Sobotka: „Man muss sich immer wieder der Geschichte stellen“

Buch „Der neue Kampf um Österreich“ von Walter Hämmerle im Parlament präsentiert

Wien (PK) Die von Konflikten und „Spaltungen“ geprägte politische Geschichte der österreichischen Republik erzählt der Chefredakteur der Wiener Zeitung Walter Hämmerle in seinem Buch „Der neue Kampf um Österreich“. Heute wurde es im Parlament präsentiert und zur Diskussion gestellt.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka lobte die kritische Auseinandersetzung aus kulturgeschichtlicher Perspektive, die mit dem Buch gelungen sei und sich einem breiten Leserkreis erschließe. Hämmerle würde die Politik „aus dem Blickfeld eines kritischen Querdenkers“ beleuchten und dazu auffordern, sich mit der politischen österreichischen Geschichte und Gegenwart auseinanderzusetzen und darüber zu diskutieren, betonte er. An dem Buch könne man ein österreichisches Spezifikum erkennen. „Der kritische, intellektuelle Geist scheint ein ambivalentes Verhältnis zu Österreich zu haben – es gleichzeitig zu lieben und zu verdammen“, meinte er. Bedeutend sei, sich der Geschichte immer wieder zu stellen, so Sobotka.

Walter Hämmerle beschäftigt sich in dem Buch mit der österreichischen Zeitgeschichte seit Republiksgründung 1918 bis hin zur letzten Nationalratswahl 2017. Dabei sucht er nach Antworten für die aktuelle Polarisierung der Politik, indem er Friedrich Heers These vom Kampf um die österreichische Identität in die Gegenwart weiterspinnt. Heer war davon ausgegangen dass sich in Österreich vom 16. bis zum 20. Jahrhundert stets zwei politische Lager gegenüberstanden (Katholiken gegen Protestanten, Deutschnationale gegen Habsburgertreue, Christlich-Soziale gegen Sozialdemokraten). Diese politisch-kulturellen Spaltungen hätten Österreichs Geschichte über die Jahrhunderte stark geprägt.

Laut Hämmerle brach die Auseinandersetzung darüber, was es bedeute, eine Österreicherin oder ein Österreicher zu sein, zu Beginn des 21. Jahrhunderts von Neuem aus. Im Internetzeitalter hießen die Kontrahenten nun allerdings nicht mehr ÖVP und SPÖ – stattdessen werde der „Bürgerkrieg“ über die sozialen Medien zwischen „streitenden Lagern“ von engagierten Aktivistinnen und Aktivisten zweier gegensätzlicher Flügel im öffentlichen Diskurs ausgetragen. Gelenkt werde ihr Kampf um die Durchsetzung ihrer Weltsicht und über politische Moral vor allem vom Thema Zuwanderung. Auch Globalisierung, die Rolle des Nationalstaats und die Zukunft Europas seien umstrittene Themen im Kampf um die nationale Identität. Soziale Medien agieren hierbei als „Brandbeschleuniger politischer Meinungen“, sagte Walter Hämmerle. Dabei gab er zu bedenken, dass jene Kräfte, die diese Konflikte antreiben, global wirken würden und eine derartige Auseinandersetzung von „Kämpferinnen und Kämpfern“ nicht nur in Österreich, sondern in der ganzen westlichen Welt zu verzeichnen sei.

In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierte der Autor gemeinsam mit dem ehemaligen Zweiten Nationalratspräsidenten Heinrich Neisser, der Vorsitzenden der Sozialistischen Jugend Österreich Julia Herr sowie mit Volksanwalt Peter Fichtenbauer über seine pointierten Aussagen und Thesen, etwa die kriegerische Semantik des Buchs.

Walter Hämmerles „Der neue Kampf um Österreich. Die Geschichte einer Spaltung und wie sie das Land prägt“ ist im Verlag Edition A erschienen. (Schluss) fan

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website des Parlaments unter www.parlament.gv.at/SERV/FOTO/ARCHIV .


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