PsychotherapeutInnen leisten maßgeblichen Beitrag in der Rehabilitation – Verbesserung der Arbeitsbedingungen dringend nötig

Fachtagung „GUTE ARBEIT FÜR WENIG GELD“ zeigt Mängel bei Kollektivverträgen und Entlohnung auf

Wien (OTS) PsychotherapeutInnen leisten in der Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen einen unverzichtbaren und nicht mehr wegzudenkenden Beitrag. Den hohen Stellenwert und den volkswirtschaftlichen Nutzen haben ExpertInnen bei einer Fachtagung des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP) und des Niederösterreichischen Landesverbandes für Psychotherapie (NÖLP) am 29.3.2019 in St. Pölten aufgezeigt. Unter dem Titel „Gute Arbeit für wenig Geld – Entwicklung der Arbeitsbedingungen für PsychotherapeutInnen im institutionellen Bereich“, sprachen ExpertInnen aus dem Berufsverband, den Gewerkschaften und der Forschung.

Demnach spart eine gute Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen der Volkswirtschaft pro PatientIn mehrere tausend Euro. Weiters wird dadurch die berufliche Wiedereingliederung gefördert und gestützt, ganz abgesehen davon, dass es den Betroffenen aus ihrem oft langwierigen Leidensweg der psychischen Erkrankung hilft. Dieser höchst notwendigen Leistungen der PsychotherapeutInnen in Kliniken, stehen allerdings häufig schlechte Arbeitsbedingungen entgegen. Die Kollektivverträge privater Kur- und Rehakliniken haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. „Unsere Arbeit wird geschätzt und gewollt. Aber die Entlohnung in Österreich ist sehr oft nicht adäquat“, betont Mag.a Barbara Haid, Mitglied der Kommission Psychotherapie in Institutionen im ÖBVP und selbst angestellte Psychotherapeutin.

Bei einer Berufsgruppe, die Menschen hilft, nach Burnout und anderen seelischen Erkrankungen wieder den Weg zurück in die Arbeitswelt zu finden, muss für gute Arbeitsbedingungen im eigenen Umfeld gesorgt sein. „Kostendruck und der Ruf nach Produktivitätssteigerung funktionieren nicht, wenn Menschen anderen Menschen in einer therapeutischen Beziehung helfen wollen. Schneller zuhören und reden funktioniert hier nicht“, so Mag. Karl-Ernst Heidegger, Vorsitzender der Kommission Psychotherapie in Institutionen es ÖBVP.

Primar Dr. Friedrich Riffer vom Psychosomatischen Zentrum Waldviertel und Dr. Peter Stippl, Präsident des ÖBVP zeigen eine weitere Problematik auf: Nach der Entlassung aus einer Rehaklinik stehen viel zu wenige leistbare Plätze für die Psychotherapie zur Verfügung. Betroffene kommen in die Klinik zum stationären Aufenthalt – ein Heilungserfolg stellt sich ein – nach der Entlassung erfolgt keine Nachbetreuung – ein weiterer Klinikaufenthalt wird nach einiger Zeit wieder notwendig. Dies stellt laut einer Studie, die 2018 an den Waldviertel-Kliniken durchgeführt wurde, eine unglaubliche Verschwendung von Ressourcen dar. „Diesen „Drehtür-Effekt“ gilt es in Zukunft durch nahtlos an den Klinikaufenthalt anschließende ambulante Psychotherapie zu vermeiden“, sagt Dr. Stippl.

Rückfragen & Kontakt:

Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie
Mag. Barbara Zsivkovits
Öffentlichkeitsarbeit
01/512 70 90-23
oebvp.zsivkovits@psychotherapie.at
www.psychotherapie.at

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