TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel: „Auf die Kür folgt die Pflicht“, von Manfred Mitterwachauer, Ausgabe vom 20. Mai

Die Wahlverlierer kommen mit einem blauen Auge davon. Sie bleiben in Innsbruck an den Schalthebeln der Macht.

Innsbruck (OTS) Innsbrucks neuer Bürgermeister Georg Willi (Grüne) hat seine Wunschkoalition fixiert. Ob er auch seine Wunschprogramme durchziehen kann, wird sich zeigen.

Das Ergebnis der Innsbrucker Koalitionsverhandlungen kann auf zweierlei Art gelesen werden. Variante 1: Neo-Bürgermeister Georg Willi (Grüne) hat seine präferierten Regierungspartner erfolgreich unter einen Hut gebracht, seinen Grünen nahezu alle strategisch wichtigen Ressorts gesichert und gleichzeitig die neue Koalition auf eine Schuldenabbaupolitik eingeschworen. Variante 2: Willi musste, um die politische Viererbande am Leben zu halten, einen Vizebürgermeisterposten abgeben, gleichzeitig nahezu alle konfliktträchtigen Ressorts seiner Fraktion umhängen (lassen) und hat aufgrund steigender Darlehensrückzahlungen bald so gut wie keinen finanziellen Gestaltungsspielraum.
Wie so oft liegt auch hier die Wahrheit in der Mitte. Vordergründig kann sich Willi mit der Angelobung der Koalition am Donnerstag erneut feiern lassen. Sein Plan ist aufgegangen. Die Zustimmung der grünen Bezirksversammlung sowie der Gremien von FI, SPÖ und ÖVP am Dienstag zuvor dürfte nur ein Formalakt sein. Und auch die drei Letztgenannten kommen mit einem blauen Auge davon. Sie verbleiben trotz herber Wahlverluste an den Schalthebeln der Macht. Die ÖVP wird sogar mit einem Vizebürgermeisterposten belohnt. VP-Stadtparteiobmann Franz Grubers Kopf ist damit vorerst aus der Schlinge gezogen, Willi kann sich des Wohlwollens der Landes-VP sicher sein.
Das war die Kür. Doch schon bald wird Willi die Pflicht rufen. Die da unter anderem heißt: budgetäre Konsolidierung. Viele der noch im Koalitionspapier unter Verschluss gehaltenen Vorhaben stehen und fallen mit dem finanziellen Spielraum, den die Stadt künftig (noch) haben wird. Neue im Raum stehende Millionen-Mehrkosten bei der Patscherkofelbahn kommen da wohl zur Unzeit.

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