TIROLER TAGESZEITUNG „Leitartikel“ Donnerstag, 24. Dezember 2020, von Alois Vahrner: „Ein Weihnachtsfest der Hoffnung“

Innsbruck (OTS) Weihnachten 2020 ist in diesem so schwierigen Corona-Jahr alles andere als gewöhnlich. Inmitten einer Welt voller Krisen ist es ein guter Zeitpunkt, einmal innezuhalten. Gerade zu diesem großen Fest gibt es Lichtblicke und Hoffnungssignale.

Sehr vieles ist heuer anders als sonst. Die drastischen Einschnitte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie machen auch vor Weihnachten nicht Halt. Der Advent, die vielleicht einmal stillste und besinnlichste Zeit des Jahres, war zur hektischsten geworden – mit lautem Einkaufstrubel, einem Ansturm auf die Christkindlmärkte und spätestens zu Weihnachten vollbesetzten Tourismus-Hochburgen.
Heuer durfte der Handel zwischen zwei harten Lockdowns gerade einmal drei Wochen unter strengen Auflagen öffnen – um Schlimmeres zu verhindern. Der Tourismus ist seit mehr als eineinhalb Monaten stillgelegt, die weiteren Aussichten sind angesichts der vielen Reisewarnungen auch nach dem 18. Jänner höchst unsicher. So traurig stille Weihnachten hat es im Tiroler Tourismus noch nie gegeben. Es ist ein Jahr, in dem fast 900.000 Menschen in Österreich arbeitslos oder in Kurzarbeit sind und sehr viele Unternehmerinnen und Unternehmer um die Zukunft bangen.
Weihnachten 2020 heißt auch Feiern mit größter Vorsicht. Zusammenkünfte werden heuer weit kleiner ausfallen, sehr viele ließen sich zum Schutz ihrer Lieben testen.
Wie passt das christliche Fest der Liebe und des Friedens in eine Zeit der breiten Sorge um Gesundheit und Wohlstand, immer neuer politischer Krisen, eines wachsenden Extremismus und der auch in Österreich real gewordenen Terrorgefahr? Wohl gerade deshalb ist der tiefere Sinn von Weihnachten heuer gefragter und für viele vielleicht sogar sichtbarer denn je. Es sind hoffentlich geruhsame Tage des ganz persönlichen Innehaltens. Und es ist eine Zeit, in der sich viele noch mehr für Nöte anderer Menschen öffnen. Etwa jene Hunderttausenden Österreicherinnen und Österreichern, die vielfach das ganze Jahr über unentgeltlich Freiwilligendienste leisten.
Ein ganz starker Hoffnungsschimmer und Mutmacher ist auch die weiter gestiegene Spendenbereitschaft der Bevölkerung. Heuer haben die Österreicherinnen und Österreicher mit 750 Mio. Euro mehr denn je gespendet. Im letzten Jahrzehnt hat sich die Spendensumme verdoppelt. Tatsächlich ein ganz starkes Zeichen für Menschlichkeit und Solidarität in einem Land, in dem in den letzten Jahren zunehmend Risse in der Gesellschaft sichtbar wurden – heuer auch beim solidarischen, aber leider auch zu oft egoistischen Umgang mit Corona.
Österreich ist ein Land mit hohem Wohlstand und zeigte oft sein großes Herz. Stichwort Herbergssuche 2020: Allein schon aus menschlichem Anstand sind die Zustände im Flüchtlingslager Moria unerträglich. Auch im Sinn von Weihnachten muss da gehandelt werden.

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