Tierschutz Austria: Stellungahme zu Antibiotika bei Nutz- und Heimtieren

TSA zu EU-Vorhaben: Restriktiverer Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren und in Humanmedizin sicher nötig, bei Haustieren steht jedoch Behandlungsaspekt im Vordergrund.

Vösendorf (OTS) Als größtes und ältestes Tierschutzhaus Europas verlangt das Tierschutzhaus Vösendorf von Tierschutz Austria (TSA, der neue Auftritt des Wiener Tierschutzvereins) mit großem Nachdruck, dass man bei europarechtlichen Änderungen, welche die Haltung von Tieren und medizinische Behandlungen von Tieren betreffen, endlich im Vorfeld informiert wird. Das schließt auch mit ein, dass Fragen, Kritik oder Änderungswünsche vorab gehört werden müssen und es nicht andauernd zu einer Verwirrung über schon beschlossene Normen kommt, die für die Praxis teilweise gravierende Änderungen mit sich bringen.

So war dies bereits jüngst bei der Umsetzung der europäischen Seuchenverordnung aus 2016 der Fall – diese erlaubt eine internationale Vermittlung von Tieren nur zwischen „Unternehmen“ mit eigener Betriebsstätte – und ist es auch jetzt im Zusammenhang mit der Verabreichung von Antibiotika an Tieren.

„Würde der exakte Text der Norm samt den Stellungnahmen im Vorfeld bekannt gegeben werden, so könnte ein ruhiges und geordnetes rechtsstaatliches Verfahren abgewickelt werden. Jetzt aber gibt es Gerüchte, Ängste oder Sorgen und ganz unterschiedliche Meinungen und Stellungnahmen“, sagt Vereinspräsidentin Madeleine Petrovic.

In diesem Wirrwarr vertritt Tierschutz Austria eine sehr klare Linie: Ein sorgfältigerer Einsatz von Antibiotika bzw. Restriktionen in der Anwendung sind ohne Zweifel dringend notwendig. Insbesondere in der Humanmedizin und in weiten Bereichen der Nutztierhaltung, dort ganz besonders in bestimmten Ländern.

In der Humanmedizin ist es leider oftmals so, dass schon bei relativ harmlosen Erkrankungen wie Erkältungen Antibiotika verabreicht werden. Das heißt, es wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen, obwohl eigentlich Hausmittel und Bettruhe ausreichen würden. Der Druck auf den Arbeitsmärkten spielt vermutlich leider hier eine Rolle.

Im Bereich der Nutztierhaltung führen vor allem nicht artgerechte Haltungsbedingungen und die immer stärkere Forcierung von Turbotieren zu hohen Krankheitsrisiken. So stehen beispielsweise einem Schwein mit 100 Kilogramm Gewicht in Österreich gerade einmal 0,7 Quadratmeter Platz zur Verfügung und das noch dazu auf Betonspalten. „Dass solche Bedingungen Tiere krank machen können, ist leider wahr. Hier sollte es bessere Haltungsbedingungen und ein Zurückschrauben des Medikamenteneinsatzes geben“, so Petrovic.

Haustiere: Behandlungsaspekt im Vordergrund

Bein den Haustieren steht hingegen, insbesondere auch bei Vögeln (Papageien) oder Reptilien, die viele Jahre lang mit Menschen leben, der Behandlungsaspekt im Vordergrund. Dort muss den Tierärztinnen und Tierärzten auch weiterhin ein breites Spektrum an Arzneimitteln zur Verfügung stehen. Selbstverständlich werden verantwortungsbewusste Veterinärmedizinerinnen und -mediziner immer zuerst versuchen, mit den jeweils sanftesten Methoden eine Heilung anzustreben.

„Abschließend verlangt Petrovic: „Wenn schon im Vorfeld zu wenig erklärt und erläutert wurde, soll zumindest jetzt klargestellt werden, an welche Normen sich die Betroffenen in Zukunft zu halten haben. Dieser Dialog solle eigentlich in allen Fällen nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein“.

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Mag. (FH) Oliver Bayer
Leitung Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecher

Tierschutz Austria
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