TIROLER TAGESZEITUNG „Leitartikel“ Mittwoch, 25. März 2020, von Alois Vahrner: „Wohl noch länger keine Normalität“

Innsbruck (OTS) Es ist leider unwahrscheinlich, dass die Österreicherinnen und Österreicher in der Corona-Krise nach Ostern relativ bald zu einer Art Normalität zurückkehren können. Das wird wohl auch danach noch Monate dauern.

Halten Sie durch!“, appellierte Bundeskanzler Sebastian Kurz letzten Freitag an die Bevölkerung. Da war das Land im Kampf gegen die Corona-Ausbreitung gerade einmal den fünften Tag im verordneten „Notbetrieb“ mit gesperrten Schulen, Universitäten, Kindergärten, Kirchen, Gastronomiebetrieben, Skigebieten, weiten Teilen des Handels, dem Aus für alle Veranstaltungen und einer rigiden Ausgangsbeschränkung für die Bevölkerung.
Nach Verschärfungen im Stakkato ist Österreich mittlerweile knapp eineinhalb Wochen im absoluten Ausnahmezustand – und die Menschen machen in weiten Teilen ausgezeichnet mit. Und es gibt vielerorts im Land sehr, sehr positive Zeichen der Solidarität und Hilfeleistung. Aber überall dort, wo es bewusste und provokante Verstöße gibt, muss von der Polizei im Sinne aller, vor allem aber der besonders gefährdeten älteren Bevölkerung, hart durchgegriffen werden – und das auch unter Ausschöpfung des sehr schmerzhaften finanziellen Strafrahmens.
Noch funktioniert das österreichische Gesundheitswesen, die Corona-Infektionszahlen gehen aber weiter steil nach oben. Diese Kurve muss noch deutlich flacher werden – und letztlich zumindest so flach, dass es dann nicht mehr Neuansteckungen als nach zwei Wochen genesene Patienten gibt.
Noch ist leider unabsehbar, wann es Medikamente oder eine Impfung gegen Covid-19 geben wird. Mit einer Impfung rechnen Experten erst 2021, ein wirksames Medikament gegen das neue Virus könnte es etwas rascher geben.
Weltweit (außer im Herkunftsland China, wo man das Ärgste überwunden zu haben glaubt) werden die Notfall-Maßnahmen in rasantem Tempo verschärft. Wer zu spät dran ist oder zu wenig konsequent reagiert, dem droht eine außer Kontrolle geratene Lage wie in Italien.
In Österreich ist der Notbetrieb mit all seinen Einschränkungen für Gesellschaft und Wirtschaft vorerst einmal bis Ostermontag fixiert. Dass danach in den Normal-Modus gewechselt werden kann, ist völlig ausgeschlossen. Mangels flächendeckender Testungen tappt man vielfach zu sehr im Dunkeln. Möglicherweise gibt es – und das hängt allein von der Infektions-Entwicklung ab – nach Ostern einige Erleichterungen, dafür könnten an anderer Stelle aber auch neue Einschränkungen oder Verschärfungen kommen, heißt es aus Regierungskreisen. Ohne raschen Durchbruch der Forscher für ein Medikament wird uns die Corona-Krise heuer leider noch länger im Würgegriff behalten.

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