Sind wir Rassisten? Lisa Gadenstätter präsentiert in „Dok 1 Spezial“ ein außergewöhnliches Experiment

Erster Blue-Eyed-Workshop in Österreich – am 28. Oktober um 20.15 Uhr in ORF 1

Wien (OTS) Wie werden wir – ohne es zu merken – manipuliert? Das zeigt ein „Dok 1 Spezial“ am Mittwoch, dem 28. Oktober 2020, um 20.15 Uhr in ORF 1. 23 Teilnehmende lassen sich auf ein außergewöhnliches Experiment ein. Unter strengsten Corona-Sicherheitsmaßnahmen nehmen sie an dem sogenannten „Blue Eyed“-Workshop teil. Die Gruppe wird geteilt, in Blauäugige und Braunäugige. Die Blauäugigen werden von Beginn an diskriminiert, die Braunäugigen privilegiert. Werden sich die Blauäugigen das gefallen lassen? Was passiert mit der Gruppe, wenn sie ständig Diskriminierung ausgesetzt ist? Wie werden die Braunäugigen reagieren? Steigen sie auf die Diskriminierung ein, werden sie zu Mitläufern oder lehnen sie sich gegen den Trainer auf? „Dok 1 Spezial“ zeigt: In jedem von uns kann ein Rassist stecken und jeder von uns ist manipulierbar, ohne es zu merken. Um 0.10 Uhr steht mit „Sind wir Rassisten? Das Experiment in voller Länge“ ein rund vierstündiger Mitschnitt des „Blue Eyed“-Workshops auf dem Programm von ORF 1.

Lisa Gadenstätter: „Auch mir hat dieser Workshop die Augen geöffnet, obwohl ich nicht im Workshop-Raum saß, sondern mit Reinhard Haller und Esther Maria Kürmayr beobachtet und analysiert habe. Eine meiner Schlüsselszenen war die Auflösung über das Verhalten der Braunäugigen. Da läuft mir auch jetzt eine Gänsehaut über den Rücken. Und als ich während des Workshops mehr zu mir selbst als zu meinen Experten gemeint habe: ,Ich halte das fast nicht aus‘. Da hat Esther Maria Kürmayr mich angelächelt und gesagt: ,Ich verstehe Sie. Aber bitte halten Sie es noch diese eine Stunde aus, dann ist es für Sie ja vorbei. Ich muss das seit 53 Jahren aushalten und für den Rest meines Lebens‘. Da habe ich erst wirklich verstanden, was Diskriminierung für Betroffene bedeutet.

Das Jahr 2020 hat uns viel abverlangt. Neben dem Dauer-Thema Corona hat vor allem der Fall George Floyd die Welt aufgerüttelt. Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners im Mai hat weltweit Massenproteste gegen Rassismus, Diskriminierung und Polizeigewalt ausgelöst. Aber wie entstehen Rassismus und Diskriminierung? Und wie können wir es verhindern? „Dok 1“-Host Lisa Gadenstätter lädt zu einem besonderen Experiment. Der „Blue Eyed“-Workshop zeigt auf, wie Rassismus und Diskriminierung entstehen. Entwickelt wurde dieser Workshop in den USA. 1968 – nach der Ermordung des US-Bürgerrechtlers Martin Luther King Jr. – wollte die US-Volksschullehrerin Jane Elliott ihren Schülerinnen und Schülern erklären, wie es zu dem Mord kommen konnte, und begann, die Kinder in Blauäugige und Braunäugige zu teilen. Mit dem Workshop wurde Jane Elliott, eine Weiße, zur Ikone der Anti-Rassismus-Bewegung. Ihren Workshop hat sie sich patentieren lassen, nur von ihr ausgebildete Trainerinnen und Trainer dürfen diesen Workshop durchführen. Zwei davon sind für den ORF-Test nach Wien gereist. Der Deutsche Jürgen Schlicher und die Niederländerin Seyda Buurman-Kutsal.

Haupttrainer ist Jürgen Schlicher. Er beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit den Themen Rassismus und Diskriminierung. Der Politologe hat das Dokumentations- und Informationszentrum für Rassismusforschung in Deutschland gegründet. Im Rahmen seines Unternehmens „Diversity Works“ führt er Anti-Rassismus-Workshops bei verschiedensten Berufsgruppen durch. Zum Beispiel in großen Unternehmen, bei Führungskräften oder bei der Polizei.
Die 23 Teilnehmenden, die sich für den Workshop gemeldet haben, wissen nicht, worum es geht. Sie wissen nur, dass es sich um ein Sozial-Experiment handelt. Alle Teilnehmenden wurden negativ auf Covid-19 getestet und haben die Nacht vor dem ORF-Dreh isoliert in einem Hotel verbracht.

Das Experiment beginnt bereits bei der Einschreibung – ohne, dass es die Teilnehmenden wissen. Schon hier werden sie in Blauäugige und Braunäugige geteilt. Die Blauäugigen werden durch einen grünen Kragen gekennzeichnet und in einen Raum gebracht. Dort müssen sie warten, bis sie abgeholt werden. Die Braunäugigen hingegen kommen in den eigentlichen Workshop-Raum. Sie haben bequeme Sessel, Essen und Trinken. Die nächsten 1,5 Stunden wird Trainer Jürgen Schlicher den Braunäugigen erklären, was er plant. Er will den Blauäugigen eine Lernerfahrung vermitteln. Nämlich wie es sich anfühlt, diskriminiert zu werden. Er zieht die Gruppe auf seine Seite, die Gruppe fühlt sich mit ihm verbunden. Aber: Nur kurze Zeit später wird es ein böses Erwachen für die Braunäugigen geben – Jürgen Schlicher öffnet ihnen im wahrsten Sinn des Wortes die Augen. Nach 1,5 Stunden werden die Blauäugigen und die Braunäugigen zusammengebracht. Wie werden die Blauäugigen auf die Diskriminierung reagieren? Und was werden die Braunäugigen tun? Werden sie sich gegen die Worte des Trainers auflehnen oder lassen sie die Diskriminierung zu?

Lisa Gadenstätter beobachtet den Workshop live mit dem Psychologen Reinhard Haller und mit Esther Maria Kürmayr, der Obfrau des Vereins Schwarze Frauen Community. Die beiden Experten zeigen im Gespräch auf, wie Manipulation funktioniert, warum Menschen Diskriminierung zulassen und wie wir ganz schnell zur Täterin oder zum Täter werden können. In Interviews und Gesprächen werden die Teilnehmenden näher vorgestellt. Und es zeigt sich – fast jede/r hat bereits Erfahrung mit Diskriminierung gehabt. Sei es wegen der Hautfarbe, des Geschlechts, der Herkunft oder des Köpergewichts. Das 80-minütige „Dok 1 Spezial“ zeigt in schonungsloser Art und Weise auf, wie Diskriminierung funktioniert, wie manipulierbar wir alle sind. Und welche Diskriminierungserfahrungen Menschen in Österreich machen.

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