Tiroler Tageszeitung, Leitartikel, Ausgabe vom 1. November 2018. Von MARIO ZENHÄUSERN. „Sportpolitischer Offenbarungseid“.

Innsbruck (OTS) Aus finanzieller Sicht ist die Luft in der Fuß­ball-Bundesliga zu dünn für zwei Vereine. Soll Profifußball in Tirol eine Chance haben, braucht es eine rasche Entscheidung.

Der FC Wacker Innsbruck steht wieder einmal am Abgrund. Nicht sportlich: Zwar hat die Truppe von Trainer Karl Daxbacher auch da noch Luft nach oben, aber die Lage ist nicht so aussichtslos, wie viele glauben. Nein, es geht wieder einmal um die finanzielle Schieflage, die der Verein nicht in den Griff bekommt. Wobei klar festzuhalten ist, dass ein beträchtlicher Teil der Verantwortung für die triste Situation auf das Konto des Vereins selbst geht, der jahrelang über seine Verhältnisse gewirtschaftet hat.
Nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga durfte „der Wacker“ kurz Morgenluft wittern. Aber eben nur kurz. Mittlerweile ist die Euphorie ebenso verflogen, wie die Schulterklopfer aus Politik und Wirtschaft wieder verschwunden sind. Meist ohne die versprochenen Zusagen einzuhalten. Einzig die Tatsache, dass mit Gerhard Stocker ein schwarzgrüner Idealist an der Spitze steht, der mit eigenem Geld immer wieder dafür sorgt, dass der Laden weiterläuft, hält den FC Wacker am Leben.
Dieses typisch tirolerische Weiterwurschteln könnte bald ein jähes Ende haben. Derzeit hat es den Anschein, als ob in der Saison 2019/20 mit der WSG Wattens ein zweiter Tiroler Verein in der Bundesliga spielen und damit auch bei der öffentlichen Hand und bei Wirtschafts­treibenden um Sponsorgelder anklopfen könnte. Eine Situation, die Funktionären, Politikern und der heimischen Wirtschaft den sportpolitischen Offenbarungseid abverlangt. Spätestens dann werden sie eine Entscheidung für oder gegen den Profifußball in Tirol treffen und entsprechend umsetzen müssen.
Schon für einen Verein ist der Spielbetrieb in der höchsten Liga des Landes ein finanzielles Husarenstück. Bei zwei Tiroler Vertretern wird die Luft noch dünner. Wahrscheinlich zu dünn.

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