Plattform „Frauen im ORF“ vergibt „Lila Limette“

Wien (OTS) - Die Task Force der Plattform „Frauen im ORF“ vergibt zum 4. Mal den ORF internen Preis „Lila Limette“ an ORF Produktionen. Ausgezeichnet werden Beiträge aus TV, Radio und online, die in Hinblick auf gender-sensible Berichterstattung Defizite aufweisen. Die „Lila Limette“ versteht sich vor allem als Preis, der die interne Diskussion anregen und die gendergerechte, journalistische Verantwortung stärken soll.
Die externe Jury besteht aus Mag.a Sandra Konstatzky, Gleichbehandlungs-anwaltschaft, Mag.a Ingrid Moritz, Leiterin der Abteilung Frauen und Familie der Arbeiterkammer Wien und Mag. Norbert Pauser, Diversity & Inclusion Experte.

Für das Jahr 2016 wurde am 18.5.2017 die “ Lila Limette 2016“ vergeben.
Der Negativpreis geht an:
Ö1 Klassik-Treffpunkt / Gast: Anna Badora vom 5.11.2016/ Präsentation: Otto Brusatti
Auszug aus der Jurybegründung:
„Im Klassik-Treffpunkt wird die Direktorin des Volkstheaters und Regisseurin Anna Badora von Otto Brusatti im Interview portraitiert, wobei aus der Sicht der Jury festgestellt werden muss – geschlechterstereotyp vorgeführt! Interessante Analysen und Inhalte von Frau Badora werden durch Unterbrechungen verkürzt. Der Moderator bringt sich selbst bei jeder Gelegenheit mit klischeebehafteten Fragen in den Vordergrund und lässt ein bilderbuchhaftes „mansplaining“ los. Dabei wirkt er bei Antworten ungeduldig, als würde die Interviewpartnerin immer das Falsche sagen, nicht zum Punkt kommen oder zu ausschweifend berichten. Dies verursacht nicht nur eine geschlechtsbezogene Abwertung, sondern auch eine auf Grund der Herkunft und somit den sprachlichen Akzent von Frau Badora. Abwertende Geschlechter-stereotype wirken hegemonial, und es kann sehr leicht passieren, dass diese durch den Interviewstil dargestellt werden. Gerade um dies zu vermeiden, müsste besondere Sensibilität beim Moderator/ bei der Moderatorin herrschen.“

Zusätzlich zur „Lila Limette“ wird auch jährlich ein Positivpreis vergeben. Er soll gendersensible Berichterstattung in den Mittelpunkt rücken und Vorbildwirkung haben.
Der Positivpreis 2016 geht an:
Ö1 Hörbild: „Mein Leben ist ein Fest. Feiern wir es gemeinsam. Die italienische Filmregisseurin Lina Wertmüller“ vom 17.9.2016. Gestaltung: Christina Höfferer, Regie: Monika Kalcsics, Redaktion:
Elisabeth Stratka, Ressortleitung: Silvia Lahner
Auszug aus der Jurybegründung:
„Gerade im Vergleich zum Negativpreis zeigt sich hier, dass eine Frau, ihr Werdegang und ihre Arbeit als differenziertes vielschichtiges Bild dargestellt werden kann, die persönliche und künstlerische Entwicklung ist wichtig. Dieses Portrait malt vom ersten Moment an – eben keine stereotypen – Bilder im Kopf. In Bezug auf die Geschlechterverhältnisse bleibt offenbar nichts dem Zufall überlassen. So etwas passiert nicht zufällig. Das zeugt von einem hohen Maß an Selbstverständlichkeit. Es braucht dafür bewusste Vorbereitung und gender-sensible Herangehensweise. Die Thematisierung von Geschlecht (und die ist nicht unwesentlich für die Darstellung dieser Pionierin) ist subtil und differenziert. Zu keinem Zeitpunkt kommt es zu „Sie-als-Frau“ Formulierungen, die wir sonst so gut kennen. Es scheint, als hätten die Verantwortlichen sich ganz bewusst dazu entschieden, auf Klischees und Verkürzungen zu verzichten. Und das ist auf voller Länge gelungen. Die Portraitierte selbst bleibt so, was sie ist. Ambivalent, provokant und widersprüchlich. In den schillerndsten Farben.“

Rückfragen & Kontakt:

ORF Frauenplattform/frauenplattform@orf.at

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