„profil“: Causa Ischgl: Après-Ski-Bars ignorierten Sperre – Behörden schauten zu

Videos und Polizeiprotokolle belegen: Trotz behördlicher Sperre hatten mehrere Lokale in Ischgl am 10. und 11. März geöffnet. Die Polizei schritt nicht ein.

Wien (OTS) Das Nachrichtenmagazin „profil“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über Betreiber von Après-Ski-Lokalen in Ischgl, die sich nicht an die behördliche Schließung hielten – und über Polizeistreifen, die nicht einschritten. „profil“ bezieht sich dabei auf Akten aus dem 1000-seitigen Zwischenbericht, den das Landeskriminalamt Tirol im Auftrag der Staatsanwaltschaft Innsbruck erstellte. Demnach verordnete die Bezirkshauptmannschaft Landeck am 10. März: „Bei allen in der Gemeinde lschgl bewilligten Après-Ski-Lokalen ist der Après-Ski-Betrieb unverzüglich einzustellen.“
Doch in einigen Lokalen wurde munter weiter gefeiert – etwa in der „Trofana Alm“. Das belegen Fotos und Videos, die deutsche Urlauber „profil“ zur Verfügung stellten. Die Aufnahmen stammen vom 10. März, 21.31 Uhr, das geht aus den Metadaten hervor. Das Lokal war zu dieser Zeit gesteckt voll. Brisant wirkt die Missachtung der Verordnung auch deshalb, weil der Betreiber der „Trofana Alm“ Obmann des Tourismusverbands Paznaun ist.
Auch am nächsten Tag hielten einige Lokale die Verordnung nicht ein. Das wiederum geht aus einem „Aktenvermerk“ der Polizeiinspektion Ischgl vom 11. März, 16 Uhr, hervor, der „profil“ vorliegt. So hatte etwa die „Schatzi-Bar“ ihren Ausschank kurzerhand ins Freie verlegt. Die Eigentümerin, die im Aufsichtsrat des Tourismusverbandes sitzt, erklärte den Beamten, dass „der Betrieb als Restaurant geführt“ und „kein Apre Schi (sic!) veranstaltet“ werde.
Die Beamten schritten nicht ein. Sie berichteten der BH Landeck nur, dass eine „zwangsweise Durchsetzung der Verordnung aufgrund des wetterbedingt starken Personenverkehrs und dem Umstand, dass damit lediglich eine Verlagerung der Menschenansammlungen erzielt würde, nicht verhältnismäßig erschien“. Die Polizisten regten bei der Bezirkshauptmannschaft an, dass den Betreibern am folgenden Tag „nochmals die Einhaltung der Verordnung nahelegt wird“.
Das Land Tirol beantwortete auf mehrfache „profil“-Nachfrage nicht, ob und wie viele Après-Ski-Bars in der Folge sanktioniert wurden. Unbeantwortet blieb auch die Frage, warum die Bezirkshauptmannschaft (BH) Landeck nur die Partylokale in Ischgl dichtmachte – nicht aber in St. Anton. Denn ein „profil“ vorliegendes Protokoll aus der BH fördert Brisantes zutage: Am selben Tag, als die Après-Ski-Bars in Ischgl behördlich gesperrt wurden, war der BH bereits bekannt, dass der Betreiber eines Lokals in St. Anton als positiver Coronafall auf der Intensivstation lag.

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