„profil“: Klosterneuburger Propst soll sich in einem Brief persönlich für übergriffigen Ordensmann eingesetzt haben

Zweiter Missbrauchsfall bei Augustiner Chorherren aufgetaucht

Wien (OTS) - Das Nachrichtenmagazin „profil“ berichtet in seiner Montag erscheinenden Ausgabe über neue Entwicklungen zum Missbrauchsfall im Stift Klosterneuburg. Zur Vorgeschichte: 1993 hatte sich der Augustiner Chorherr M. hier an einem minderjährigen Messdiener vergangen. Danach war er noch zum Priester geweiht worden, hatte in Deutschland eine Pfarre bekommen und sich 2002 erneut an einem Elfjährigen vergangen. In „profil“ erzählt nun Pfarrer Ewald Scherr – ein ehemaliger Mitbruder M.s, der im Bistum Eichstätt in Oberbayern bis zu seiner Pensionierung vergangene Woche tätig war –, dass der Klosterneuburger Propst Bernhard Backovsky ihm 1997 einen Brief geschrieben habe, um für M. ein gutes Wort einzulegen. Scherr bezeugt diese Aussage gegenüber dem Nachrichtenmagazin mit dem Zitat:
„Backovsky hat mich gebeten, dem ehemaligen Mitbruder M. zu helfen. Ich sollte mich dafür einsetzen, dass er in meiner Diözese unterkommt.“ Scherr habe, so „profil“ weiter, dieses Ansinnen an die Diözese weitergereicht. Bis zur Entscheidung, die negativ ausfiel, habe der Augustiner Chorherr M. in einem aufgelassenen Pfarrhaus in Scherrs Gemeinde gewohnt. Der Sprecher des Stiftes Klosterneuburg sagte dazu gegenüber „profil“, es habe von Seiten des Propstes „keinerlei Intervention zugunsten von M.“ gegeben.

Das Nachrichtenmagazin macht außerdem einen zweiten Missbrauchsfall eines Augustiner Chorherren öffentlich. Der Mann war in das Stift Klosterneuburg eingetreten und nach seiner Priesterweihe vor wenigen Jahren nach Bergen/Norwegen versetzt worden. Dort ließ er sich mit einer 15-Jährigen ein und wurde dafür von einem norwegischen Gericht zu einem Monat Haft und sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Laut seiner Anwältin arbeitet er nicht mehr in der Seelsorge. „profil“-Recherchen zufolge ist er aber immer noch Mitglied der Augustiner Chorherren in Klosterneuburg. Der Sprecher des Stiftes sagte dazu, man habe in Rom um Dispens angesucht, die Causa sei dort noch nicht abgeschlossen, daher sei dieser Mann noch Ordensmitglied, „was für das Stift eine äußerst unbefriedigende Situation darstellt“.

Rückfragen & Kontakt:

"profil"-Redaktion, Tel.: (01) 534 70 DW 3501 und 3502

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