TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel: „Das Rennen im Wahlrennen“, von Manfred Mitterwachauer, Ausgabe vom 11. Februar 2018

Das Fehlen eines echten Gegners für die ÖVP fördert weder die Laufbereitschaft der Funktionäre, noch bringt es die Stammwähler zur Urne.

Innsbruck (OTS) - Zwei Wochen vor der Wahl geht es für die Parteien eigentlich nur mehr darum, die eigenen Wähler zu motivieren. Das gilt umso mehr für die siegessichere ÖVP.

Im Sport würde man sagen: ÖVP-Chef Günther Platter dürfte am 25. Februar einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einfahren. Zu klar sind die Prognosen. Eingelullt durch die gesamte Politkonkurrenz, die Platter bereits zum neuen Landeshauptmann kürt, noch bevor das erste Wahlkuvert eingeworfen ist, stellt diese umfragetechnische Hängematte für die Schwarzen die derzeit wohl größte Gefahr bei dieser Landtagswahl dar. Ähnlich der Kuppelshow „Bauer sucht Frau“ wird die ÖVP nach dem Urnengang die Qual der Wahl haben, mit wem sie die nächsten fünf Jahre die koalitionäre Kuscheldecke teilen will. KandidatInnen hierfür gäbe es genug, wie auch die gestrige TT-Spitzenkandidatendiskussion einmal mehr zu Tage förderte: Grüne, SPÖ, FPÖ und NEOS haben ihr Regierungsinteresse bereits mehrfach deponiert. Längst haben sie aber alle zusammen das Rennen im Wahlrennen ausgerufen – jenes hinter der ÖVP um Platz zwei. Platter hat sich aus gutem Grund die Latte ziemlich tief gelegt:
Mandate halten und einen Vierer anschreiben (2013: 39,4 %). Mut schaut anders aus. Aber nichts ist in einer Wahl tödlicher als das Fehlen eines echten Gegners. Das fördert weder die Laufbereitschaft der eigenen Funktionäre noch die Motivation der Stammwähler zur Stimmabgabe. Weil Platter das weiß, versucht er nun, die Motivationsspritze neu aufzuziehen: Nur ein starker LH könne sich national wie international in Sachfragen Gehör verschaffen. Wer ÖVP will, müsse auch ÖVP wählen. Das hat schon auf Bundesebene funktioniert. Ob Tirol aber dann auch derselbe koalitionäre Ausgang blüht? Nicht erst seit den jüngsten blauen Skandalen dürfte bei Platter die Lust für eine ÖVP-FPÖ-Blaupause auf Landesebene eher eine schwindende sein.

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