TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel: „Grenzöffnung ohne Alternative“, von Mario Zenhäusern, Ausgabe vom Sonntag, 7. Juni 2020

Regionale Corona-Korridore scheitern schon an der Unmöglichkeit, Reisebewegungen im Ausland zu kontrollieren. Regionale Corona-Korrido­re scheitern schon an der Unmöglichkeit, Reise­bewegungen im Ausland zu kontrollieren.

Innsbruck (OTS) Auch Österreich wird seine Grenzen zu Italien öffnen. Eine weitere Verzögerung ist mit Infektionszahlen nicht argumentierbar und widerspräche dem europäischen Geist.

Die österreichische Bundesregierung wird im Laufe der Woche entscheiden, wann auch die Grenzen zu Italien wieder geöffnet werden. Bisher hatten Bundeskanzler und Gesundheitsminister immer wieder argumentiert, dass die Infektionszahlen in einigen italienischen Regionen noch zu hoch seien.
Mittlerweile haben sich die Relationen verschoben. Abgesehen davon, dass Regionen wie Südtirol, das Trentino oder Venetien eine ähnlich positive Entwicklung aufweisen wie Tirol und Österreich, ist die Zahl aller italienischen Neuinfektionen seit Tagen ähnlich hoch wie in Deutschland. Es gibt also keinen objektivierbaren Grund, warum die Grenzen zu Deutschland offen sind und jene zu Italien geschlossen bleiben sollen. Dies umso mehr, als deutsche Urlauber bereits seit Mitte dieser Woche Italienurlaube antreten und zu diesen auch problemlos durch unser Land fahren dürfen, während für uns am Brenner Endstation ist. Der zwischenzeitlich angedachte Kompromiss, regionale Corona-Korridore zu schaffen, um Österreichern einen Badeurlaub an der Adria zu ermöglichen, ist schon wegen der Unmöglichkeit, die Reisebewegungen im Ausland zu kontrollieren, zum Scheitern verurteilt.
Bundespolitiker haben in der Vergangenheit immer wieder betont, wie wichtig die Eigenverantwortung bei der Bewältigung der Krise ist. Wenn sie das ernst meinen, stellen sie die Kontrollen an der Grenze zu Italien ein und vertrauen auf ebendiese Eigenverantwortung der Menschen in Österreich. Und zwar spätestens dann, wenn auch die restlichen EU-Staaten in den Vor-Corona-Status zurückkehren. Ein Festhalten an den Reisebeschränkungen über diesen Zeitpunkt hinaus widerspräche dem europäischen Geist.

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