„profil“: Aktuelle Studie zeigt: Schüler haben eklatante Wissenslücken zur NS-Zeit

Befragung von 1185 Schülern der 9. Schulstufe: 81 Prozent können „Antisemitismus“ nicht definieren.

Wien (OTS) Das Nachrichtenmagazin „profil“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über eine repräsentative Studie unter 1185 Wiener Schülerinnen und Schülern der 9. Schulstufe zu deren Wissensstand über den Nationalsozialismus. Die Untersuchung des Zentrums für Politische Bildung im Auftrag der Arbeiterkammer Wien, die „profil“ exklusiv vorliegt, offenbart eklatante Bildungslücken: 81 Prozent der schriftlich – und ohne Zeitlimit – befragten Schüler konnten entweder gar keine oder nur eine falsche Definition des Begriffs „Antisemitismus“ nennen. Eine von vielen Antworten: „Gehört, aber keinen Plan.“
Dabei steht in der 8. Schulstufe der Themenschwerpunkt Nationalsozialismus explizit auf dem Lehrplan. Doch nur ein Drittel aller befragten Schüler weiß, wie die einzige zugelassene Partei zur Zeit des Nationalsozialismus hieß (als korrekt wurde auch die Abkürzung NSDAP gewertet). Selbst in Gymnasien wissen das nur 48 Prozent aller Schüler.
Auch das Novemberpogrom im Jahr 1938 ist den Jugendlichen weitgehend unbekannt. „Heißt so weil viele Fenster durch Bombe zerspringen“, lautet eine der Antworten, die als „nicht ausreichende Definition“ gewertet wurden. Von den AHS-Schülern konnten laut Studie nur 20,3 Prozent eine ausreichende Definition des Pogroms anführen; in 33 Prozent der Fälle war die Definition unzureichend, knapp die Hälfte hatte gar keine Antwort parat. Unter den Schülern polytechnischer Schulen (PTS) ließen knapp 80 Prozent das Antwortfeld leer, weitere 14,5 Prozent antworteten unzureichend. Nur 2,9 Prozent der PTS-Schüler konnten die Pogrome korrekt definieren.
Von „profil“ zur Studie befragt, verwies das Bildungsministerium auf die umfassenden pädagogischen Bemühungen, etwa das hauseigene Holocaust Education-Institut. Angesichts der dramatischen Ergebnisse kündigte das Ministerium aber an, „dass sowohl in der Lehrkräfteausbildung als auch in der Lehrkräftefortbildung die Auseinandersetzung mit dieser Thematik intensiviert werden muss“.

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