Salzburgs Lungau und der Wiener Prater im „Universum“-Porträt

Im Rahmen der Sommerserie „Wunderbares Österreich“ am 30. Juli ab 20.15. Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Ob Bodensee oder Ausseerland, ob Lungau oder Wiener Prater, ob Ötscher, Inn, Wörthersee, die Nationalparks Kalkalpen, Neusiedler See, Eisenwurzen und Donau-Auen oder Arlberg – in zwölf eindrucksvollen Naturdokus made in Austria präsentiert die „Universum“-Serie „Wunderbares Österreich“ in diesem Sommer Österreich von seiner schönsten Seite. Seit 23. Juli 2019 stehen jeweils am Dienstag um 20.15 Uhr bzw. 21.05 Uhr in ORF 2 heimische Naturjuwele im Mittelpunkt des „Universum“-Programms – am 30. Juli sind dies der Lungau und der Wiener Prater.

„Lungau – Wildnis im Herzen der Tauern“ (30. Juli, 20.15 Uhr in ORF 2)

Umrahmt von den Bergen der Gurktaler Alpen sowie von den mächtigen Gipfeln der Hohen und Niederen Tauern bildet der Lungau Salzburgs südöstlichste Region. Weit über ein Jahr war das Team der Produktionsfirma dreiD.at unterwegs, um den Lungau für „Universum“ zu entdecken und zu porträtieren. Waltraud Paschingers „Universum“-Dokumentation – eine Koproduktion von ORF, BR und dreiD.at in Zusammenarbeit mit ORF-Enterprise, gefördert von Land Salzburg und Regionalverband Lungau – führt in die faszinierende Welt dieser naturnahen Berg- und Tallandschaften und öffnet den Blick für eine weitgehend unberührte Natur – und für Tiergeschichten, die unseren Augen sonst meist verborgen bleiben. An die 60 glasklare Bergseen, unzählige geheimnisvolle Moore und Feuchtwiesen, dazwischen ein blühendes Hochtal: Es ist nicht einfach, die Geografie des Lungaus kurz und treffend zu beschreiben. Leichter ist es wohl, dieses imposante Gemenge aus schroffen Gipfeln, mächtigen Gebirgsstöcken und sanften Tälern anhand seiner vielfältigen Natur und bunten Tierwelt vorzustellen; denn der Lungau ist nicht nur das Revier stolzer Adler, sondern auch eine wundervolle Kulisse für blitzschnelle Schneehasen, freche Iltisse oder flinke Gämsen. Majestätische Steinböcke präsentieren sich auf dieser Bühne ebenso wie die zierlichen Karmingimpel oder die winzigen Braunkehlchen, die aus Afrika zu ihren Nistplätzen gekommen sind.

Der Film führt durch alle Höhenlagen des Lungaus. Auch durch die Winter in den kargen Gipfelregionen, wo sich das Team auf die Spuren von Schneehase und Schneehuhn geheftet hat. Mehr als 1.500 Höhenmeter unter den höchsten Gipfeln liegt das handförmige Hochtal. Hier kann man die Sommer mit der kunterbunten Singvogelgemeinschaft verbringen, die in den extensiv bewirtschafteten Wiesen und Weidegebieten brütet. Darunter finden sich das scheue Braunkehlchen, kaum 20 Gramm schwer, und der Neuntöter, der seine Jungen mit riesigen Insekten füttert. Am Moor lebt eine Iltisfamilie. Iltisse sind kluge Jäger. Wenn die Fähe im Frühjahr auf Froschjagd geht, betäubt sie die Frösche mit einem Nackenbiss und stapelt sie als Frischfleisch in ihrem Bau. Grausam? – „Nein finde ich nicht. Es ist nur eine der Millionen Spielarten der Natur, die trotz aller Schönheit eben auch immer ums Überleben kämpft“, so Regisseurin Waltraud Paschinger. „In die Iltisse habe ich mich verliebt. Sie schauen mit ihren großen Augen nett und harmlos aus, sind aber blitzschnelle, hochkonzentrierte Jäger. Sie jagen nicht selten Beute, die doppelt so groß ist wie sie selbst.“

Den Lungau muss man sich erwandern. Straßen führen nur bis zum Talschluss, dann beginnen die Fußwege. „Sie eröffnen Einblicke in Landschaften, die vor allem im Herbst in ihrer Weite und Einsamkeit an Kanada erinnern“, so Produzent Lukas Kogler. „Mich hat die Geburt eines Adlerjungen tief berührt“, erzählt Kameramann Johannes Pötscher, „und wie sich dieses winzige, fast nackte Küken inmitten der rauen Bergwelt aus dem Ei kämpft.“ Zwölf Stunden musste er hinter der Kamera auf diesen Moment warten. Nicht ganz so lange hat es gedauert, bis die Ameisen preisgaben, mit welch geheimnisvollem Heilmittel sie ihren Bau desinfizieren. Nämlich mit winzigen Tropfen Zirbenharz. Aber auch die Ameisen selbst halten als Saubermacher her:
Sie produzieren Säure, die Parasiten vertreibt. Beispielsweise aus dem Gefieder von Auerhähnen, die sich aus diesem Grund zwischendurch gern einmal auf einem Ameisenhügel breitmachen.

