Tiroler Tageszeitung, Leitartikel, Ausgabe vom 19. September 2017. Von MANFRED MITTERWACHAUER. „Auf der Retrowelle Richtung Wahl“.

Innsbruck (OTS) - Die zentralen Spieler am Innsbrucker Politparkett haben ihre Bürgermeisterkandidaten für den kommunalen Urnengang 2018 fixiert. Personell wartet Altbekanntes, inhaltlich wohl auch. Und doch könnte ein gelb-grünes Duell elektrisieren.

Die Ansage war überfällig. Franz Gruber wird für die Innsbrucker Volkspartei ins Bürgermeisterrennen 2018 ziehen. Weil er will, aber auch, weil die Innsbrucker Volkspartei derzeit keine personelle Alternative bei der Hand hat. Das hat ihr schon Alt-Bürgermeister und Landtagspräsident Herwig van Staa ausrichten lassen. Zumindest dürfte Gruber dieses Mal eine Schmach wie 2012 erspart und er tatsächlich bis zum Wahltag Bürgermeisterkandidat bleiben. Der gleiche Schmäh funktioniert kein zweites Mal.
Mit Grubers Ansage haben nun alle bis dato maßgeblichen Parteien im Innsbrucker Gemeinderat ihre personellen Trumpfkarten für die Wahl am 22. April 2018 aufgedeckt.
Man kann sich deshalb des Eindrucks nicht erwehren, dass der kommende kommunale Urnengang auf der Retrowelle surfen wird. Mit Ausnahme der SPÖ setzen Für Innsbruck, Grüne, ÖVP und auch die Freiheitlichen auf altbekannte Stimmenfänger an ihren Spitzen. Es ist zu erwarten, dass auch inhaltlich wenig Neues, vielmehr Hausmannskost aus früheren Wahlkämpfen wieder aus dem Hut gezaubert wird. Nicht dass Wohnen, Sicherheit, Bürgerbeteiligung etc. nicht wichtig wären – die einzelnen Standpunkte sind nur schon seit Jahren einzementiert.
Mehr Zunder für die Wahlauseinandersetzung verspricht da der zu erwartende persönliche Infight zwischen Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) und ihrem designierten ersten Herausforderer Georg Willi (Grüne). Denn schenkt man den bisherigen Umfragen Glauben, sind sowohl Oppitz-Plörer als auch Willi für eine Bürgermeisterstichwahl gesetzt. Der Ausgang dieses Duells ist völlig offen und könnte deshalb umso mehr elektrisieren.
Alle anderen Herausforderer – Gruber, Rudi Federspiel (FPÖ) und Quereinsteigerin Irene Heisz (SPÖ) – dürften in diesem Rennen kaum über die Rolle von ambitionierten Mitläufern hinauswachsen können. Zumindest dann sollten Nationalratswahl, Olympiavolksbefragung und Landtagswahl nicht die politische Großwetterlage gravierend verändern.
Oppitz-Plörer wird sich gegen Willi ins Zeug legen, gleichzeitig aber ihre Liste vor dem Absturz zur Kleinfraktion – Platz vier ist nicht ausgeschlossen – bewahren müssen. Ob hierfür eine „One-Woman-Show“ langt, ist fraglich. Willi hingegen geht „all in“ – stärkste Fraktion und Bürgermeisteramt sind sein Ziel. Ein nicht minder riskantes Spiel. Die ÖVP war 2012 Erste, verlor aber die BM-Stichwahl. Und fand sich dann für fast drei Jahre auf der Oppositionsbank wieder. Zumindest für die Grünen wäre das fast schon wieder retro.

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