TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel: „Ungeliebt, aber notwendig“, von Mario Zenhäusern, Ausgabe vom 1. Jänner 2019

Die Verschärfung des Anti-Transitkampfs und die Korridormaut hängen auch davon ab, ob Tirol mit gutem Beispiel vorangeht.

Innsbruck (OTS) Der Lufthunderter ist und bleibt umstritten. Aber er legitimiert den Tiroler Anti-Transitkampf: als messbares Zeichen dafür, dass Tirol selber bereit ist, etwas gegen die Verkehrs­belastung zu unter­nehmen.

Großen Jubel hat der seinerzeitige Beschluss der Tiroler Landesregierung, auf Teilen der Inntal- und Brennerautobahn Tempo 100 einzuführen, definitiv nicht ausgelöst. Aber das war von vorneherein klar. Zu unlogisch ist es, auf Straßen, die gebaut werden, um mit 130 Stundenkilometern von A nach B fahren zu können, plötzlich nur noch 100 km/h und damit unwesentlich mehr als die eigentlichen Verursacher der Misere, die Transit-Laster, fahren zu dürfen. Viele wollen das Tempolimit auch heute noch nicht akzeptieren. Der objektiv messbaren Verbesserung der Luftqualität halten die Gegner des IG-L (Immissionsschutzgesetz Luft) die ständige Reduzierung des Schadstoffausstoßes entgegen – ein schwaches Argument angesichts der anhaltenden Krise rund um falsche Pkw-Abgaswerte.
Den wichtigsten Grund für das Tempolimit lassen dessen Gegner ohnedies außer Acht: Die Selbstbeschränkung bekräftigt das ehrliche Bemühen der Tiroler Bevölkerung, die Schadstoff- und Lärmbelastung entlang der Transitstrecken zu reduzieren, und legitimiert so weiter reichende, vor allem den Lkw-Verkehr treffende Maßnahmen. Die EU-Kommission hat bekanntlich bereits das sektorale Lkw-Fahrverbot mit Tempo 100 junktimiert. Nun plant die Tiroler Landesregierung die Verschärfung des Anti-Transit-Kampfes: Lkw-Fahrverbote an Stau-Samstagen, zusätzliche Lkw-Blockabfertigungen und die Ausweitung des sektoralen Lkw-Fahrverbots. Parallel dazu hat EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc eine Korridormaut von Bayern bis Nord­italien in Aussicht gestellt. All diese Maßnahmen hängen zu einem guten Teil davon ab, ob Tirol mit gutem Beispiel vorausgeht. Deshalb ist Tempo 100 unabdingbar – auch wenn’s schwerfällt.

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