Schönborn: Karfreitagslösung der Regierung noch nicht ausgereift

Vorsitzender der Bischofskonferenz ermutigt Regierung zu Diskussionen mit Sozialpartnern und Religionsgemeinschaften, um Karfreitag für Evangelische als Feiertag wirklich zu erhalten

Rom/Wien (KAP) Für Kardinal Christoph Schönborn ist der Vorschlag der Regierung, den Karfreitag künftig für alle ab 14 Uhr zum Feiertag zu machen, „noch nicht ausgereift“. Das hat der Vorsitzende der Bischofskonferenz am Sonntagabend im Interview mit der „ORF-ZiB2“ gesagt. Es sei „keine Schande für die Regierung“, erneut in Diskussionen mit den Sozialpartnern und den Religionsgemeinschaften einzutreten, „dass wir vielleicht doch eine bessere Lösung finden“, so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in einer Schaltung aus dem „ORF“-Studio in Rom.

„Ein Freitagnachmittag, ist nicht wirklich ein halber Feiertag, denn Freitagnachmittag arbeiten die meisten Menschen nicht mehr“, gab der Kardinal zu bedenken. Es sei gut, wenn die Diskussion um eine Feiertagsregelung für den Karfreitag weitergeht und man „ernsthaft überlegt, wie man den evangelischen Christen in unserem Land ihren Karfreitag, der für sie ein heiliger Feiertag ist, wirklich erhält.“

Am Mittwoch soll im Nationalrat ein Gesetz beschlossen werden, das den Karfreitag, der bislang nur für Evangelische und Altkatholiken ein Feiertag war, neu regeln soll. Zuletzt hat dafür die Regierung vorgeschlagen, dass künftig der Karfreitag ab 14 Uhr für alle frei sein soll. Details der Regelung beispielsweise im Blick auf den Handel stehen noch aus. Der Vorschlag der Regierung wurde indes von den unmittelbar betroffenen Kirchen kritisiert, aber auch von weiten Teilen der Sozialpartner und der Opposition.

Auslöser der Diskussion ist eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Dieser hatte die österreichische Regelung, wonach nur für evangelische und altkatholische Arbeitnehmer der Karfreitag ein bezahlter Feiertag ist, als gleichheitswidrig aufgehoben. Wenn die entsprechende Regelung nicht korrigiert wird, hätten alle Arbeitnehmer – auch katholische – am kommenden Karfreitag (19. April) einen bezahlten Feiertag. Die Regierung wollte einen solchen weiteren Feiertag – es wäre dies der 14. – verhindern und präferiert das Modell eines halben Feiertags für alle; die Wirtschaft befürchtet enorme Mehrkosten.

((ende)) PWU
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