„Rotes Foyer“ – Rendi-Wagner fordert Lohntransparenz nach isländischem Vorbild

SPÖ stellt Arbeitsmarktpaket für Frauen vor – Heinisch-Hosek präsentiert neues Modell „Halbe-Halbe Neu“: Förderung von reduzierter Vollzeit für gerechte Arbeitsteilung

Wien (OTS/SK) Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März haben SPÖ-Parteivorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner und SPÖ-Frauenvorsitzende, Frauensprecherin Gabriele Heinisch-Hosek im „Roten Foyer“ ein Arbeitsmarktpaket für Frauen vorgestellt. Nach den Rückschritten in der Frauenpolitik unter Türkis-Blau sei es im Nationalrat gelungen, im freien Spiel der Kräfte „echte Erfolge für die Frauen durchzusetzen“, etwa die volle Anrechnung der Karenzzeiten, den Papamonat und den Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und -teilzeit. Das schwarz-grüne Regierungsprogramm beinhalte zwar einige gute Überschriften, sei aber betreffend ihrer Umsetzung vage gehalten. „Der Handlungsbedarf ist massiv. Die Lohnschere klafft immer noch auseinander. Frauen verdienen für die gleiche Arbeit noch immer um 20 Prozent weniger als Männer, die Pensionsschere liegt sogar bei 40 Prozent“, kritisiert Rendi-Wagner. „Diesem Umstand müssen wir den Kampf ansagen. Reden wir übers Gehalt! Verschweigen wir nicht, dass Frauen für die gleiche Arbeit im gleichen Betrieb oft weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen“, so die SPÖ-Chefin. Um eine gerechtere Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern zu fördern, fordert Heinisch-Hosek das Modell „Halbe-Halbe Neu“. ****

„Wir müssen jetzt handeln, damit Frauen endlich den gerechten Lohn erhalten, den sie verdienen. Unser Vorschlag ist Lohntransparenz nach dem isländischen Modell“, so Rendi-Wagner. Das heißt: Unternehmen haben die Bringschuld und müssen aktiv nachweisen, dass Frauen und Männer gleich viel Lohn für die gleiche Arbeit bekommen. Bei Unterentlohnung gibt es Strafen. „Gehen wir diesen Schritt auch in Österreich!“

Neben der Lohntransparenz sei auch die Frage der Kinderbetreuung entscheidend. „Wir fordern daher den Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr und den flächendeckenden Ausbau der Ganztagsschulen“, so Rendi-Wagner. Das sei wichtig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, denn um Eltern und vor allem Frauen Vollzeitarbeit überhaupt zu ermöglichen, brauche es gute und österreichweit qualitativ gleich hochwertige Betreuung für Kinder. „Wien geht mit dem Gratis-Kindergarten und der Gratis-Ganztagsschule mutig voraus“, so Rendi-Wagner, die von einer Win-Win-Situation für die Kinder, die Integration und die Gesellschaft spricht.

Als dritten Forderungspunkt präsentierte Gabriele Heinisch-Hosek das Modell „Halbe-Halbe Neu“. Ziel ist, dass Frauen und Männer die Familienarbeit gerechter aufteilen. „Viele Frauen, die Teilzeit arbeiten, wollen aufstocken, damit sie mehr verdienen, und genügend Männer wollen ihre Arbeitszeit reduzieren“, ist Heinisch-Hosek überzeugt. Das Modell, das die SPÖ vorschlägt, bedeutet eine reduzierte Vollzeit, die für einen bestimmten Zeitraum finanziell vom Staat gefördert wird. Konkret soll es einen Rechtsanspruch geben, dass für maximal 24 Monate für Kinderbetreuung oder Pflege die Arbeitszeit auf 80 Prozent reduziert wird. Die Differenz zum Vollzeitgehalt wird zu 50 Prozent als Lohnersatz gezahlt. Das Modell würde bei Kinderbetreuung nach dem Kindergeldbezug greifen.

In der Praxis bedeutet dies, dass Frauen statt geringerer Teilzeit 30 bzw. 32 Stunden arbeiten, die Männer wiederum reduzieren ihre Arbeitszeit moderat. Der damit verbundene Lohnverlust wird zur Hälfte ausgeglichen. Anders gesagt: Für 80 Prozent Arbeitszeit gibt es einen Lohnausgleich von 90 Prozent des Vollzeitgehalts. „Damit gibt es mehr Zeit für Familienarbeit – für Frauen und Männer.“ Auch Alleinerziehende sollen es in Anspruch nehmen können, bei Paaren wäre allerdings verpflichtend, dass beide ihre Arbeitszeit ändern. Ausgehend von rund 10.000 Männern und Frauen, die das Modell in Anspruch nehmen, rechnet man mit Kosten von rund 95 Mio. Euro, so die SPÖ-Frauenvorsitzende.

Ein weiterer Forderungspunkt der SPÖ ist der Rechtsanspruch auf den Umstieg von Teilzeit auf Vollzeit. Derzeit gibt es nur eine Informationspflicht des Unternehmens, falls eine Vollzeitstelle ausgeschrieben ist; künftig, so die Forderung, sollen die Teilzeitbeschäftigten im Unternehmen bei der Besetzung zuerst berücksichtigt werden.

Thematisieren wollen die SPÖ-Frauen diese Forderungen und die Probleme von Frauen in der Arbeitswelt im Rahmen ihrer Dialogtour, die nach dem Frauentag ab 8. März durch ganz Österreich geht. Die Ergebnisse dieses Dialogs mit Frauen sollen Mitte Mai präsentiert werden, kündigte Heinisch-Hosek an.

SERVICE: Hier geht’s zum Medienpapier „Frauen und Arbeitsmarkt“: https://tinyurl.com/ujchz3r (Schluss) bj/ah/sc

Rückfragen & Kontakt:

SPÖ-Parlamentsklub
01/40110-3570
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https://klub.spoe.at

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