Schulen, Corona und das Menschenrecht auf Bildung

Bildung ist ein Menschenrecht und ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. Gerade deswegen kommt den Schulen in der Zeit der Corona-Krise eine zentrale Bedeutung zu.

Waidhofen an der Thaya/Wien/Prein an der Rax (OTS) Bildung ist ein Menschenrecht und ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. Gerade deswegen kommt den Schulen in der Zeit der Corona-Krise eine zentrale Bedeutung zu. Schulen mit einem reformpädagogischen Bildungskonzept scheinen für diese Aufgabe besonders gut gerüstet zu sein, brauchen aber finanzielle Sicherheit.

Was ist wichtiger: die Fortführung der Schule mit digitalen Mitteln oder das geistige und emotionale Gleichgewicht der Familien zu Hause? Diese Frage stellen sich die reformpädagogischen Schulen, versammelt im Verband österreichischer Privatschulen mit wissenschaftlicher Begleitung, gar nicht. Schule und psychisches Wohlbefinden sind für sie kein Gegensatz, sie bedingen sich vielmehr gegenseitig.

Bildung ist ein Menschenrecht und ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. So ist es die Aufgabe der Schulen, auch in Zeiten einer Krise, diesen Weg der umfassenden Bildung unter den grundlegend veränderten Rahmenbedingungen bestmöglich zu unterstützen.

Wenn Schule Bildung ermöglicht, die den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen entspricht und die deren Interessen und ihre Entwicklung fördert, erleben die Schülerinnen und Schüler Bildung nicht als zusätzliche Belastung, sondern als eine sinnvolle, ja wesentliche Bereicherung ihres Alltags zu Hause.

Mehrere Säulen reformpädagogischer Ansätze scheinen geradezu prädestiniert zu sein, das Lernen und die Entwicklung auch in schwierigen Zeiten einer Krise wesentlich unterstützen zu können. So setzen diese Schulen seit jeher auf Selbstständigkeit, eine Fähigkeit, die zum kritischen Erfolgsfaktor eines jeglichen Fernlernkonzeptes wurde.

Den LehrerInnen, welche sich als wesentliche Bezugspersonen verstehen, ist es ein großes Anliegen, die umfassende Beziehung zu ihren Schülerinnen und Schülern auch über den herausfordernden Umweg der digitalen Kommunikationsmittel aufrecht zu erhalten. Und nicht zuletzt gibt ein umfassendes Bildungskonzept, das Kinder und Jugendliche auch in ihren sozialen und emotionalen Fähigkeiten und ihrer Selbstwirksamkeit stärkt, ihnen die notwendige Kraft, sich auch in Zeiten der Krise, vielen neuen, schwierigen Lebensfragen zu stellen.

„Dies kann nur gelingen, wenn nicht die Inhalte im Vordergrund stehen, sondern die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen nach Weltbeziehung und Weltverstehen, bei gleichzeitiger Stabilität der Beziehung zu wesentlichen Bezugspersonen.“, sagt dazu Uwe Kranner, Verbandsobmann und Leiter der Dorfschule Montessorihaus in Waidhofen an der Thaya.

Schulen wurden in der Zeit der Corona-Krise als systemerhaltende Institutionen der Republik erkannt. Die hohen Anforderungen, welche die nun erlassenen Maßnahmen an die Schulen stellen – die Betreuung von Kindern, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, die Umstellung des Schulbetriebes auf Distance Learning und die Fortsetzung des Unterrichts – gelten für finanziell abgesicherte, große öffentliche Schulen genauso wie für kleine Schulen in freier Trägerschaft, die sich fast ausschließlich durch die Elternbeiträge finanzieren. Allerdings, so Kranner, „sind die Schulen in freier Trägerschaft, die von der öffentlichen Hand bisher kaum unterstützt wurden, mit der Wahrnehmung ihrer systemerhaltenden Rolle, die viel Ressourcen fördert, an ihrem Limit“. Mit einem Wegfall der Elternbeiträge, der mit zunehmenden wirtschaftlichen Einschnitten zu erwarten ist, würden die Schulen nicht mehr in der Lage sein, ihre systemerhaltende Funktion weiter wahrzunehmen.

„Wir führen derzeit einen Doppelbetrieb – physisch in der Kinderbetreuung am Standort und virtuell über Internet – und stellen gleichzeitig unser gesamtes Unterrichtsmodell im Vollbetrieb auf Distance Learning um“, sagt Saša Lapter, Schulleiter der Montessori-Schule Prein an der Rax, einer Internatsschule für Jugendliche in den Wiener Alpen. Dieser doppelte oder gar dreifache Aufwand sei derzeit nur durch viel ehrenamtliches Engagement zu bewältigen und sei nur deswegen möglich, weil sich alle ihrer wichtigen Aufgabe im Dienste der Schülerinnen und Schüler bewusst sind.

Deswegen wurde im Rahmen des Dachverbandes ein Notfallpaket erarbeitet, in dem alle notwendigen Maßnahmen der öffentlichen Hand zusammengefasst sind, die die Schulen für die Fortsetzung ihrer systemerhaltenden Tätigkeit brauchen. Dies beinhaltet sowohl die Unterstützungsmaßnahmen der Eltern, die wegen wirtschaftlichen Schwierigkeiten das Schulgeld nicht in voller Höhe zahlen können, als auch Investitions- und Personalförderungen für Schulen, um den erhöhten Aufwand bei der Umstellung auf Distance Learning auszugleichen. In den nächsten Tagen wird der Verband diese Maßnahmen den zuständigen öffentlichen Stellen präsentieren.

Rückfragen & Kontakt:

Uwe Kranner
Tel. 0660 817 8004
E-Mail: office@wissen-schafft-schule.org
www.wissen-schafft-schule.org
www.dorfschule-montessorihaus.org

Saša Lapter
Tel. 0699 8110 1965
E-Mail: sasa.lapter@mi4.at
www.mi4.at

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