Rotes Kreuz fordert mehr Solidarität in der nationalen und internationalen Krisenbewältigung

Rotkreuz-Präsident Schöpfer warnt vor Spaltung der Gesellschaft durch die Pandemie und fordert ein neues Miteinander

Wien (OTS) Mehr Solidarität und Katastrophenvorsorge – diese Forderungen richtet das Rote Kreuz heute an die österreichische Bundesregierung bei einer Pressekonferenz zur Krisenbewältigung im In- und Ausland.

„Die Coronakrise treibt einen Keil der Spaltung durch unsere Gesellschaft, das dürfen wir nicht zulassen. Wir brauchen ein neues Miteinander, um die Gräben zu überbrücken. Gerade jetzt sind Solidarität und Verständnis bitter nötig. Wir merken, dass durch die Pandemie immer mehr Menschen in Not geraten“, sagt Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer.

So steigt der Bedarf bei den Team Österreich Tafeln, die rund 19.000 Haushalte mit Lebensmitteln versorgen und bei der Individuellen Spontanhilfe, die Menschen in akuten finanziellen Notlagen unterstützt.

Nachholbedarf bei Katastrophenvorsorge

Auch von der Politik und Behörden fordert das Rote Kreuz ein neues Miteinander für eine bessere Krisenbewältigung. „Wir müssen unsere Lehren aus der Pandemie ziehen. Österreich ist institutionell nicht für große Gesundheitskrisen gerüstet. Bei der Katastrophenvorsorge gibt es Nachholbedarf“, warnt Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig. Um die Resilienz zu stärken, fordert Opriesnig die Förderung der Rettungsdienste. Diese sollten 5% des Katastrophenfonds des Bundes für Präventions- und Vorsorgemaßnahmen nutzen können. Seit Beginn der Pandemie leisteten die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes mehr als 510.000 Einsatztage und führten über 15 Millionen Corona-Tests durch.

Schutz für Kinder verstärken

Angesichts der steigenden Infektionszahlen sei der Schutz von Kindern besonders wichtig. Etwa durch die Impfung von Betreuungspersonen und Eltern, regelmäßige Tests und gute Sicherheitskonzepte an Schulen und Kindergärten. „Wir wissen, dass sich immer mehr Kinder infizieren. Kinder dürfen nicht Opfer der Durchseuchung werden, sondern brauchen besonderen Schutz“, sagt Barbara Juen, Leiterin der Psychosozialen Dienste des Roten Kreuzes.

Solidarität mit Menschen in Afghanistan

Ein neues Miteinander fordert das Rote Kreuz auch hinsichtlich der humanitären Krise in Afghanistan. „Über Abschiebungen nach Afghanistan zu diskutieren, ist unmenschlich. Die Haltung der Bundesregierung widerspricht der langen humanitären Tradition und den rechtlichen Verpflichtungen unseres Landes“, sagt Rotkreuz-Präsident Schöpfer. Das Rote Kreuz hilft und betreibt in Afghanistan Gesundheitszentren, in denen jährlich 200.000 Menschen operiert und notversorgt werden. 36 mobile Gesundheitsteams sind auch in entlegenen Teilen des Landes unterwegs, darunter Hebammen, die weiter arbeiten können. Das Rote Kreuz verteilt Bargeldhilfe an Menschen, die aktuell von einer Dürre betroffen sind, während die Familienzusammenführung hilft, verlorene Angehörige wiederzufinden. Auch in Österreich unterstützt das Rote Kreuz bei der Suche nach Angehörigen und berät bei der Familienzusammenführung. In der ersten Jahreshälfte konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Suchdiensts mehr als 150 afghanische Familien bei der Familienzusammenführung nach dem Asylgesetz beraten. Seit Beginn der aktuellen Krise ist der Bedarf stark gestiegen, jeden Tag werden rund 100 Anfragen von Betroffenen in Österreich gestellt.

Informationen zur privaten Katastrophenvorsorge finden Sie in der Team Österreich-App.

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Rückfragen & Kontakt:

Vera Mair, M.A.I.S.
Österreichisches Rotes Kreuz
Presse- und Medienservice
Tel.: +43/1/589 00-153
Mobil: +43/664 544 46 19
mailto: vera.mair@roteskreuz.at

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