Der Film erzählt aber auch von den Ursprüngen eines alten, sehr eindrucksvollen Brauchtums: von den Anfängen der Prangstangen-Prozessionen. Bis zu acht Meter hoch sind diese Stangen. Sie werden im Juni rund um die Sommersonnenwende, geschmückt mit bis zu 50.000 einzelnen Blüten, durch den Ort getragen. Zu verdanken ist dieser farbenprächtige Brauch einer Heuschreckenplage, die den Lungau im 17. Jahrhundert heimsuchte. Der Legende nach wurde damals nicht nur die Ernte, sondern die komplette Vegetation vernichtet – bis auf die Margeriten, die nun die Prangstangen mehrheitlich schmücken. Wenn im August Schüsse über den Prebersee nahe Tamsweg peitschen, dann neigt sich der kurze, aber intensive Sommer im Lungau langsam dem Ende zu. Das Prebersee-Schießen zieht Schützen aus aller Welt an. Die Besonderheit: Via Wasseroberfläche wird indirekt auf Zielscheiben gezielt und geschossen. Das Wasser dieses Moorgewässers zeichnet sich durch hohes physikalisches Gewicht aus. Dadurch kann es das Geschoß reflektieren – und im besten Fall als beabsichtigten Querschläger auf die hölzerne Zielscheibe am anderen Seeufer lenken.

Nicht nur in den Herbstnebeln haftet den unberührten Landschaften des Lungaus ein Hauch von Magie an. Und damit das noch lange so bleiben kann, ist der Lungau seit 2012 Biosphärenpark. Das schützt auch die Lonka, die dem Lungau wohl einst den Namen gab. Dieser Fluss darf ungestört und unreguliert im Weißpriachtal mäandern und bietet Tausenden Fröschen, Kröten und Molchen im Frühjahr perfekte Laichplätze. Wer dann durch den Lungau streift, dem öffnet sich die Natur – und er wird vielleicht mit einem Tête-à-Tête mit Schneehase, Iltis, Gams oder gar den ersten zurückgekehrten Zugvögeln des Jahres überrascht.

„G’schichten aus dem Wiener Prater“ (30. Juli, 21.05 Uhr, ORF 2)

Der Wiener Prater ist eine jahrhundertealte Welt der Zerstreuung und des Müßiggangs für die Menschen Wiens, eingebettet in die naturnahe Auenlandschaft im Herzen der Millionenstadt. Nur wenige Schritte sind es vom lauten Wurstelprater in die ruhigen Erholungszonen des Praters, wo Regisseur Thomas Rilk manch überraschende Begegnung mit Wildtieren gemacht hat. Der Film, dem Liedermacher Ernst Molden seinen unvergleichlichen Sound verleiht, entstand als Koproduktion von ORF und Rilk Film, gefördert von Fernsehfonds Austria und Filmfonds Wien.

„G’schichten aus dem Wiener Prater“ erzählt von Tieren, die in den Praterauen, links und rechts der Hauptallee, gar nicht so weit abseits vom Trubel der Praterbuden, ihr Zuhause haben: das Wiener Nachtpfauenauge, Europas größter Nachtfalter, das sich manchmal spätnachts in die glitzernde Welt des Wurstelpraters verirrt, der unermüdliche Biber, der am Krebsenwasser Nacht für Nacht seine Burg verlässt, die scheuen Rehe, die für Felix Saltens Welterfolg „Bambi“ Vorbild gewesen sein, haben könnten, die alte Sumpfschildkröte, beinahe ausgestorben, die in der Nähe des Lusthauses am Mauthnerwasser die Wärme der Sonne sucht, und eine Dachsfamilie, die in der Freudenau tief unter der Erde in einem riesigem Dachsbau lebt. Mit eigens entwickelten Infrarotkameras wurden die nachtaktiven und sehr scheuen Tiere mehr als ein Jahr lang vom „Universum“-Team beobachtet.

Die Nähe zum Nationalpark Donau-Auen hält auch die Vielfalt der Wildtiere im Wiener Prater hoch. Wie im Nationalpark finden sich auch im Prater noch naturnahe Gebiete ehemaliger Donaugewässer, wie Mauthnerwasser, Krebsenwasser, Heustadl- und Lusthauswasser. Seit der Donauregulierung (1870–1875) werden die Gewässer des Praters nur noch durch Grundwasser gespeist. Doch da der Prater niemals forstlich bewirtschaftet wurde, konnte sich hier bis heute eine Vegetation halten und entwickeln, die natürlichen Auengebieten entspricht. Die nur langsam verlandenden ehemaligen Donauarme sind kostbare Refugien für Tiere und Pflanzen, manche davon nicht nur in Wien bereits stark vom Aussterben bedroht.

Die Filmmusik zur „Universum“-Dokumentation steuert ein Meister des neuen Wiener Liedes bei: Ernst Molden. Gemeinsam mit seinem Musiker-Kollegen und Freund Walther Soyka an der Knöpferlharmonika. Ernst Molden schwärmt vom Prater: „Seit seiner Öffnung durch Joseph II. gehört der Prater allen. Es gibt keine sozialen Schranken, man muss keinen Eintritt zahlen. Genug Platz für alle. Wer es wild will und die Ausschweifung sucht, kann das im Wurstelprater machen. Wer mitten in der Stadt Natur sucht, geht in den Grünen Prater. Ein magischer Ort.“

Für den Wiener Regisseur Thomas Rilk ist die Zusammenarbeit mit dem Liedermacher eine einmalige Gelegenheit: „Ernst Molden ist wie ich ein überzeugter Städter und Naturliebhaber. In seinen Liedern erinnert er uns, dass die Natur selbst in der Großstadt ein glückliches Platzerl finden kann. Man muss sie nur entdecken.“ Das von Willi Resetarits interpretierte Titellied des Prater-„Universums“ heißt „Hauptallee“ – eine Reminiszenz an die vier Kilometer lange Straße vom Praterstern zum Lusthaus.

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