Schnabl: Zivilcourage üben, wenn Menschen abgewertet werden

SPÖ NÖ-Landesparteivorsitzender bei Gedenkfeier anlässlich der Befreiung des KZ Mauthausen

St. Pölten (OTS) - „Nur wenige Überlebende nahmen an der Gedenkfeier zur Befreiung des KZ Mauthausen teil – umso wichtiger ist es, gerade mit jungen Menschen zu diskutieren und ein ‚Niemals wieder!‘ in den Köpfen der Menschen zu manifestieren“, erklärt SPÖ NÖ Landesparteivorsitzender LHStv. Franz Schnabl, der heute Sonntag, an der Gedenkfeier anlässlich der Befreiung des KZ Mauthausen teilnimmt. Der thematische Schwerpunkt liegt in diesem Jahr bei „Flucht und Heimat“.

Für ihn sei es nicht nur ein Gedenktag für die Opfer der NS-Tötungsmaschinerie, sondern ein Tag, der daran erinnern solle, dass Demokratie nichts Selbstverständliches sei, sagt Schnabl: „Wir leben in einer sehr saturierten Gesellschaft. Deshalb dürfen wir nicht vergessen, dass Demokratie nur im Austausch miteinander funktioniert, Demokratie ist sehr angewiesen auf Gemeinschaft. Dort, wo Gemeinschaft zerstört wird – und das passiert durch Hetz- und Neiddebatten, durch eine Sündenbock-Politik, wie wir sie aktuell wieder erleben, aber auch in den Social Media – da ist Demokratie hochgradig gefährdet.“ In vielen anderen Ländern würden die Menschen ihr Leben riskieren, um die Demokratie zu erkämpfen, für uns sei sie selbstverständlich, erklärt der SPÖ NÖ Landesparteivorsitzende:
„Neutralität, Demokratie und Chancengleichheit sind grundlegende Werte, die es gilt, hochzuhalten – auch in Österreich muss permanent gegen Missstände und Fehlentwicklungen angekämpft werden.“

Zwt.: Nie wieder Faschismus, nie wieder Antisemitismus

Die vielen Opfer mahnen uns, nie wieder derartige politische Entwicklungen zuzulassen, zieht Schnabl Lehren aus der Vergangenheit:
„Nie wieder Faschismus, nie wieder Antisemitismus. Kampf dem Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und jener Politik, die gestern wie heute Sündenböcke sucht, um von ihrer eigenen Unzulänglichkeit, ihren Versäumnissen abzulenken.“

Es liege in unserer Verantwortung, aktuelle Tendenzen rechter Politik aufzuzeigen und zu bekämpfen, erklärt der Sozialdemokrat: „Wenn wir allen Menschen mit Wertschätzung begegnen, dann werden wir nicht nur gegen die Gefahren der Fremdenfeindlichkeit oder eines aggressiven Nationalismus immun sein, sondern auch den sozialen Frieden stärken und festigen.“ Für ihn sei der soziale Friede das Um und Auf für eine solidarische Gesellschaft, in der die Stärkeren, die Schwachen unterstützen: „Zivilcourage üben. Das heißt, aufmerksam sein, wo werden Menschen entwürdigt oder abgewertet. Auf die Menschen zugehen und ihnen helfen, das kann jeder einzelne tun. Jeder einzelne kann wählen gehen, seine Stimme erheben, dazwischen gehen.“

„Wenn heute ÖsterreicherInnen mit Menschen aus aller Welt zusammenkommen, um zu erfahren, zu verstehen und zu erinnern, habe ich die Hoffnung, dass über die jeweils unterschiedlichen, nationalen Erinnerungen hinweg Brücken im Sinne eines gemeinsamen Gedächtnisses geschlagen werden können“, sagt Schnabl: „Unsere Geschichte trägt uns eine besondere Verpflichtung auf, gegen jede Form von Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit, gegen Heilsversprechen und kollektive Schuldzuweisungen vorzugehen. Nie wieder dürfen Staat und Gesellschaft – jeder einzelne von uns ist hier gefordert – zulassen, dass Menschen wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer politischen Einstellung, ihrer sexuellen Orientierung, wegen ihrer Andersartigkeit zum Feindbild einer schweigenden Mehrheit gemacht, verachtet, gedemütigt oder bedroht werden. Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit fordern unsere rechtsstaatliche, politische und zivilgesellschaftliche Gegenwehr als SozialdemokratInnen heraus. Intoleranz ist nicht tolerierbar!“

Es sei wichtig, die antifaschistische Tradition an die nächste und alle folgenden Generationen weiterzugeben, erklärt Schnabl im Rahmen der Gedenkfeier in Mauthausen. „Denn gelebter Antifaschismus ist die beste Basis, den braunen Ungeist erst gar nicht in die Gesellschaft eindringen zu lassen. Wir müssen die demokratischen Kräfte verbünden und zusammenhalten, wenn es gegen Rechts geht. Wir müssen ständig daran erinnern, welche Kriegsverbrechen und Massenmorde mit dem Faschismus und Nationalsozialismus einhergingen. Das Problem sind Rassismus und Rechtsextremismus, die tief in der Alltagsgesellschaft verankert sind. Wir haben den Auftrag, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht und diejenigen, die hier bei uns in der Nazizeit ihr Leben verloren haben, nicht zu vergessen.“

Rückfragen & Kontakt:

SPÖ Niederösterreich
Anton Feilinger
Pressesprecher Stv.
0699/13031166
anton.feilinger@spoe.at
noe.spoe.at

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