Ausgabe vom 14. September 2017
Innsbruck (OTS) - Der Funke der Begeisterung für Olympia 2026 will bisher nicht auf die Tiroler überspringen. Wie auch? Die laufende Infotour ist bis dato ein Schuss ins Knie. So droht dem Tiroler „Schnäppchen-Angebot“ am 15. Oktober das Ladenhüter-Schicksal.
Kaum mehr als 80 Leute hat die kürzlich gestartete „Olympia im Dialog“-Reihe von Land und Stadt Innsbruck bei ihren ersten beiden Stopps in Innsbruck und Imst erreicht. Seither lodert das Feuer. Aber nicht da, wo es die vordersten Olympiabefürworter, Landeshauptmann Günther Platter (VP) und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI), gerne hätten – in den Herzen der Tirolerinnen und Tiroler. Vielmehr ist intern Feuer am Dach. Von einer Aufbruchsstimmung in der Bevölkerung für die olympische Idee ist nämlich vier Wochen vor der entscheidenden Volksbefragung noch immer weit und breit keine Spur.
Wundern braucht das freilich keinen. Die Infotour, die übrigens nur die Bezirksstädte streift, kommt trotz üppigem Budget dermaßen schmalspurig, bieder und bar jeder Emotion daher, dass einem das dort dargebotene Zahlenmaterial schier im Halse stecken bleibt. Dem promigespickten Team an Olympiabotschaftern fehlt der erhoffte Multiplikationsfaktor. Und auch das politische Kalkül, dass das Versprechen für maßstäblichere, nachhaltigere und kostenneutrale Spiele – also das „Tiroler Angebot“ an das IOC – die unzähligen Ehrenamtlichen in den Tiroler Sportvereinen von selbst zu flammenden Pro-Olympia-Appellen in der Öffentlichkeit hinreißen wird, ist nicht aufgegangen.
Der Präsident des ÖOC, Karl Stoss, war es, der noch im Juni mahnte, dass der Olympia-Funke nur auf die Bevölkerung überspringen wird, wenn die Politik das Feuer für Olympia entzündet. Tirols Politik jedoch kennt derzeit nur ein Thema – die Nationalratswahl. Wo sind in Tirol die Wahlbewegungen und -busse à la Kurz und Kern, wenn es darum geht, die Stimmung im Land für Olympia zu drehen? Wo bleibt das Klinkenputzen für den olympischen Traum? Denn der Ausgang der Abstimmung dürfte weiter auf Messers Schneide stehen.
Platters und Oppitz’ Plan, Nationalratswahl und Volksbefragung zusammenzulegen, um so mehr Pro-Stimmen für Olympia zu generieren, droht der Bumerangeffekt. Denn das Wahlkampfgetöse übertönt das laue Werben für Olympia um ein Vielfaches. Von Olympia nehmen bisher nur wenige Notiz – ein Ladenhüter-Schicksal droht. Wenn nämlich die Abstimmung – trotz hoher Wahlbeteiligung und Suggestivfrage – doch negativ enden sollte. Die politische Exit-Strategie? Hat halt die Bundeswahl Olympia das Licht ausgeblasen – und nicht das eigene Unvermögen, aus dem olympischen Strohfeuer den notwendigen Flächenbrand zu entzünden.
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