt „Wie funktionieren Verschwörungstheorien?“ Es bietet dem Publikum die Möglichkeit, mittels eines interaktiven Video-Baukastens eine personalisierte Weltverschwörungstheorie zu gestalten und auf diese Weise spielerisch in die Materie einzutauchen. Neben dieser interaktiven Ebene beinhaltet das Online-Angebot auch eine Reihe von kurzen Dokumentarfilm-Sequenzen, die hauptsächlich aus Interviews mit unterschiedlichen Expertinnen und Experten (Journalistinnen, Journalisten, Psychologinnen, Psychologen, etc.) bestehen. Diese Video-Clips sorgen für den aufklärenden Charakter der Applikation: Die Expertinnen und Experten sprechen von den üblichen „Zutaten“ populärer Weltverschwörungstheorien. Sie klären über psychologische Hintergründe und den historischen Kontext auf – und geben dadurch Hinweise, wie man reine Hetze und Angstmacherei identifizieren und sich davor schützen kann.

Das Online-Angebot startet Mitte Juni unter http://www.dieweltherrschaft.net. Die TV-Doku ist voraussichtlich am 10. September als „dok.film“ im ORF zu sehen. Das Projekt „Die Weltherrschaft“ ist eine Koproduktion von ORF, ARTE, SRF, BR, ORF-E, Junge Römer GmbH und Metafilm, gefördert von Fernsehfonds Austria, Filmfonds Wien und Bildungsministerium für Bildung und Zukunftsfonds Österreich (Online-Angebot).

Rückfragen & Kontakt:

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